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080719: Noch zweimal schlafen

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Oder eher: noch anderthalb mal schlafen.
Die Kinder durften wegen Ferien RICHTIG lang ausschlafen, ich hingegen wurde um vier von Sansa (erst sehr süss angemaunzt, dan sehr süss Kuscheleinheiten eingefordert, dann mittelsüss mit einer Kralle vorsichtig aufs Augenlid getappt, dann gar nicht mehr süss herzhaft in die Haare gebissen und dran gezogen. Es ist irgendwie bezeichnend für ihr Ego, dass sie denkt, sie (knapp 3 kg) könnte mich an den Haaren aus dem Bett zerren!) geweckt, um halb sechs von Jonny nochmal und naja, es war ja auch schon hell und wegen Ferienbetreuungszeiten musste ich eh schon um fünf wieder zu Hause sein, also: Rise and Shine.
Lustiger Limbo zu Bus (respektive für den Hübschen später zum Büro), weil die Katzen, wenn sie uns draussen sehen, immer mitgehen wollen. Wie so kleine Hunde laufen sie dann bei Fuss und ich will sie weder an der Hauptverkehrsstrasse (noch im Bus oder Zug oder Büro) haben noch der Hübsche dann in der Drehtür und im Büro.
Arbeit, Arbeit, Arbeit (irgendwie lande ich immer wieder in irgendwelchen Archiven im Keller, heute für eine etwas seltsame Anfrage aus Japan), mein Nochchef hat mir mitgeteilt, dass er von HR aufs Dach bekam, wegen meiner Überstunden und Ferien (Resturlaub vom letzten Jahr incl natürlich dem ganzen von diesem Jahr), aber letzteres wird jetzt ja angegangen und ersteres ... hm... ist bald nicht mehr sein Problem :-).
Daheim dann noch Gedöns erledigt (Betreuungsvertrag für nächstes Schuljahr fertig gemacht, ein wichtiges Geburtstagsgeschenk besorgt, ein "Wie ziehe ich mich beim Kayaken an"-Video angeschaut und dementsprechend nochmal umgepackt (Wir haben jetzt Wollsocken und unsere zwei Paar Neoprensocken aus unserer sehr kurzen Tauchkarriere dabei), Wäsche abgehängt, aufgehängt, Ersatzkatzenhalsbänder parat gelegt, Abendgegessen.
Jetzt packen der Hübsche und ich noch Handgepäck und Toilettenbeutel und dann, dann sind wir reisefertig (Pässe aus dem Auto holen!)

Gegessen:
Joghurt mit Melone und Heidelbeeren und Müsli
Quornchiliquesadilla mit Bohnen, Guacamole und Salat
Ein Cookie
Pizza


Getragen:
Ein Kleid, das offenbar viel blauer ist als all meine anderen. 


Gelesen:
R.I.P

Stressleveldurchschnitt gestern: 19
Selbstbeweihräucherung: To-Do-List Zero ist realistisch

090719: Ausbrecherkönig

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Mein Garminbändchen behauptet, ich wäre den Tag über heute tiefenentspannt, was die endgültige Bestätigung dafür ist, dass es halt spinnt.
Ich hatte den Kollegen schon gesagt, dass ich heute nur bis Mittag da wäre, weil "PACKEN!!!" und weil die To-Do-Liste trotz einiger last minute reingeschneiten Aktivitäten heute easy zu bewältigen war, hatte mein Hirn Zeit für Katastrophenszenarien. Besonders das hier: "Die Katzen beschliessen heute, echt spät oder halt gar nicht heimzukommen, und wir müssen morgen losfahren, ohne zu wissen, was mit ihnen ist." (Ich weiss, ich weiss, ich bin nahe an hysterisch, was die Katzen draussen angeht und ich hoffe, dass ich in den Ferien an genug anderes zu denken habe, ich kann mir nicht die ganze Zeit Sorgen machen, dass ihnen daheim was passiert. Sie sind bei den Nachbarn in den besten Händen, sie haben Halsbänder, sind gechippt, waren bisher noch jeden Tag freiwillig daheim und am 31. Juli bleiben sie drin wegen Geböller. Ausserdem ist meine Tierarztschwester für Notfälle und Unsicherheiten in der Nähe, das wird alles gutgehen).
Also war ich sehr happy, dass Jonny am frühen Nachmittag schon zu Hause war und habe das Törchen auf "nur rein" gestellt. So gegen vier, als wir mehr oder weniger das Handgepäck fertig gepackt hatten etc., war Jonny auf einmal ... weg.
Wir hatten das Haus nicht verlassen, das Törchen war zu, alle Fenster zu oder die Fliegengitter intakt, in keinem Schrank, keinem Kammerl, keiner Schublade ein Jonny. Die Kinder kamen dann auf die Idee, die Wohnzimmer-Cam zu überprüfen und siehe da: 14:38 wurde ein 3:16min langes Video aufgenommen, wie Jonny erst mit roher Gewalt auf das Törchen einhaut und dann immer geschickter mit einer Kralle einhakt, nach innen zieht und dann irgendwann den Kopf durchsteckt und sich rauswutzelt. Na geilo!
Während unser Suchaktion kam Sansa von draussen rein und auf dem Heimweg von der Arbeit brachte der Hübsche Jonny mit (der wartet gerne auf halbem Weg auf ihn und läuft dann bei Fuss mit heim. Vermutlich wollte der deswegen unbedingt raus, irgendjemand muss den Hübschen doch abholen, der hat auch irgendwann Ausgangssperre!).
Ist jetzt natürlich ein bisschen suboptimal, weil was einmal klappt, klappt auch zweimal und noch bin ich nicht bereit für unbegrenzten Freigang, besonders nicht am Tag vor Abreise.
Wir haben jetzt folgendes installiert: wenn beide Katzen da sind, wird von innen der Klavierhocker davor gekippt, den bekommt Jonny (noch) nicht weg. Ist natürlich auch nicht ganz super, weil so  kommt gar keiner mehr rein, d.h. das geht nur, wenn beide da sind.
Aber: ein bisschen Gottvertrauen brauchts halt auch, die Nachbarn sind informiert und machen das Gottseidank mit.
Wird schon.
So.
Ferien.
Also: Wecker auf 4:00h, damit wir möglichst viel davon haben :-)

100719 reisereise

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Wer hätte das gedacht? soweit hat alles easy geklappt, 4:00h ist ganz schön  früh zum aufstehen, aber soooooo viel zu früh waren wir nicht am Gate, alles in allem 15 Minuten vor boarding,  da kann keiner meckern. in diesem Sinne: wir sind dann mal weg!

100719: Unerwartet kompliziert

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So, hier in Vancouver ist es immer noch der 10. Juli, am Ende des Urlaubs wird dafür ein Tag fehlen.
Also: die ganze Reise war bisher etwas spannender als geplant und dabei bin ich immer noch der Überzeugung, dass ich eigentlich alles gut vorbereitet habe. Und trotzdem waren wir heute zweimal die, die am Checkin-Schalter extralang gebraucht haben:
1. Zürich: man darf keine losen Batterien im Aufgabegepäck haben. Raten Sie mal, was wir in der extra fürs Camp gepackten Taschenwurst hatten? Und was wir mehr oder weniger voll ausräumen mussten, um die Ersatzbatterien zu finden?
2. Frankfurt: Wussten Sie, dass in deutschen Passnummern erstens kein I und kein O verwendet werden, damit die nicht mit 1 und 0 verwechselt werden? Das steht aber nirgends und wenn man erstens das nicht weiss und zweitens die Passnummer eines Mitreisenden auf 0 endet, man aber ein O in der kanadischen ETA-Anmeldung getöckelt hat (im JANUAR!), dann steht man eine Stunde vor Abflug am Gate und tippt mit zitternden Fingern im Handy rum und betet, dass die automatische Bestätgung so schnell geht wie im Januar.
3. Wir haben einen SUV bestellt und bezahlt, aber das Reisebüro hat einen Minivan geordert. Wir haben uns nicht getraut, die erst 1100 Dollar, dann nur noch 600 Dollar mehr für einen SUV vorzustrecken und dann vom Reisebüro zurückzufordern, und sind jetzt halt mit einem 7 Sitzer unterwegs. Haben wir Platz für Anhalterbären.

Vancouver ist grossartig! Und das will was heissen, weil wir sind alle schrecklich übermüdet (mehr oder weniger keiner hat auf dem Flug geschlafen, wir waren heute morgen um vier wach und waren immerhin schon eine Runde spazieren und was essen.
Jetzt: duschen, schlafen.
Morgen: Mehr Vancouver.
Morgens im Zug mit Hipsterfrühstück
Wir haben mit dem Einsteigen gewartet, bis die Taschenwurst auch geladen war
Beim Warten aufs Auto







110719: Vancouver

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Gestern abend waren wir so unglaublich durch, die Kinder sind ja in der halben Stunde vom Flughafen bis zum Hotel schon so fest eingeschlafen, dass sie in der Tiefgarage fast unweckbar waren (L. ist dann ohne Witz im Stehen eingeschlafen und ich musste ihn auffangen, sonst wäre er einfach umgefallen), Essen ging dann, Duschen war himmlisch und binnen weniger Minuten haben dann um 21:00 Ortszeit 4/4 müden Menschen im Zimmer geschlafen.
Wie das mit Jetlag so ist (und einem Zimmer gegenüber eine Feuerwache), wurden wir alle ziemlich oft wach, aber das war absolut in Ordnung. Bis sieben oder so haben wir geschlafen, uns dann gemütlich für den Tag fertig gemacht und im Frühstücksraum okay gegessen (es ist scheints so, dass wenn in USA/Kanada das Frühstück im Preis inbegriffen ist, es eher so mittel ist, manchmal nur Cracker und Kaffee,  hier war es nicht so. Es war jetzt nix berühmtes, aber es gab jede Menge Croissants und Plunderteilchen, Muffins, harte Eier, Obst, Müsli, Toast, Tee, also absolut ausreichend).
Der erste Programmpunkt, nämlich Prepaid-SIM-Karte kaufen, ging ein bisschen länger als geplant, weil erstens alle Handyläden erst um 10 aufmachen und zweitens nicht, wie ja allgemein im Internet als unumstössliche Tatsache angenommen wird, die Netzabdeckung in Deutschland am allerschlechtesten von der ganzen Welt ist, sondern zB in Kanada durchaus einige Anbieter Mut zur Lücke zeigen und sich auf die grossen Städte konzentrieren. Dazwischen liegt halt ein recht grosser Teil unseres Urlaubs und deshalb wollte das bedacht werden.
Dann wurde es unnötig spannend, weil der Dualsimkartenhalter fast nicht erkennbar Ober- und Unterseite hat und nicht ganz klar war, wieviel Gewalt beim Reinschieben zuviel war, aber: Ende gut, Alles gut.


Mit Smoothie gestärkt machten wir uns auf den Fussweg Richtung Chinatown, bummelten gemütlich und genossen einfach ... das gemeinsam unterwegs sein. Es könnte sein, dass ich es schon ein, zweimal erwähnt habe, wie gern ich mit unseren Jungs verreise, aber mei, so issses halt.

In Chinatown hatten wir dann Hunger, trotz der vielen Läden, in denen (Zerowaste-Hipster aufgepasst), ALLES unverpackt aus Rieseneimern angeboten wird, zum Beispiel auch zig verschiedene Varianten von getrocknene Shrimps, Crevetten, Fischchen etc.. Bewacht übrigens von einer "Careful, might scratch"-Ladenkatze.
Ich hatte die Ehre, das Lokal auszuwählen und mit Google-Maps-Hilfe wählte ich den "Rhinofish". Ein Lichtblick für Eltern von zwischendrin mal extrem heiklen Kindern: Es könnte sein, dass sich das wieder gibt. Q. hat ja eine Zeitlang gefühlt nix gegessen ausser Fleisch, Nudeln, Wurst, Gurken, Karotten und Äpfeln, aber heute hat er eine "Taiwanese-Beef-Noodle-Bowl" verdrückt (ich habe leider den Satz "Was war das grüne? Pak Choi? Das schmeckt eigentlich ganz gut!" nicht mehr auf Video bekommen). Bei L. ist das noch ein bisschen hin, der hat aber immerhin Taro-Fries und Parmesan-Truffel- Chickennuggets gegessen.

Weiter ging es mit dem Bus in den Stanley Park, ein bisschen frische Luft schnappen und Meeresbrise schnuppern. Wir wollten erst eigentlich Räder mieten, aber irgendwie kam es dazu nicht. Nachdem allerdings ALLE dort Radfahren und man bei manchen den Spruch "Radfahren verlernt man nicht" durchaus anzweifeln konnte, war es aber nicht so schlimm.
Es gibt sehr ordentlich getrennte Rad-, Fuss-, Auto- und Inlineskaterspuren, an die sich auch alle halten.
Am Platz mit den Totempfählen bekamen wir einen ersten Eindruck der allgegenwärtigen First Nations-Kunst, das war schon sehr spannend, die Hintergründe auf den Tafeln zu lesen.
Ein bisschen morbide auch, dass auf dem sprichwörtlichen "Indianerfriedhof" jetzt ein Marineausbildungszentrum mit dem ... naja, passenden Namen "Deadman's Island" ist....
Zurück in die Stadt ging es wieder mit dem Bus (wir hatten auf Anraten des Reiseführers einen Allday Pass gekauft, den man wie beim Einbadgen in der Arbeit entweder an die Bustür hält oder an die Speedgates am Bahnhof) und weiter zum Skytrain, den uns auch der Reiseführer empfohlen hat.
Wir waren mittlerweile ganz schön fussmüde (insgesamt sind wir heute über 25000 Schritte gelaufen. Jeder!) und überhaupt müde, aber sooooo grossartig kam uns das Zugfahrerlebnis gar nicht vor, in der Rushhour hatte es halt ein bisschen so was von "Wir fahren mit der Flughafen-S-Bahn bis Hallbergmoos, um die schöne bayerische Landschaft zu sehen", aber tja nun. Bevor es allzu fad wurde, merkte der Hübsche, dass wir ganz nah bei einer Mall waren, in der es auch einen Van's Laden gab, in dem es vielleicht die Schuhe, in die er sich verguckt hatte, in genau seiner Gröse geben würde. Also sind wir ausgestiegen und eine Runde bummeln gegangen. Ich mag sow as ja immer sehr gern, und so haben die Kinder zwei neue Pokemon-T-Shirts, ich habe Ibuprofen-Gelkapseln gekauft (seitdem ich weiss, wie kompliziert Softgelatinekapseln herzustellen sind, kann ich die erst richtig würdigen) und ich war zum ersten Mal im Leben in einem Offine-Deciem-Laden. (Ich finde den Hype um die ganzen Ordinary-Sachen ja extrem übertrieben und so günstig sie auch sind: mehr sind sie auch nicht wert. Aber so konnte ich sie wenigstens mal ausgestellt sehen und direkt vor Ort probieren, ob zB die so lange angekündigte Sonnencreme genauso schrecklich formuliert ist, wie in diversen Reviews beschrieben. Ist sie. Trotz minimaler Auftragemenge von Faktor 15 oder 30 war ich nach ewigem Verstreichen auf dem Handrücken ... blasslila klebrig glänzend und auch nach Abwischen ging das Klebrige über Stunden nicht weg. Ich habe mir allerdings die Salicylsäuremaske mitgenommen und hätte auch Azelainsäurenachschub gekauft (das und die Vitamin C-Sachen sind die einzigen Produkte, bei denen ich die grauenvolle Formulierung und das Kleisterhautgefühl toleriere, wenigstens abends, weil sie echt günstig und wirklich gut für meine Haut sind), aber die dürfen sie in Kanada nicht verkaufen. Na sowas!
Essen gab es im Foodcourt, dann wieder den Skytrain zurück, noch eine Runde durch die Public Library, die dem Kolosseum nachempfunden ist und sehr, sehr grossartig, incl Dachgarten, dann zurück ins Hotel, duschen, packen für morgen, Wecker stellen, Bett.

Gegessen:
Scone, Kaffee
Vegi-Nudelbowl
Quinoa-Tokyo-Bowl

Gelesen:
Reiseführer, Stadtplan, "Die Geschichteder Baltimores"

Katzenstatus:
alles super, Sansa hat die Katzensitter praktisch daheim abgeholt, Jonny kam kurz nach 20:00 (ja, ich war sehr nervös, aber es wird), danach wurde das Törchen wieder mit Klavierhocker zugeschoben (der seit gestern übrigens noch weiter verstärkt wurde, weil Jonny den Hocker wegschieben kann.

Stressleveldurchschnitt gestern:
zu müde zum nachschauen
Selbstbeweihräucherung: nicht gestritten, einfach nur einen tollen Tag gehabt.

Die Public Library












Chemiker freuen sich immer über Schwefelberge!



Ein "Jonny-Eichhörnchen"



Zum Tagesabschluss: Blick vom Dachgarten der Public Library


120719: Von Vancouver nach PortMcNeill

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Der Plan ging auf: alle waren so müde gelaufen, dass wir trotz Jetlag bis halb sechs bzw bis Weckerklingeln um Viertel nach sechs (Q., Teeniehormone scheinen sehr stark) schliefen.
Koffer packen, Auto beladen, frühstücken, auschecken, ab zur Fähre.
Die Strecke durch den Stanley Park und die Lions Gate Bridge waren sehr, sehr schön und wir mit unserer Reservierung für die 10:00h Fähre so früh da, dass wir fast noch auf die um 8:45h gekommen wären. um ein Auto nicht mehr... aber mal ehrlich: wenn überall steht, dass die Morgenfähren nach Vancouver Island im Sommer oft ausgebucht sind und in den Reservierungsunterlagem steht, dass man sie verliert, wenn man nicht mindestens 90min vor Abfahrt da ist, die Fahrzeit von Hotel zu Fähre zwischen 20min und 45 min variiert, dann finde ich 105 min vor Abfahrt tatsächlich da nicht sooooo viel zu früh.
Beim Warten freundete sich L. mit dem Hund (Hank, fährt sehr brav Auto, kann Tricks, möchte Rollover nicht am Fähranleger vorführen) an, Q. und ich schwatzen mit Hanks Reisebegleitern (aus Ontario, reisen schon eine Zeitlang quer durch Kanada, um ihre übers Land verstreuten Töchter zu besuchen, eine davon auf Vancouver Island).
Wir holen Kirschen, Himbeeren und Kaffee für ein zweites Frühstück, dann noch einmal Hank winken und los geht's auf die "Queen of Cowichan"
Beim Familienselfie lernen wir schon wieder Leute kennen (Ann und Matt aus Atlanta, sie kam die ganze Strecke mit den Zug, Matt findet das bekloppt und ist nach Vancouver geflogen), ich bin högscht beeindruckt, wie selbstbewusst die Kinder auf englisch nicht nur auf Fragen antworten, sondern auch von sich aus erzählen, Q. zb die Story von unserer Nachtzugfahrt des Grauens nach Leipzig, worauf ihm von Ann "quite a personality" attestiert wurde Keine Ahnung, ob das was Gutes ist oder amerikanisch höflich für "Kinder soll man sehen, aber nicht hören". Tja.
Die Kinder sind begeistert, wie nett hier alle sind und wie schnell man ins Gespräch kommt, ich muss ein bisschen schmunzeln, dass die erste Frage immer ist "Where are you guys from, Vancouver/Denmark/Sweden?" und jeder, aber wirklich jeder Verwandte, Freunde, Nachbarn mit Enkeln in der Schweiz oder wenigstens pretty close to hat.
Von der Fähre aus sehen wir die ersten drei Wale, es ist sonnig, windig, genau richtig warm, wir haben Kaffee und Lesestoff, geht es irgendwie besser?
Die Fahrt nach Norden war dann erfrischend entspannt: SonneWolkenbisschen Regen, kein Verkehr, entspannte 80 - 100km/h, unglaublich grüner Wald, wir haben in einem Supermarkt noch Frisches und Snacks bevorratet und waren pünktlich eine Stunde vor Briefing im Hotel.
Wir kennen jetzt unsere Mitcamper, haben genaue Packanleitungen bekommen (ich habe den ganz leisen Verdacht, dass vielleicht gar nicht alle, die mitkommen, das Guest Handbook auswendig gelernt haben und auch die Packliste nicht im Schlaf aufsagen können.
Aber ich bin total zufrieden: wir bekamen Spirit-Animals für den Trip zugeteilt (naja, das sind halt die Wapperl an unseren Drybags und für die Wasserflaschen und das Geschirr), und könnte man es bei einem Whalewatching Trip besser treffen als mit ... tadaaaa, Orca?

Wir haben jetzt alles in die zugeteilten Drybags gepackt, der Rest wird mit dem Auto hier im Hotel untergestellt, bis wir wiederkommen. Die Kinder sind todmüde, wir eigentlich auch, und auch sehr, sehr aufgeregt!
Sie müssen sich vermutlich mit Updates gedulden, weil das Inselchen, wo uns das Wassertaxi morgen absetzt hat "sometimes cellphone reception, but nothing to rely on", aber wir kommen wieder! Mit vermutlich drölfzig Millionen Bildern und Eindrücken.

So, jetzt duschen (nochmal richtig ausgiebig und heiss!) und dann ab in die Heia!

Katzenstatus: Sagen wir so: sind die Helikoptereltern aus dem Haus, lassen die Katzenkinder es krachen. Jonny kam heute erst nach neun nach Hause, Sansa so gegen halb acht. (Alles gut, ich werde cooler. Ein bisschen. Kein Handynetz hilft)

Gegessen:
Plunderteilchen mit Heidelbeeren
Viele Kirschen
Eine Quinoa Buddha Bowl (naja, halt einen gemischten Salat, nech?)
Käsesemmel mit Guacamole und noch mehr Kirschen

Gelesen:
"Die Geschichte der Baltimores"

Getragen;
Jeans und Langarmshirt

Stressleveldurchschnitt: keine Ahnung
Selbstbeweihräucherung: ich habe echt ziemlich supergut gepackt und packen lassen!





Horseshoe Bay Ferry Terminal (da kommen wir nochmal vorbei, glaube ich)








Ums Verrecken keine Picnic Area fürs Mittagessen gefunden und auf einem Feldweg, der dann ein sehr befahrener Baustellenzubringer war, im Kofferraum Mittaggegessen


Doch noch nicht ganz entjetlagged

160819 Zurück in PortMcNeill

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Wir sind wieder da!
Drei Übernachtungen, vier Tage auf und im weiteren Sinne (man kommt mit einem Kayak ganz schön weit, wenn man mit Leuten unterwegs ist, die sich auskennen) Hand in Island,  ca. 40 gepaddelte Kilometer, immerhin eine Dusche in der Zeit, Eichhörnchen,  Kolibris, Eisvögel, Raben, Weisskopfseeadler, Seesterne, Seeigel, Krabben, Seegurken, Seehunde, Seelöwen, Delfine, Schweinswale, Buckelwale, ORCAS, Vollmond über dem Meer, verwunschene Gezeitenpassagen, unglaublich gutes Essen, so viele Eindrücke, so viel ... alles, so viele Bilder,  wir sind voll und müde und morgen läutet der Wecker um halb sechs, wir gehen auf Grizzlysuche.
Deshalb müssen Sie auf den eigentlichen Bericht und natürlich die Fotos noch ein wenig warten, in der Zwischenzeit können Sie ja mal auf Instagram die besten 60 Handyfotos anschauen

Gegessen:
Pancakes mit frischem Obst und Ahornsirup
Lachsburger
Stirfry mit Reis

Gelesen:
all die historischen Tafeln in Telegraph Vice
Die Geschichte der Baltimores

Getragen:
Wanderschuhe
Zipoff-Wanderhose
T-Shirt
Fleecejacke

Stressleveldurchschnitt gestern: 24
Selbstbeweihräucherung: ICH habe dieses Camp aufgespürt und gebucht!

Katzenstatus: Wir konnten ja vier Tage nicht gucken, sie sind aber immer beide heimgekommen, wenn auch manchmal erst um halb 10

170719 Grizzlie-Watching

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Ich weiss schon, warum ich die letzten Jahre nie einen Tag ausgelassen habe: gar nicht so leicht,  wieder reinzukommen und sich abends zum Schreiben aufzuraffen, gerade wenn es ein so langer Tag war.
Der Wecker ging heute um Viertel nach fünf, um halb sieben ging es nämlich schon fertig gerüstet nach unten in den Hafen zum Grizzlie-Ausflug.
Weil zu dieser Jahreszeit die Grizzlies mit ihren Jungen an den Gezeitenlinie nach Futter suchen, wird im Juli bei den Touren nur vom Boot aus geguckt, nicht an Land gegangen und in dem Wald gewandert, weil man ja vom Wasser aus alles super sieht und schon auch, weil alle Beteiligten entspannter sind, wenn ordentlich Wasser zwischen den Bärenjungen und den Touristen ist.
Wir trafen unsere Mitkayaker wieder, die auch im Anschluss an das Camp die Tour gebucht hatten.
Die Kinder schwatzen, als hätten sie sich ewig nicht gesehen, während wir mit  Schwimmwesten und Kaffee versorgt diesmal mit einem recht flotten Motorboot zwischen den Inseln hindurchbretterten. Wir winkten zum Camp hinüber und zu dem Hausfloss, an dem wir am dritten Tag Pause gemacht hatten. Ein bisschen Mitleid hätten wir mit unseren Nachfolgecampern, es war nämlich sehr regnerisch und windig, nicht unbedingt Kayakwetter. In Laguna Cove wurde aufgetankt und wir mit leckerem Bircher-Müesli versorgt, bevor wir, wie der Guide so schön sagte, nach bear country aufbrachen.
Die ersten Bären waren anfänglich echt schwer zu erkennen, eine Mutter und zwei halbwüchsige Kinder, die an der Gezeitenlinie riesengroße Steinblöcke um umdrehten, um dort drunter Muscheln und kleine Aale raus zu pokeln.
Irgendwann legte sich einer der "kleinen' längs auf einen großen Felsblock, der total mit Muscheln bewachsen war, und nagte die Muscheln einfach so runter. Ich fühlte mich durchaus an Kinder erinnert, die den Aufstrich vom Brot nagen.
Irgendwann stiegen wir im strömenden Regen von dem Motorboot auf zwei zusammengebundene Zodiacs um, und fuhren damit in eine sehr flache Bucht. An deren Ende sahen wir etwas, mit dem ich eigentlich so gar nicht gerechnet hatte, nämlich eine Bärenmutter mit drei winzigen Jungen, die erst dieses diesen Sommer geboren waren. Die Kleinen waren ungefähr so groß wie Ferkel und sehr sehr niedlich. Weil eben strömender Regen und wackliges Schlauchboot gibt es auch keine Grossbildkamerabilder von den Kleinen, bei Instagram hat der Hübsche aber ein Handyfoto  (und Video der Heimfahrt) hochgeladen.
Gott sei Dank hatten wir unser gesamtes Regenequipment eingepackt, wir standen nämlich mittlerweile im strömenden Regen auf den Schlauchbooten und trotz ausgeliehener zusätzlicher Ponchos war es echt kalt.
Auf dem Rückweg zum großen Schiff entdeckten wir noch eine Mutter mit zwei einjährigen Kindern und hatten damit den Grizzlysichtungsrekord der Veranstalter geknackt, wir hatten nämlich an diesem einen Tag 14 Grizzlys gesehen. Mir kommt es immer noch ganz unwirklich vor.
Der Rückweg nach einem Lunch auf dem Achterdeck in einer Regenpause wurde dann noch unerwartet spannend, denn mittlerweile stürmte es richtig und schaukeln wäre untertrieben, wollte man die Fahrweise beschreiben. Das Boot hüpfte und flog und sprang und rumpelte über die Wellen und ich würde sagen, es ist nicht ganz selbstverständlich, dass keiner der Passagiere gekotzt hat. Da unsere beiden Kapitäne jedoch sehr viel Spaß hatten fühlten wir uns die ganze Zeit sehr sicher und gut aufgehoben.
Zusätzlich fischten wir noch die Passagiere eines Speedboats auf, die sich anscheinend in der Buchung ihrer Tour und ihre Abenteuerlust etwas verschätzt hatten.
Nach fast 10 Stunden unterwegs verabschiedeten wir uns endgültig von unseren temporären Reisegefährten, wärmten uns in einer heißen Dusche auch und genossen ein sehr leckeres Abendessen im anscheinend einzig annehmbaren Restaurant vor Ort in (gestern hatte es Ruhetag), bevor es morgen auch schon wieder weitergeht.

Gegessen:
Eine halbe Waffel und Kaffee
Bircher Müsli und Apfeltasche
Salat und Sandwich
Caesars Salad mit blackened halibut

Getragen:
Regensachen

Stressleveldurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: Regenhosen eingepackt, obwohl alle anderen gemeint haben, das bräuchte es nicht

Katzenstatus: Alle da, Sansa gegen sieben, Jonny gegen halb zehn (ALDAAAA!)












130719-160719: Wie war das mit dem Kayaken?

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So, wir sind nach einer Woche Kanada und fast einer Woche Vancouver Island auf dem Weg, noch nicht wirklich Richtung Berge, aber langsam, nämlich nach Quadra Island. Der Hübsche fährt uns auf dem North Island Highway nach Süden zur Fähre nach Campbell River durch die Berge und Wälder, die Kinder feiern Wiedersehen mit ihren Tablets und den runtergeladenen Netflix-Serien, und ich habe Surface-Book-Zeit zum Schreiben. Abends ist die relativ knapp, weil der Hübsche jeden Abend die Bilder des Tages dort direkt bearbeitet und ich so müde bin, dass ich nicht warten kann, bis er fertig ist und DANN schreiben und Bilder auswählen und hochladen, sondern mir am Handy einen abbreche (deswegen auch: sorry für die Typos und Autokorrekturspässle) und dann am Laptop ur noch die Bilder einfüge.
Also:
Ich muss daheim mal schauen, ob ich den Blogpost noch finde, der mich ursprünglich auf Kingfisher gebracht hat, auf jeden Fall ist er relativ schnell aufgepoppt, als ich mit Westkanada als Reiseziel fixiert und den Tipps meiner kleinen Schwester, die ja ein paar Jahre Kanadaerfahrung hat, nach Vancouver Island suchte.

Sie alle kennen mich ja mittlerweile ein bisschen:
Wildnis und Camping klingt jetzt nicht gerade nach meinem Signature-Urlaub (ich behaupte ja immer, eine gescheite Dusche und ein sauberes Klo, noch besser ganzes Bad, ein gescheites Bett und genug guten Kaffee zum Leben zu brauchen ), aber Wildnis und Natur hautnah ist so halt auch ein bisschen schwierig. Kingfisher bietet auf ihren Basecamptouren allerdings genau das (naja, soweit halt möglich): Man übernachtet in Zelten, die eigentlich eher Segeltuchhütten sind, auf echten Bettgestellen, die mit den weichsten und dicksten Thermoisomatten belegt sind, Schlafsäcke (incl Kissen und frischem Inliner) werden gestellt, es gibt eine überdachte Küche mit Essbereich, man wird von den Guides bekocht, es gibt eine Dusche (Safari Style) und Plumpsklos. (Für echte Abenteurer gibt es natürlich auch Touren, die nicht nur vom Basecamp aus starten, sondern richtig in die Wildnis gehen, aber für den Anfang war das mal absolut mehr als genug für uns!)

Als ich all das gelesen hatte, war ich schon total angefixt und erst einmal tief enttäuscht, als ich beim Buchungsversuch herausfand, dass es ein unverhandelbares Mindestalter von 15 (oder 16? Auf jeden Fall jenseits unserer beiden Jungs) gab. Gottseidank gibt es aber einen sehr hilfreichen FAQ-Bereich und einen unglaublich guten Chat-Support und so buchten wir das «Family Camp», das nur ein paar Kilometer die Küstenlinie rauf vom Erwachsenenbasecamp ist und eben sowohl von den Gästen, den Guides, den Touren und dem Essen etc. auf Familien mit Kindern zwischen 6 und 14 eingestellt ist.
Soweit so gut, wir haben also die Termine überprüft und den restlichen Trip drumrum geplant. Die Website und Vorbereitung via Mail ist unglaublich gut, es gibt ein Guest Manual, Packlisten, Videos, die erklären, warum man was mitnehmen muss, damit habe ich mich ungefähr einmal pro Woche seit Januar nach Hanson Island geträumt.

Dann ist es aber so, dass ich natürlich, wie Q. so schön sagt, «nicht erst gestern auf Abrahams Brennsuppn dahergschwommen bin», sondern weiss, dass die Wirklichkeit NIE so schön ist wie auf einem Werbevideo oder Foto. Entweder wurden die 1409876 anderen Gäste, die denselben Wal fotografieren, rausretouschiert, oder der Fotowinkel wurde so gewählt, dass man die 13 Kreuzfahrtschiffe am Anleger grad so nicht sieht, die Hotelbaustelle direkt neben dem Zelt wurde durch eine Waldfototapete verdeckt, irgendwie sowas. Deswegen war ich auch sehr froh, dass wir das Camp direkt am Anfang unseres Trips gelegt hatten, das gäbe uns noch zwei Wochen, um die potentielle Enttäuschung aufzuarbeiten.
Well. Ich hätte nicht falscher liegen können…..

Beim Briefing im Kingfisher Büro am Vorabend um sieben lernten wir unsere Mitkayaker kennen (das ist ja auch so ein Ding: ich bin absolut kein Fan von Urlaub mit anderen, weil… naja, vielleicht bin ich zu kompliziert oder alle anderen, oder ich bin im Urlaub noch viel weniger bereit, kompliziert bei anderen zu tolerieren, auf jeden Fall: ne, danke) lustigerweise eine Familie aus Berlin, mit einer achtjährigen Tochter und einem 13 Jahre alten Sohn, auch einer der Guides sprach deutsch, so dass es trotz mehr als solider Englischkenntnisse aller Kinder schon nochmal einfacher für sie war.
Wir bekamen unser «Spirit Animal» für den Trip zugelost (naja, eigentlich halt vor allem dafür, damit jeder seine Drybags, Schlafsäcke, Trinkflasche und Tasse erkennt, aber so als «Orca» fühlte ich mich halt schon ein bisschen wie der König des Camps), Packanleitung für die einzelnen Taschen und den Treffpunkt für den nächsten Morgen, nämlich viertel nach acht auf dem Hotelparkplatz.
Wir hatten Gottseidank schon alle Campsachen separat in zwei Koffer gepackt und im Hotel dann nach Personen sortiert auf dem Bett ausgebreitet, so dass wir recht schnell fertig umgepackt hatten.
Auto und Restgepäck durften im Black Bear Resort auf unsere Rückkehr warten.

Im nebligen Morgenlicht wurden wir also samt unseres Gepäcks (jeweils in «the greatest Swedish invention of all times» aka Ikea Taschen) mit einem Bus nach Telegraph Cove gebracht,

ein unglaublich niedliches Städtchen, das genauso aussieht, wie der Island-Teil des Europaparks (oder halt überhaupt Island / Norwegen /Schweden und anscheinend Kanada), nur halt ohne Achterbahnen und Musikgedudel.
Wir brachten alles Gepäck und die Vorräte (Wasserkanister, Essen, Gas, Schwimmwesten etc.) auf das Loading Dock fürs Wassertaxi, die Kinder bewunderten Krabben, Seesterne und Seeigel im kristallklaren, 8 Grad kalten Wasser, und dann kam auch schon der Rainbow Searcher, das Wassertaxi, das uns nach Hanson Island bringen würde.



Die Fahrt durch den Nebel, die «If anything happens to Joe or Finn, the radio is on 16, push that button, then the coast guard will pick us up”-Sicherheitsanweisung, und dann auf einmal: Shaker Rock, der Ort unseres Basecamps. Das Wassertaxi klemmte sich so ein bisschen am Stein fest, alles Gepäck wurde aufs Dach geladen und via Menschenkette den Felsen hoch gewuchtet. Eine durchaus sportliche Aktion, aber niemand und nichts ging verloren, niemand hat sich den Rücken verrenkt oder sonst irgendwas.

Tja. Und dann waren wir da. Und das Camp … sah genauso aus wie auf allen Fotos, vom Wasser aus sah man nur die Küchenhütte, die Zelte waren im Wald versteckt, es gab keine Hotelbaustelle, keine anderen Menschen, keine Kreuzfahrtschiffe (okay, ein oder zwei kamen später mal vorbei, aber nur auf dem Wasser), es war …. einfach perfekt!









Wir richteten uns in den Zelten ein (es gab nicht viel zum Einrichten, weil uns extrem ans Herz gelegt wurde, alles immer in den Drybags zu lassen da es sonst durch die Luftfeuchtigkeit klatschnass würde, also wurde der Schlafsack jeden Abend ausgepackt und morgens wieder ein, der Rest blieb drin), bekamen die Instruktion für die Toilettenhäuschen (wenn der Drybag mit Klopapier am Weg fehlt, ist besetzt, immer eine Tasse Sägespäne nachschütten, wenn der Eimer fast voll ist, Bescheid sagen) und die Dusche (Halbe Stunde vorher Bescheid sagen, dann wird Wasser heiss gemacht) und überhaupt fürs Camp (Im Camp allein rumlaufen ist ok, weiter nur zu zweit und Bescheid sagen) und schon gab es Kaffee und Lunch (Quinoa Salat, Hummus, Brot).










Frisch gestärkt waren wir dann bereit für unsere erste Kayaklektion (keiner von uns hatte Erfahrung, ich zB bin sehr schlecht im Bootlenken, beengte Räume und deshalb Ertrinken gehört zu meinen ganz schlimmen Panikszenarien, aber gut): Wir bekamen Paddel, Schwimmwesten, Spritzdecken, Klopapierbeutel und Kayaks (jeweils ein Elternteil und ein Kind in einem Doppel, die Guides Jess und Finn jeweils in einem Einzelkayak), eine Einweisung in «Wie packe ich mein Kayak, wie steige ich ein, was muss ich machen, was darf ich auf keinen Fall, wie paddle ich, wie lenke ich? Was mache ich, wenn ich umkippe?» (Der Hübsche war ja fest davon überzeugt, dass wir alle als erstes eine Eskimorolle lernen würden, aber, wer hätte das gedacht: nein. Bei 8 Grad Wassertemperatur und eben Seekayaks, nicht die kleinen Sportdinger, ist der Plan «Keep ‘em right side up, then everything is fine») und «Was mache ich, wenn ich einen Wal sehe? -->«See a blow, go slow!», und zack, ging es auch schon los.






Schon beim ersten Einsteigen war klar: ja, wie angekündigt, wurden wir nass bis zu den Schienbeinen, 8 Grad sind so kalt wie es klingt, ja, Wasserschuhe und Neoprensocken sind eine super Wal, genauso wie die langen Skiunterhosen unter den Outdoorhosen.
Aber einmal drin war es …. einfach perfekt! Das kristallklare Wasser wurde sehr schnell sehr tief und so glitten wir nach ein paar Minuten über dunkelblauem spiegelglatten Wasser dahin (das mit dem Manövrieren wurde über die Tage ein bisschen besser, aber richtig gut bin ich immer noch nicht. Q., mein Paddelbuddy, «lobte» mich: «Es ist nicht ganz so schlimm, wie bei Mario Cart,immerhin weisst Du beim Kayak, wo vorne ist.» Hmpf.
Wir paddelten die Küstenlinie hoch und es ging nur wenige Minuten, da sprangen Schweinswale an uns vorbei. Weisskopfseeadler glitten über uns hinweg und wir sagen einen Buckelwal in einer gewissen Entfernung pusten. Es gibt nur relativ wenige Fotos von direkt aus dem Kayak, weil natürlich das Handy (und auch des Hübschen Kamera) wasserdicht verpackt unter der Spritzdecke waren und jedes Rausholen schon ein bisschen aufregend war.
Nach ungefähr 5 km bogen wir zu einem Strand ab und gingen an Land. Pinkelpause hinter Treibholz (immer unterhalb der Flutlinie, damit alles weggeschwemmt wird, Klopapier wird mitgenommen, grosses Geschäft hätte vergraben werden müssen), Füsse ausschütteln, Müsliriegel für alle und Seehunde und WALE beim Vorbeiziehen beobachten.
Irgendwann stiegen wir wieder in die Kayaks und paddelten zurück zum Camp und holla, 10km Paddeln sind schon …. Sport. Bei den Guides ähnelte das Paddeln der Bogenführung eines Cellisten, bei uns eher dem Gestochere beim Kuchenteigrühren mit der Hand, aber hey: wir kamen voran.
Im Camp wurden die Kayaks ausgeräumt (jeder hatte immer eine Wasserflasche und einen Drybag mit einer vollen Wechselgarnitur dabei für den Fall, dass etwas nass wird, dazu eben die Kayakjacken an, Spritzschutz, Schwimmweste, Essensvorräte), ausgetrocknet und für die Nacht den Strand hochgetragen. Dafür braucht es schon 3 -4 Erwachsene pro Boot.


Tja, und während die Guides dann für uns Kaffee und Abendessen vorbereiteten, hatten wir nichts anderes zu tun, als in trockene, warme Klamotten (Skisocken waren eine sehr gute Entscheidung!) zu schlüpfen, Hände zu waschen, auf den Felsen vor der Küche in der Sonne zu lesen oder zu schwatzen oder aufs Wasser zu schauen (oder wie die Kinder in der Küche Karten zu spielen. Das war eh so lustig: die Kinder steckten zusammen, als würden sie sich schon ewig kennen. Pokemon, Minecraft und Harry Potter als gemeinsame Interessen scheinen zu verbinden. Keine Handies dabei ebenfalls, und so teilten unsere Jungs die Regeln des Kartenspiels «Arschloch», das sie bei den Pfadis gelernt haben. Wir Eltern sassen draussen auf den Felsen und hörten auf halbem Ohr die Erklärung und nach dem 25. Mal gegiggelten «Arschloch» aus der Küche hielten wir es nicht mehr aus und waren streng: «So läuft das nicht, ihr könnt nicht 4 Tage lang «Arschloch» schreien, da werden wir wahnsinnig.»
Die Kinder sahen das (ohne Witz) sofort ein und ihr Workaround war echt cool: sie benannten das Spiel in «Eschek» um, was laut ihrer Auskunft «Esel» auf türkisch heisst (bitte rauben Sie mir nicht die Illusion und sagen jetzt, dass das noch etwas viel schlimmeres als «Arschloch» heisst) und zack, haben sie vier Tage lang «Eschek» gespielt.

Das Abendessen (wie jedes einzelne Essen) war .. perfekt. Es gab eine Campingküche mit zwei oder drei Gasflammen, aber dank jahrelanger Erfahrung und Optimierung war in ungefähr einer halben Stunde ein Dreigängemenü fertig:
Bruschetta mit Balsamico und Kräutern, dazu warmer Brie mit Ahornsirup und Trauben
Bunter Salat
Babykartoffeln (mit Kelp) und Cedar planked wild salmon
Cheesecake (von der Frau des Kingfisher Chefs über einen Winter lang optimiert) mit Himbeeren im Glas
(Überhaupt: die Planung. Es war alles perfekt durchdacht, das erfüllte mein Optimiererherz den ganzen Trip)



Nach dem Essen erzählte uns Jess, die Biologin aus Australien, noch alles über Kelp (der allgemeine aaaaaaw-Moment: Seeotter fressen Seeigel fressen Kelp, deshalb jagen sie eben in Kelpwäldern. Damit die Otterbabies dabei nicht im Weg sind oder verloren gehen, werden sie von den Müttern an Kelp festgeknotet und nach der Jagd wieder abgeholt), dann hiess es zähneputzen (unterhalb der Flutlinie, spucken ins Wasser, und dann war auch schon Schlafenszeit.
Ich bin ja kein guter Ausserhausschläfer und ein noch schlechterer Imzeltschläfer, aber entweder waren es die 10km Kayaken oder das Meeresrauschen oder die blasenden Wale, ich habe geschlafen wie ein Baby…..

Tag 2:
Frühstück war für halb acht angekündigt, also machten wir uns um halb sieben an die Morgentoilette. Sogar für mich war es ok, das einzuschränken: wir hatten Feuchttücher dabei, einen Deokristall, Zahnpasta und Sonnencreme fürs Gesicht (ich ausserdem Wimperntusche und Concealer, aber ohne einen einzigen Spiegel im Camp und erschreckenden Pandaaugen auf dem ersten Morgenselfie liess ich das bald sein) und den Körper und das wars dann eigentlich auch schon.
Frühstück Campstyle:

Für den heutigen Tag war eigentlich ein Trip noch weiter als gestern geplant, das Archipel an kleinen Inselchen auskundschaften, aber….. kaum waren wir los, hörten wir Orka-typische Blasgeräusche im Nebel (ich hatte mich gar nicht auf Orkas hoffen getraut, weil wir dafür eigentlich ein wenig zu früh im Jahr dran waren) und so war alles darauf ausgerichtet, uns erstens im Nebel nicht zu verlieren, zweitens nicht den Orkas in den Weg zu fahren, drittens: im besten Fall die Orkas zu sehen.
Die Guides waren immer in Kontakt mit anderen Kayakguides der Umgebung, den lokalen MERS-Walforschern, und wussten so recht schnell, wo die Orcas waren.
Um einen guten und sicheren (für uns und die Orcas) Platz zum Beobachten zu haben, überquerten wir die ganze Strecke bis Vancouver Island, das sind ca 4km freies Wasser, was …. schon anstrengend ist, vor allem, weil man sich nicht mal einfach treiben lassen kann, sondern als Gruppe immer eng zusammen bleiben muss und das ganze möglichst zügig erledigen, damit man nicht in den Weg von Schiffen gerät oder irgendwie falsch abgetrieben wird.
Es klappte aber erstaunlich gut und auf der anderen Seite angekommen hiess es «raft up», das heisst, wir haben alle Kayaks parallel gestellt (Mario Kart lässt grüssen) und uns aneinander festgehalten und eine Art Floss gebildet, um sicherzugehen, dass wir zusammenbleiben, jeder einen sicheren Platz hat und keiner den Orkas in den Weg kommt. Einerseits schreiben die kanadischen Gesetze vor, dass man einen Abstand von 200m zu Meeressäugern halten muss (geht halt nur, wenn man weiss, wo die sind, während wir uns abgemüht haben, das Floss zu formen und währenddessen die Hälse verrenkt haben, um auf gar keinen Fall die Orcas zu verpassen, ist auf einmal eine Gruppe White sided Dolphins auf Armeslänge entfernt an uns vorbeigeflitzt… in eine für sie übrigens sehr ungünstige Richtung direkt auf die Orcas zu, die von der mammal eating sorte waren…. Die MERS-Leute haben danach erzählt, dass das fröhliche Delphingeschnatter ganz plötzlich verstummt ist, als sie bemerkten, mit wem sie es zutun haben), andererseits ist es vielleicht ein toller Anblick, wenn direkt neben einem ein Buckelwal oder Orca auftaucht, aber ein Kayak ist dann nicht der beste Platz.
Es war dann wie im Bilderbuch: eine wir sahen eine Gruppe ungefähr drei Orcas vorbeiziehen, der Hübsche schaffte sogar Bilder mit der grossen Kamera.










Ganz geflasht genossen wir dann direkt am Strand das Mittagessen, dass die Guides vorbereitet und eingepackt hatten (Pitabrot, Lachssalat, Gemüse, Guacamole, Cookies und immer Kafffee), um uns für die Rückfahrt (noch einmal die ganze Querung) zu stärken.











Zurück im Camp (Kayas aus- und aufräumen, trockene Sachen, Eschek-Spielen, mehr Kaffee) machten wir uns auf eine kleine Wanderung in den Wald zu einer «Mother Cedar». Die Guides erzählten uns viel zu der Geschichte der Holzwirtschaft auf der Insel (seit 1904 ist alles unberührt) und der Gegend. Hätten Sie gewusst, dass im zweiten Weltkrieg kanadische Kriegsflugzeuge aus Sitka Holz gemacht wurden?










Dann war ich bereit für das Abenteuer Dusche :-).
Es war viel besser als gedacht: ein Eimer kochendes und ein Eimer kaltes Wasser wurden im Duscheimer gemischt, ich hatte Shampoo/Seife dabei und war fix eingeschäumt. Die Brause liess nur so wenig Wasser durch, dass ich erst Bedenken hatte, ob der Schaum je wieder abgehen würde, aber es ging erstaunlich gut und reichte sogar noch für den Hübschen.


Ich war vorher schon überrascht, wie wenig mir das eben zwei Tage nicht duschen ausgemacht hatte, auch olfaktorisch, aber frisch geduscht war halt schon noch besser!
Abendessen:
Cracker mit Ziegenkäse und Trauben
Udonnudeln mit Gemüse und Hähnchen
Rhabarberapfelcrumble mit griechischem Joghurt





Bier und Buch auf den Felsen, Zähneputzen, Weckerstellen, Bett

Tag 3:
Nachdem wir ja sozusagen schon alles auf der Wildlifeliste abgehakt hatten, hatten die Guides für heute etwas spezielles vor: auf der Nachbarinsel war ein Grizzlie gesichtet worden und wir würden versuchen, ihn zu sehen. Dafür mussten wir erstens früh los, weil Gezeiten, Strömung, und noch wenig Boote, die ihn verschrecken würden, also sassen wir um halb neun bestens befrühstückt in den Kayaks und paddelten zum anderen Ende der Insel.





Dort kreuzten wir eine der grösseren Schiffahrtsrouten, ausserdem war wegen der Kombination aus Gezeitenwechsel und Strömung einiges los an Wasserbewegung, so dass wir genaue Anweisungen bekamen, was wie wohin zielen und dann: Gas geben und lospaddeln!
Unsere Gruppe war (vielleicht typisch deutsch?) sehr gut im Anweisungen befolgen, also landeten wir sicher auf der anderen Seite und paddelten gemütlich an der Küstenlinie entlang, immer leicht geschoben von der Strömung. Es war … unglaublich atemberaubend schön. Die Sonne schien, es war mucksmäuschenstill, Adler und Seehunde kreuzten unseren Weg, wir probierten alle Arten Seetang, die dort wuchsen und es fühlte sich an, wie durch eine Postkarte oder einen Werbefilm zu gleiten. Die Bärensichtung hat leider nicht geklappt, aber keiner war enttäuscht (wir hatten ja alle die Aussicht auf den Grizzlietrip im Anschluss, der in der Hinsicht mehr als erfolgreich war), weil es einfach so wunderwunderschön war.







Zur Mittagspause legten wir am «Chateau Baronet» an, das ist ein Haus auf einem Floss, das von den Besitzern allen Vorbeikommenden kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Man kann dort auch übernachten und duschen und kochen, wir nutzten die Toilette und die Picknicktische. Es war so sonnig, dass wir alle in kurzen Ärmeln und barfuss in der Sonne Wraps mit Hähnchensalat und Timtams assen und alles ansatzweise feuchte trockneten. Wegen Gezeiten/Strömung waren wir gezwungen (als ob das schlimm gewesen wäre), eine lange Mittagspause einzulegen, die einfach nur perfekt war.







Der Rückweg war dann erst sehr gemütlich, die Strömung ging nun in die andere Richtung und trug uns praktisch an der Küstenlinie entlang. Begleitet wurden wir von einer Seehundfamilie. Kurz vor der Überquerung stellte sich die Frage: direkt zurück oder eine Extrastunde Paddeln, dafür können wir einen Gezeitenkanal befahren, der höchst selten fahrbar ist, weil es genau die richtige Mischung aus eben Gezeiten und Strömung braucht. Die Kinder hätten zwar lieber Eschek in der Küche gespielt, aber die Erwachsenen hatten die Gewalt über die Ruder und so fuhren wir einen Extraschlenker durch einen …. magischen Zauberwald. Es war nicht ganz einfach, den extrem flachen, durchaus stark strömenden Kanal zu meistern, aber absolutely worth it!
Die Querung auf der anderen Seite dann war holladieWaldfee anstrengend und spannend, weil der Wind aufgefrischt hatte und die Strömung echt stark war, aber dank genauer Guide-Anleitung haben wir das auch geschafft.
Vor dem letzten Stück die Insel hoch zum Camp liessen wir uns noch durch einen Kanal zwischen einer vorgelagerten Insel treiben, entdeckten zwei Adlernester mit Küken, und machten uns dann auf den Weg zurück. Alles in allem waren das an dem Tag über 17 km Paddelstrecke, einen Teil über offenes Wasser mit Wellen und Gegenwind, das steckte dann doch in den Knochen und die letzen 20 Minuten waren echt, echt, echt anstrengend. Ich verstehe jetzt die Kinder, die gerne auch auf den letzten paar Metern einer Wanderung noch eine Pause einfordern, mir half der Snackriegelstop auf dem Wasser kurz vor fertig sehr!
Wieder zurück im Camp versorgten wir die Kayaks und alles Equipment so, dass es für die nächste Gruppe bereitsteht, ein paar mutige (ich nicht, aber der Hübsche und Q. unter anderem) nutzten den strahlenden Sonnenschein für ein Bad im Meer (mit anschliessender warmer Dusche).
Leider habe ich den Moment, wo direkt hinter ihnen ein Seehund neugierig aus dem Wasser guckte, nicht eingefangen.









Falls Sie sich fragen, was durchaus medienaffine Kinder in vier Tagen ohne Handytralala machen.

Zum Abendessen gab es diesmal
Nachos und Salsa
Burritos (Sour Cream, Paprikagemüse, Reis, Bohnen, Mangosalsa, Tomatensalsa, Salat, kein Fisch, weil wir keinen gefangen hatten)
Und als krönenden Abschluss Schokoladenfondue am Lagerfeuer, das die Kinder gebaut und angezündet hatten (mit genauen Auflagen, es muss nämlich am Schluss total abgebrannt sein, es darf kein angekokeltes Holz ins Meer geworfen werden. Der Campground wurde von Kingfisher von den First Nations gemietet und ein Teil des Vertrages ist «Leave no trace».




Wir machten eine mittelkurze Runde ums Feuer, in der wir unsere Erwartungen / Erlebnisse teilten und es war schön zu hören, dass wir eine Gruppe waren, mit der man das gut machen kann (normalerweise werden wohl die Crossings nach Vancouver Island und zu der Insel vom dritten Tag mit Familien nicht gemacht, aber uns wurde es zugetraut). Ein bisschen erschreckend fand ich, dass uns gedankt wurde, dass wir die Natur und die Tiere so gut geachtet hätten und eben nicht wie die Bekloppten auf die Orcas losgepaddelt wären, weil das für mich ja heisst, dass es andere Gruppen gibt, die genau das machen….
Interessant war, dass beide Familien mit denselben Gedanken auf die Insel kamen: Wir wollten unseren Kindern (und uns) die nahezu unberührte Natur und die Tiere hier zeigen, solange es sie noch gibt und sozusagen unterstreichen, für was wir kämpfen müssen. Dass es da natürlich eine Schere gibt, weil wir mit dem Langstreckenflug dorthin genau das tun, was man eigentlich vermeiden sollte, war uns allen wohl bewusst und beide Familien haben bei Atmosfair respektive myclimate.org «ausgeglichen». (Ja, es hat was von Ablasshandel, aber glauben Sie mir: es waren nicht nur zweiEurofuffzisch, die für einen «Ausgleich» nötig waren).








Eine letzte Nacht im Zelt, am nächsten Morgen Pancakes (mit Tieren drauf, Pancake Art is a thing!) zum Frühstück, zusammenpacken und schon kam das Wassertaxi mit der nächsten Gruppe an.
Wir tauschten unsere leeren Essenskissen gegen deren volle, unsere drybags mit verschwitzten, verräucherten Klamotten gegen deren saubere, und schipperten zurück nach Telegraph Cove.
Dort wurden wir von Andrew Jones, dem Kingfisher-Besitzer, und einem Cappuccino im Seahorse-Cafe erwartet.
Wir machten noch einen Rundgang durch das Dörfchen (all die Schilder, wo erzählt wurde, wer wann wo von einem Puma oder Bär angegriffen wurde, als letztes Sally, der legendäre Dorfhund vor einer Woche :-/, leider mit keinem guten Ausgang für Sally, liessen uns dann doch kurz stocken und wir haben jetzt Bärenglocken für unsere zukünftigen Wanderungen) und bekamen eine Führung durch das Walmuseum. Es war super, das alles NACH dem Camp zu sehen (Hätten Sie gewusst, dass die Schädel vom Grizzlie und Seelöwe nahezu identisch aussehen, nur dass der Seelöwe noch fester zubeissen kann?) und so noch besser einordnen zu können, welches Glück wir hatten, das erleben zu dürfen.
Nach Email-Austauschen und dem Versprechen, Bilder zu teilen und sich zu melden, wenn man mal bei irgendjemand in der Gegend wäre, wurden wir zurück nach PortMcNeill und unserer sauberen Wäsche gebracht.



Fazit: ja, wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter (s. Grizzlie-Trip am Tag drauf…) und all den Tieren, die wir gesehen haben, aber auch unabhängig davon gehört das Camp ganz weit oben auf die Top Ten Liste der tollsten Erlebnisse, die ich jemals hatte. Wir alle können es nur von ganzem Herzen empfehlen, es war einfach atemberaubend. Falls Sie irgendwie die Chance haben sollten: machen, unbedingt! Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie einfach per Chat oder Mail bei Kingfisher nach, sie antworten sehr schnell und kompetent (laut Guide gibt es keine dumme Fragen, obwohl: «Where can I buy totempole seeds?» sollte man nicht fragen. Am besten auch nicht: "What altitude are we at right now?" oder "When does the Orca show begin? Can you make them jump across the kayak?" Nicht dass wir das gemacht hätten).

Ach ja: nein, günstig ist das natürlich nicht, für uns war es das aber mehr als wert. Und weil man das ja immer dazusagen muss: alles selber gezahlt.

190719 Quadra Island

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Gestern sind wir also von Port McNeill bis Campbell River (laut Reiseführer das Ende respektive von unserer Seite aus der Anfang) der Zivilisation :-) gefahren und dort auf die Fähre nach Quadra Island.
Das ist eine sehr hübsche Insel mit flachen Steinstränden, wo das Wasser sogar recht warm wird, die eine Mischung aus First Nations-Heritage und einer Ferieninsel ist, eine etwas skurrile Mischung.
Als wir ankamen, merkten wir, dass das Nuyumbalees Cultural Center des  Kwakwak'wakw Volkes nur noch anderthalb Stunden geöffnet haben würde, also sind wir direkt dort hingefahren, anstat erst im Hotel einzuchecken.
Die Ausstellung von Kultgegenständen war sehr eindrücklich (Foto/Video war nicht erlaubt) und gab einen bedrückenden Überblick über die Geschichte der Unterdrückung. Sehr spannend (mir fällt kein passendes Wort dafür ein) fand ich, dass es "Intruder Masks" gibt, die die Ausländer respektive die 4 grossen Krankheiten, die sie mitgebracht haben - Masern, Windpocken, Tuberkulose und Syphilis - symbolisieren sollen. Die Tänzer, die diese Masken trugen, kamen wären eines Anlasses ins Publikum und belästigten die Zuschauer und wurden dann ordentlich ausgelacht.

Mittlerweile hatte es angefangen zu nieseln und wir fuhren durch den Wald zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, der Tsa Kwa Luten Lodge, die auf First Nations Grund liegt und vom Kwakwak'wakw Volk betrieben wird. Das Hotel ist von der Architektur an ein klassisches Langhaus angelehnt und unser Zimmer ist grossartig! Die Kinder schlafen auf einer Art Brücke, wir haben Balkon mit Meerblick und es gibt einen Hot Tub und eine Hollywoodschaukel.




Da es sich richtig eingeregnet hatte, verschoben wir den eigentlich geplanten Spaziergang zum Cape Mudge Lighthouse auf den nächsten Morgen und sandelten ein bisschen herum (aka: der Hübsche bearbeitete Bilder, ich las, die Kinder chillten), bis wir im Restaurant essen gingen. Das war .. naja, schon okay-ish, leider haben wir über eine Stunde auf das Essen gewartet, was für uns Grosse fast ok gewesen wäre, aber L. ist ja eher unentspannt, wenn er hungrig ist... nun ja.

Geschlafen habe ich leider nur so mittel, aber meine Güte, Kaffee mit Meerblick auf dem Balkon ist trotzdem ein toller Start in den Tag.

Das Frühstück war super und hat alle mit dem Restaurant versöhnt. Draussen war es mittlerweile richtig sonnig und der Strandspaziergang zum Leuchtturm war richtig schön! Auf dem Rückweg sahen wir erst ein bisschen Tierkacke auf dem Boden und ich dachte noch: aha, schau an, anscheinend räumen hier nicht alle nach ihren Hunden auf, aber anscheinend war das kein Hund, denn als wir abends zurückkamen, hing neben dem Bärzettel von gestern noch dieser hier an der Tür (im Zimmerordner hat es Hinweise, was man bei Bären- und Pumabegegnungen machen soll und ein bisschen makaber finde ich den Vorschlag, für Kinder einen Hund anzuschaffen, weil der erstens als Frühwarnsystem funktioniert und zweitens zwar keine Hilfe im Kampf gegen einen Puma wäre, aber im Zweifelsfall vom Puma vor dem Kind angegriffen würde.).
Was aber viel spannender war: auf einmal prustete ungefähr 50m vom Strand ein Buckelwal und schwamm in aller Ruhe dort entlang. So nah haben wir in der ganzen Zeit hier bisher keinen gesehen!





Wir haben nach dem Leuchtturm unseren Outdoorseesack mit allem Zeug ins Auto geworfen und sind zum Radverleih gefahren, weil das ist anscheinend DAS, was man auf Quadra Island unternimmt.


Die Räder waren so naja, aber meine Güte, wir wollten ja nicht mountainbiken, sondern fuhren erstmal zum Rebecca Spit Provincial Park, solang man halt radeln durfte. Den Rest liefen wir zu Fuss und suchten uns einen Platz am Strand für ein Mittagspicknick und Krabbengucken am Wasser.









Am Rückweg lernten wir Watch kennen, eine Labradorhündin, die L. nicht vorbeilassen konnte, ohne ausgiebig durchgekrault zu werden. Watch's Frauchen legte uns Quadra Island durchaus als zB Retirement Place ans Herz oder auch einfach jetzt schon für ein Sommerhaus oder halt für immer.
Wir planten, die Strasse noch etwa eine Stunde weiter nach Süden zu fahren, eventuell ein paar Waldwege auszuprobieren und dann umzudrehen, um pünktlich die Räder abzugeben. Leider kam es dazu nicht, denn nach ungefähr  ein, zwei Kilometern krachte es bei meinem Rad und der Umwerfer hatte sich total in den Speichen verkeilt und alles total blockiert. Gottseidank ging es gerade ziemlich bergauf (deshalb hatte ich ja auch runtergeschaltet) und ich war ziemlich langsam, sonst hätte es mich ordentlich auf die Nase in den Kies gelegt.
So ist nix passiert, ausser ordentlich Gefluche, aber der Hübsche bekam den Umwerfer mit einer Mischung aus Gewalt und Fingerspitzengefühl wieder raus, die Kette wieder rein, aber so richtig Lust hatte jetzt keiner mehr, noch viel weiter zu fahren. Stattdessen sind wir umgedreht, ich habe nicht mehr geschaltet (was relativ doof war, wir waren uns nämlich einig, dass der sicherste Platz für den Umwerfer der höchste Gang wäre und auch wenn es nicht richtig bergig ist im Süden von Quadra, so ist es schon kein Spass, im allerhöchsten Gang hügelauf zu fahren, besonders, wenn man andauernd Angst hat, dass wieder alles blockiert.
Nun ja. Der Radlmann war nicht wirklich hilfreich ("Hm, this should not have happened and was not intentionally." Aha.), bot uns ein Ersatzrad an, aber so richtig hatten wir keine Lust mehr, die gleiche Strecke jetzt zum dritten und vierten Mal zu fahren. Es scheint jetzt ein wenig unklar respektive im Ermessen des abwesenden Chefs zu liegen, ob wir einen partial refund bekommen oder nicht oder aber das eventuell kaputte Rad bezahlen müssen (haha, sicher nicht.).
Wir haben uns also auf den Weg nach Heriott Bay gemacht, ein bisschen aufs Wasser geschaut und dann rüber nach Quathiaski Cove, eigentlich, um im einzigen ausgeschilderten Cafe einen ordentlichen Kaffee zu trinken. Dazu kams aber nicht (vielleicht nicht das allerschlimmste, aber wer wird schon vom Äusseren aufs Innere schliessen), weil, man glaubt es nicht, das um drei Uhr nachmittags zumacht.

Wir sind also unterkoffeiniert zum Fähranleger gelaufen, wo es (total unausgeschildert) Cappuccino und Eis gab und nebendran Fish Tacos für ein frühes Abendessen.



Zurück im Hotel genossen wir den Whirlpool in Rehgesellschaft und schon heisst es wieder zusammenpacken, weil morgen wird ein sehr fährintensiver Tag!





Gegessen:
Jenny Benny's (pochierte Eier auf Toast mit Avocado, TOmaten und Soinat)
Hummus und Guacamole und Gemüse und so
Fish Taco

Getragen:
Wanderhose, T-Shirt, Wanderschuhe, Bärenglocke

Gelesen:
DIe Geschichte der Baltimores

Stressleveldurchschnitt gestern: 25
Selbstbeweihräucherung: nicht wirklich wegen dem Radgedöns geärgert und auch über sonst nix.

200719 Weiterreise an die Sunshine Coast

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Früh am Morgen ging es los zur Fähre (das Thema des heutigen Tages: nur 160km Fahrtstrecke, aber dreimal Fähre, zweimal sogar recht lang), so früh, dass das Restaurant noch nicht offen hatte und auch nicht die Kaffeebude an der Fähre. Irgendwie haben wir das mit den Öffnungszeiten eh noch nicht so ganz raus: ich meine, wir sind vom Schweizer Dorf jetzt eh keine Grossstadt- oder Späti-Zeiten gewohnt, aber bis acht hat der Supermarkt jeden Tag offen und man bekommt überall auch nach drei Kaffee. Oder vor 10.
Nun ja, die Überfahrt von Quadra Island nach Campbell River war eh nur kurz und ich war fast fest davon überzeugt, dass wir zwischendrin noch eine Kaffeemöglichkeit finden würden, aber nein: nach einer wunderschönen Fahrt an der Küste von Vancouver Island entlang waren wir ganz schnell am Fähranleger in Comox (ich WEISS, dass es da einen Starbucks gibt oder wenigstens vor einer Woche gab, aber anscheinend hat sich auch Android Auto gegen meine Koffeinsucht gestellt) und auf meine leicht verzweifelte Frage meinte der Fahrkartenmann: "Sorry, there is literally nothing here. But you will be on the ferry soon, there they serve coffee!"
Und Frühstück btw, auch das hatten wir unterwegs bisher noch nicht gefunden und nur ein paar Reste von altbackenen Apfeltäschchen und Cookiebröseln gefrühstückt.
Die Überfahrt war dann echt gemütlich, ich habe "Die Geschichte der Baltimores" ausgelesen und konnte damit viel mehr anfangen als mit "Stephanie Mailer", aber das liegt vermutlich daran, dass ich zu der Zeit einfach zu abgelenkt für ein langes Buch war.






Endlich stand meine Lieblingsdestination auf dem Navi:

Wir waren dann viel zu früh in Saltery Bay für die nächste Fähre und so kehrten wir nochmal um und liefen in die Mermaid Cove zu einem Mittagspicknick:





Dann noch ein kurzes Stück und schon waren wir an unserer nächsten Unterkunft in Madeira Park an der Sunshine Coast.




Spass für die ganze Familie: Rückenkratzer in Bärenklauenform.



Es wirkt ein bisschen wie in "Ozark", alles um so kleine Buchten und Lagunen rum, alle tuckern mit Booten durch die Gegend und die Orte sind ein bisschen ... abgeschrabbelt. Aber immerhin haben wir wieder (halbwegs) saubere Wäsche und eine wunderbare Aussicht! (Auf Google kann man sich nicht ganz verlassen, die attestierten der Pizzabude nämlich Öffnungszeiten bis 20:00, als wir aber um 18:45h ziemlich hungrig antrappelten, hatte der Pizzamann den Ofen schon abgestellt und war am Zumachen. Aber irgendwer von uns hatte ein sehr sympathtisches bedröppeltes Gesicht und so warf er den Ofen nochmal an und wir bekamen zwei sehr leckere, sehr heisse Pizzen, die wir dann mit Blick auf die Bucht auf unserer Terrasse verspeisten.


Während die Kinder schon im Bett kuscheln (die Tischtennisplatte und das Trampolin haben dann doch müde gemacht), werden der Hübsche und ich den Erwachsenen vorbehaltenen Hottub mit Bayview testen.

Gegessen:
altes Gebäck
Flatbread, Gurken, Hummus, Guacamole, Tomaten
nicht ganz eine halbe Pizza

Gelesen;
"Die Geschichte der Baltimores" aus
"Harry Quebert" angefangen

Stressleveldurchschnitt gestern: 35
Selbstbeweihräucherung: nur ein bisschen Horrorszenarien ausgemalt, als Jonny um 22:00 noch nicht daheim war (22:07. Oida. Gsd hat er sein Neonreflektorhalsband! Und ja, da können Sie sich jetzt gerne drüber das Maul zerreissen und sich lustig machen, aber dann nehmen Sie mich viel ernster als ich mich selber. Und machen sich selber ziemlich lächerlich, aber das ist halt auch nur meine Meinung. Love wins.)

210719 Sunshine Coast

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Wir haben Kanada ja eigentlich als Reiseziel ausgewählt, um der Sommerhitze zu entgehen und gerne auch mal ein bisschen zu frösteln und ja, das haben wir zwischendrin auch schon, aber alles in allem liegt eine Hitzedecke über dem Land und die letzten Tage waren wir schon auch froh darum, dass man bei den Outdoor-Hosen, die wir dabei haben, die langen Beine abzippen kann, weil wir ja mit Absicht keine (oder fast keiner eine) echte kurze Hose eingepackt hat. Ja, es ist raus, falls Sie sich schon immer gefragt haben, wer um alles in der Welt diese Zipphosen trägt und auch noch abzippt: das sind wir. (die Kinder schon lange in Pfadfinderlagern, und jetzt auch die Erwachsenen). karierte, bügelfreie Wanderblusen sind uns aber noch nicht gewachsen, ich übernehme für die Zukunft jedoch keine Garantie.
Also. Heute standen die Skookumchuk Rapids auf dem Plan und weil die zum Gezeitenwechsel am eindrücklichsten sind und der heute um 13:55h auf dem Plan stand, gab es keinen Wecker, ich wiederhole: KEINEN WECKER!!!
Ich war trotzdem um halb acht hellwach und versuchte, der Kapselmaschine in der Küche einen ordentlichen Espresso zu entlocken, aber das war eher nix. Nun ja, mit Milch war es dann ein sehr dünner Latte, aber was solls.



Der Rest der Familie (ich denke da im Speziellen an einen Teenager) brauchte etwas länger mit Aufstehen, aber wir hatten ja gestern schon beim Linsen durch die (abends natürlich geschlossene) Tür des Frühstückscafes rausgefunden, dass es das den ganzen Tag (also bis halt frühen Nachmittag) geben würde und so war sogar ich entspannt.
Das Frühstück war extrem lecker (ich war sehr gerührt, dass L. und ich die Portion Waffeln, die wir uns teilten, sogar auf zwei Tellern angerichtet bekamen, mit einer Riesenmenge frischen Erdbeeren und Sahne und sogar einer Dekoerdbeere auf Dekosalat.)


Der Wanderweg zu den Rapids (dort ist eine Art ... Engstelle, durch die beim Gezeitenwechsel drölfig Billionen Megakubikliter Wasser hindurchgedrückt werden und deshalb bilden sich bei Ebbe Strudel und bei Flut meterhohe Wellen. Heute (nachmittag, die Flut war uns zu früh): Strudel.) war sehr gemütlich, durch einen verwunschenen Regenwald und wie so oft waren wir mit halt Wanderschuhen und Wanderrucksack total overequipped, meiner Meinung nach nicht unbedingt von den Geländeanforderungen her, sicher aber dem Durchschnitt der Restwanderer gegenüber. Ich hege allerdings mittlerweile den Verdacht, dass es auch auf dem Weg vom Mount Everest Basecamp zum Gipfel die Fraktion der "Sommerkleidchen und Ballerinas" oder "Shorts und oben ohne, Flipflops an den Füssen" gibt. Erstaunlicherweise tun sich die auch nix, zumindest nicht so lange wir in Erste Hilfe. Reichweite sind, aber mei: ich bin halt "In die Berge zieht man Bergschuhe an und ist für plötzliche Wetterumschwünge gerüstet"-sozialisiert, da machste nix.







Die Strudel waren holladiewaldfee beeindruckend






Eine gewisse Stilkongruenz ist nicht zu verleugnen. (ich habe mein Tschäppi auf dem Grizzly-Boot vergessen)


wir picknickten (es könnte sein, dass ich nach dieser Reise Flatbread/Hummus/Guacamole und Gemüse auch erstmal wieder gesehen habe) im Sonnenschein, dank L., der mittlerweile selber bei den Hundehaltern seiner Wahl "Hello, may I pet your dog?" fragen geht, wurden wir dann noch in ausführlichen Smalltalk verwickelt (für Holländer gehalten, aber nur kurz, mit den dänischen Verwandten ins Gespräch gebracht worden, Wandertipps für  Jasper und Banff bekommen, Schweizerfahrungen ausgetauscht) und dann ging es auch schon zurück.


Nach einem Kaffee im Wald fuhren wir zum zweiten Stop des Tages: Baden im Ruby Lake. Das war unglaublich erfrischend, gerade richtig kalt/warm und tief für beide Kinder, die noch unglaublich viel Energie übrig hatten.




Mit frischen T-Shirts versorgt fuhren wir nach der Abkühlung direkt nach Madeira Park, um die schwere Wahl zwischen dem japanischen und mexikanischen Restaurant zu treffen, die es dort neben dem Pizzaplace gibt, aber dann war die Wahl doch nicht schwer, das japanische hatte nämlich zu.
Egal, mit mexikanisch können wir alle sehr gut leben und mit Einlaufen kurz vor sechs hatten wir endlich mal die lokale Abendessenzeit erwischt, der Laden war rappelvoll (und sehr, sehr lecker!)


Danach: Chillen auf der Terrasse, Packen für morgen, es geht nämlich .... in die Berge!

Gegessen:
Kirschen auf der Terrasse
Waffel mit Sahne und Erdbeeren
Flatbread mit Zeug und Gemüse
Chicken Tacos

Gelesen;
"Harry Quebert" (und, dass Joel Dicker überhaupt kein Amerikaner ist sondern ein ungefähr gestern erst volljährig gewordener Schweizer. Schau an.)

Getragen:
Wanderhose, - schuhe und blaue T-Shirts

Stressleveldurchschnitt gestern: 41 (ja, kein Kaffee stresst mich)
Selbstbeweihräucherung: relaxt.

220719 Sea to sky: von der Sunshine Coast nach Whistler

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Ich habe heute nacht anscheinend nicht gut geschlafen. Ich wurde von meinem Garmin-Bändel wachgebrummelt, das anscheinend einen Kurzschluss an der Ladebuchse hat und sich deshalb sehr, sehr schnell entlädt. Passt super, dass ca 8 Monate nach dem Austausch auf Garantie auch das Gummiband wieder reisst, das kann ich nach der Rückkehr grad wieder einschicken.
Eigentlich war es sehr gemütlich, sich andauernd wieder in die Laken zu mümmeln, aber erholsam ist wohl anders.
Ein ausgewogenes Frühstück (warmgemachte Pizza oder Zimtschnecken, je nach Gusto) war dr Start in unseren Reisetag.


Wir brachen zu unserer letzten Fährfahrt von Langdale zurück in die Horseshoe Bay auf, von wo wir ja vor gut einer Woche gestartet sind (umsonst, wie auch die von Quadra zurück nach Vancouver Island. Das System dahinter habe ich noch nicht genau verstanden).


Von dort aus ging es immer weiter Richtung Berge. In Squamish füllten wir unseren Koffeinspiegel und den Obstvorrat auf (und waren erst extremst unentspannt, weil es daheim ja schon 23:00 war und die Nachbarn das Katzentörchen noch nicht verrammelt hatten, was hiess: Jonny war noch nicht da. Wir wussten auch, dass die Infrarotaufnahme der Kamera ihn im Dunkeln nicht mehr erkennen würde und wir so bis zum Morgen daheim nicht mehr mitbekommen würden, ob er denn heimgekommen wäre. Nachdem er seit dem Frühstück um ca 8 das Haus nicht mehr betreten hatte und überhaupt, war das alles sehr, sehr unschön (Unterzucker an allen Enden half jetzt auch nicht wirklich). Gottseidank schaute der Hübsche just in dem Moment MIT TON in den Livefeed, als Jonny anscheinend reingeschlüpft war und nach einem Snack probierte, ob er doch nicht nochmal rauskönnte und ans Törchen döngelte und dann doch statt weiter Party zu machen in den oberen Stock huschte. Meine Nerven, ey...
Ab dann: alles super. Wir haben den ersten grossen Wasserfall besichtigt (mit ganz vielen anderen Leuten, es gab erstmals in diesen Ferien Parkplatzprobleme) und sind dann immer weiter und weiter nach oben gefahren bis nach Whistler, den Austragungsort eines Grossteils der (para)olympischen Wettbewerbe 2010.





Der Ort ist ein bisschen skurril, ganz offensichtlich ein Ski- und Wintersportort, aber jetzt halt bei 27°C, all die auf Winter gemachten Hotels sind voller Sommergäste, DER Sport scheint downhill-Racing zu sein. Die Fussgängerzone ist voll mit Mountainbikern in abenteuerlichen Helmen und Rüstungen und verschiedenen Verschrammtheitszuständen. Andauernd hört man Krankenwägen, die schlimmer gestürzte in die Notaufnahme bringen.


Wir hingegen sind sehr happy mit unserem Appartment in dem obersten Hotel des Ortes, mit Pool und Hottub und Tralala. Das ist schon lustig, mitten in den Bergen, wo man es viel kühler erwarten würde, mit Blick auf die vorbeifahrende Gondel am Pool auszuruhen.



Zum Abendessen sind wir mit dem Shuttle in den Ort gefahren und durch die Fussgängerzone gebummelt, die halt wie ... Saas Fee oder Serfaus beim Apres Ski wirkte, nur halt ohne Schnee und Ski.
 Q. und ich haben es geschafft, mit ca 3 unfreiwilligen, aber steigend peinlichen Einlagen ein Influencervideo kaputt zu machen. Erst stand Q. im Bild, dann habe ich ihn rausgezogen, dann habe ich ins Video gequatscht "Sorry, he is a natural photobomber", weil ich dachte, sie würden fotografieren, nicht filmen und ach, leider war kein Loch da, um im Boden zu versinken..
Wir waren nach praktisch keinem Mittagessen echt hungrig und haben uns mal wieder auf Google Maps verlassen und wurden nicht enttäuscht: der "Splitz Grill"war nicht mitten im allergrössten Trubel und bot Burger zum Selberzusammenstellen mit allem Tralala, obwohl auch die Standardausstattung schon enorm war. Ich habe endlich mal den allseits so gehypten "Beyond Meat" Pattie ausprobiert. Joah, was soll ich sagen.... ich glaube, ich bin nicht die Zielgruppe. Nach Fleisch schmeckt er nicht wirklich, zumindest nicht nach einem, das einen beeindrucken würde, eher geschmackloses Billighack, die Konststenz passt ganz gut, aber für vegan ähnelt er mir halt doch zu sehr Fleisch (versteht man, was ich meine?), da würde ich jederzeit halt ein vegetarisches Pattie, das seine Grundlage nicht verleugnet, sondern halt dazu steht, KEIN FLEISCH zu sein, vorziehen. Aber: besser als der vegane Burger von McD mit seinem grusligen Wienerle-Aroma allemal und der Hübsche war von allen Fleischersatzdingen, die ich ihn bisher zu probieren nötigte, davon am meisten angetan (wenn auch nicht restlos überzeugt).
Der Rest war aber superst und wir alle satt, warm und glücklich.


Gegessen:
eine halbe Zimtschnecke
viele Gurken und eine halbe Käsesemmel
Einen Beyond Meat Burger mit allem an Gemüse und Salat, ja, gern auch Zwiebeln, Honig-Senf und Süsser Chili Sosse, mit Guacamole und gegrillter Ananas, dazu Süsskartoffelpommes und ein Grapefruit Ale (Deutsches Reinheitsgebot ftw, ganz ehrlich... aber probieren musste ich dann halt doch!)

Getragen:
3/4 Hosen (die habe ich bestimmt schon 20 Jahre, damals noch im Kickz in Schwabing gekauft!), T-Shirt, Chucks

Gelesen:
"Harry Quebert"

Stressleveldurchschnitt gestern:
 Das Bändel war den halben Tag leer, das blöde Teil
Selbstbeweihräucherung: nicht geheult, als Jonny nicht da war. Und dann entspannt.

230719: Wandertag

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Heute war (schon wieder, es ist ja fast langweilig, ich gebs zu) einfach ein Traumtag. Fast bin ich froh, dass es am Grizzlietag so geregnet und gestürmt hat, da haben wir alles an warmen Klamotten gebraucht, was wir dabei hatten. Heute: Sonnesonnesonne und superwarm.
Wir hatten (brav nach Reiseführer) einen Ausflug nach Pemberton und zu den Joffre Lakes geplant.
In Pemberton holten wir uns in der überall angepriesenen Bäckerei eine riesengrosse Zimtschnecke, ein Cookie und Kaffee für den Weg respektive ein späteres Znüni, dann ging es auch schon weiter den Berg rauf bis zum Parkplatz am Trailhead. 



Es gibt drei Joffre Lakes (Lower, Middle und, na, kommen Sie drauf? Upper Joffre Lake), die eingebettet in einen Wald, Talkessel mit Ausblick auf den Gletscher und eben direkt unterhalb des Gletschers liegen.



Die Zeit für den Weg wurde högscht unterschiedlich angegeben, von 2 Stunden im Reiseführer bis zu 3.5 Stunden einfache Strecke auf der Übersichtskarte und wir waren so mittendrin.






Mit jeder Menge Foto- und ausgedehnter Mittagspause waren wir insgesamt knapp 4 Stunden unterwegs.
Der Anstieg war zwischendrin recht steil und je höher, desto felsiger, aber das stört die Flipflopfraktion gar nicht. Ich weiss echt auch nicht: ich bin nach zwei Stunden bergauf grösstenteils in der Hitze klatschnass geschwitzt, habe einen Riesenrucksack mit Klamotten, Wasser, Snacks dabei und andere Menschen scheinen irgendwo ganz oben in Flipflops und Wallekleidchen (frisch gebügelt) perfekt geschminkt mit seidig glänzendem offenen Haar vom Himmel zu segeln und posieren elfengleich auf Steinen balancierend für Schmollmundselfies. Irgendwas mache ich falsch.
Aber gut, wir haben Streifenhörnchen und Eichhörnchen gesehen, haben nicht nur unseren Müll, sondern auch fremden mit wieder runtergenommen, Q. hat mir alles über StarWars erzählt (ich dachte, das hätten wir schon erledigt, als er so fünf war, aber das ist jetzt mindestens die 3. Auflage dieser Begeisterung), L. über Pokemöner, wir haben dank L.s Hundebegeisterung "Gaia", einen Begleithund in Ausbildung und ihre Menschenfamilie kennengelernt und eine Traumkulisse erlebt, wenn auch nicht so elegant wie manch anderer.


















Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich noch in der "Pemberton Distillery" (Pemberton ist ein Kartoffeldorf, das Wappen"tier" ist eine verkleidete Kartoffel im Cowboyoutfit, Kartoffelanbau ist auflagenbeschränkt, deshalb Wodka, später Whiskey und Gin und tralalala) vorbeischauen, aber die wussten nix von den Öffnungszeiten im Reiseführer und haben nur Mi-So offen und morgen kommen wir zwar nochmal vorbei, aber schon lang vor eins.


Also ging es direkt zurück nach Whistler, unter die Dusche und mit dem Shuttle ins Dorf, wir waren hungrig gewandert und bevor wir uns morgen in die dunklen Tiefen des Wells Gray Provincial Parks verabschieden, haben wir heute noch einmal sehr lecker Sushi gegessen.
Dann: Pool, Hottub, Tablets mit neuen Downloads für die lange Fahrt morgen bestücken, Bilder entwickeln, schlafen.
Morgen werden wir mal sehen, ob die "intermittent WiFi-Connection" für einen Post reicht, sonst lesen Sie uns wieder aus Jasper. Oder Banff, ich verwechsle die Reihenfolge immer.

Gegessen:
Bagel mit Frischkäse
Zimtschneckendrittel
Flatbread mit Guacamole, Apfel, Gurke, Müsliriegel
"Mama's Spicy"-Vegi-Udonsuppe und eine Spicy Salmon Roll

Getragen
Wanderhose
T-Shirt
Rucksack

Gelesen:
Harry Quebert

Stresslevel: wer weiss das schon, das Band war heute morgen wieder total leer und das Gummiband ist total abgerissen, ich bin jetzt also stressfrei unterwegs.
Selbstbeweihräucherung: Alles so geklappt, wie gedacht.

240719: Whistler --> wells gray pp

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satelliteninternet, aber Bären mit Babies und zahmen Wolf vor der Tür. Geht eigentlich.


250719: Wandertag im Wells Gray Provincial Park

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Nach der laaaaaangen Fahrt (so ca 7 Stunden und da ist der Verfahrer über den Casinoparkplatz in Kamloops auf der Suche nach Zvieri/Drugstore/Liquorstore/Tankstelle noch gar nicht eingerechnet) durch Goldrushcountry haben wir gestern (und heute nochmal) in einer Blockhütte aus der Pionierzeit geschlafen und es war, sorry, dass ich Ihnen das bei dröfzigmillionentausend Grad daheim sagen muss, des Nachts ein bisschen gefröstelt, wenn wir die Füsse unter der Bettdecke vorgestreckt haben und waren morgens froh um die warmen Socken auf dem kalten Badboden.
L. ist högscht begeistert ob der Hunde und des zahmen Wolfs auf der Ranch!
Nachdem es gestern auf der Fahrt ziwschendrin mal richtig geschüttet hat, strahlte heute den ganzen Tag wieder die Sonne runter (Luxusproblemchen: wir haben zu wenig kurzärmlige T-Shirts dabei.) und wir haben den Park erkundet. Laut Flyer 5400km2 unberührte Wildnis und wir waren halt am nicht ganz so unberührten Teil und haben uns Bailey's Chute, wo im August die Lachse flussaufwärts springen, den West Lake und die Ray Farm und die zugehörigen Trails angeschaut. Danach waren unsere Füsse erstmal müde und wir haben uns die Dawsons und Helmcken Falls mal nur vom Lookout angeschaut und den Spätnachmittag mit Nachos und Salsa und Weisswein auf der grünen Wiese vor der Ranch verbracht.
Es ist ... unglaublich still (unglaublich voller Mücken), unglaublich schön und hach, nur noch eine Woche!
(Ich glaube, neben dem, dass das Kayakcamp eh unschlagbar toll war, war es auch dank Internetzwangsabstinenz der perfekte Start in den Urlaub, so schnell war mir all der schon immer noch stattfindende Hazzle auf der Arbeit im Urlaub noch nie relativ wurscht. Danke an meinen Kollegen, der viel mehr zu tun hat, als mir das lieb ist, aber dafür kann ich nix und tja, die Internetverbindung ist hier so schlecht und wird abends um 10 abgestellt, da könnte ich nicht mal batch record review machen, wenn ich denn wollte.)
Wir vier verstehen uns ekelhaft gut und sind alle so entspannt und verständnisvoll den kleinen hunger-, koffein- oder zuckermangelbedingten Zickereien, dass es fast schon unheimlich ist.
Tja.

Gegessen:
gestern: Waffel, 1/3 Zimtschnecke, Gurken, Kirschen, Salatbuffet und Ribs/Chicken
heute: Pancakes, Rührei, frischgebackene Semmel, Gurken, Kekse, und gleich Lachs und Salatbuffet

Getragen:
Wandersachen
Rucksack

Gelesen:
Harry Quebert aus. Zwischendrin habe ich mich dran erinnert, dass Anne Schüssler da mal drüber geschrieben hat und das nur so eher mittel fand, dann habe ich das nach gelesen und ja ... es ist definitiv was dran. Nachdem ich jetzt alle drei Joel Dicker-Bücher hintereinander gelesen habe, ist meine Meinung: Das Thema "Bestsellerautor klärt historischen Fall auf, ausserdem schreibt er ein, zwei, drei Bücher über das Thema, und andere Leute auch noch, alles ist sehr verwickelt und das Buch ist nicht zu Ende, bevor nicht jeder Charakter einmal der Verdächtige war, ausserdem springt mal total wild in der Zeit umher und alles ist sehr, sehr, serh verwickelt und konstruiert" ist jetzt echt durch. Fraglich, ob es wirklich drei Bücher nach demselben Schema gebraucht hätte (ja, bei Stephanie Mailer war es kein Bestsellerautor, sondern ein Kritiker/Journalistin), meines Erachtens sind die "Baltimores" die besten, aber ich würde da nix drauf wetten.
Jetzt: "Zwei Handvoll Leben", ich glaube, das ist auch eher nur so mittel, aber auf der Fahrt gestern waren alle Bücher, die mir empfohlen wurden und mich ernsthaft interessierten, nur vorbestellbar und so wurde es halt das. Mal sehen.

Stresslevel: ich fühle mich ohne Bandel fast nicht mehr nackt.
Selbstbeweihräucherung: noch nicht durchgedreht, weil ich die Kopfwehtabletten nicht mehr finde. Sonst: voll entspannt.


Bilder kommen dann morgen, wenn wir wieder richtiges Internet haben!

260719 Reisereise von Clearwater nach Jasper

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Man darf übrigens gespannt sein, ob am Ende des Beitrages heute noch die Bilder der letzten Tage auftauchen, das Internet ist auch hier, obwohl Neubau und nicht ganz so mitten im Nirgendwo wie die letzte Unterkunft, eher shaky.
Also: Wir sind alle so zerstochen wie noch nie. Trotz unzähliger gekillter Mücken hat jeder von uns eine mittlere zweistellige Anzahl an Mückenstichen. Ich bin ganz eitel froh, dass ich nur einen um Gesicht (mitten auf der Stirn, einigermassen symmetrisch und nicht besonders angeschwollen) habe und natürlich, dass Q. nicht mehr ganz so extrem darauf reagiert wie auch schon, sonst wäre er vermutlich auf Ballongrösse angeschwollen.
Und ja, wir haben "Antibrumm" dabei, natürlich bei der Wanderung vergessen, aber die richtig fiesen Stiche kamen erst in der Nacht dazu und da waren wir alle eingesprüht. Und ja, wir haben einen "Bite Away", aber so nett das auch klingt, das ist natürlich Quatsch, dass da irgendein Mückengift kaputt geht. Um die zu zerstören, müsste der Stift so heiss werden, dass man sich selber Verbrennungen zufügen würde und das wäre ja nun wirklich kontraproduktiv. Was der Stift macht, ist durch einen kurzzeitigen anderen Schmerzreiz, eben die Hitze, die Nerven (und Fingernägel :-)) vom Juckreiz abzulenken und man kratzt sich immerhin nicht blutig und/oder holt sich Superinfektionen. Wundermittel ist es aber keins.
Sonst heute so: strahlender Sonnenschein (jajaja, nicht so heiss wie daheim), eine sehr entspannte Fahrt nach Jasper und damit über eine Bundesstaaten (Provinz?)-Grenze und eine Zeitzone, wir sind sozusagen eine Stunde näher an daheim.
Trotz ereignisloser Fahrt wie durch einen Fotobildband waren wir dann doch ein bisschen müde bei der Ankunft und so haben wir ausser Wäschewaschen (Waschzeit: 30 Minuten. Joah. Immerhin riecht alles wieder gut), -trocknen, -zusammenlegen, auf den Athabsaca River gucken, Blockhütte beziehen und durchs Städtchen wandern (und Abendessen) und für unseren Wandertag morgen umpacken, nix mehr gemacht.

Katzenstatus übrigens: alles super! Schon ein paar Tage gab es keine ultralangen Ausflüge mehr. Längster Ausgang bisher: Sansa bis 0:11h. Ein bisschen aus Versehen.

Gegessen:
 Pancakes und frischgebackene Semmel
Rosinenschnecke
Chicken KungPao Vegetarisch (also: frittierter Tofu stat Huhn. Das ist hier übrigens sehr üblich, es gibt vegetarische und/oder vegane Alternativen für praktisch jedes Gericht!)

Getragen:
Jeans, T-Shirt, Chucks

Gelesen:
"Zwei Handvoll Leben".

Stressleveldurchschnitt: alles gut
Selbstbeweihräucherung: bisher geht der Plan auf!



Der Wolf (Beta-Male nach dem Mischling aus Wolf und Schäferhund)

Blockhüttenromantik (wer auf der Treppe aurutscht, hat dann eine schöne Schürfung mt tSpreisseln drin)


Bailey's Chute

Eichhörnchen mit Pilz

Suchbild mit Fröschlein

Keine Ahnung, ob Pilz oder Blume

Gastfreundschaft the weird way

Happy L

Dawsons Falls

West Lake

Schon eine ziemlich coole Unterkunft
Helmcken Falls

Bailey's Chute

West Lake Loop

Alice Lake

Ray Farm Trail

Die Rays von der Farm

Die Farm (bewirtschaftet bis 1947)

Blubbernde Mineralquelle




270719 .

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Heute morgen beim Zähneputzen habe ich als allererstes den Artikel aus der Irish Times gelesen, den mir liebe Menschen per DM geschickt hatten.
Ich bin ... so traurig, dass die Geschichte von Read on so zu Ende geht, so ratlos, wie man (ich? wer? wann?)  besser hätte helfen können, wie oder ob man die Geschichte besser hätte handhaben können (was muss, was darf, was sollte Journalismus?), so wütend, wie die Geschichte auf Social Media breit getreten wird und sich die gleichen Leute in Betroffenheit und "." und "Kerzchenemoji-Replies" und "DIE MEDIEN MÜSSEN VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN!" suhlen, die vor zwei Monaten ganz vorn bei "Ich fand das Blog schon immer cheezy und wusste schon immer und viel länger als all ihr Naivlinge, dass das alles nur fake sein kann"  dabei waren (was kann, darf, sollte das Internet? Lesen Sie dazu bittedanke gern die Gedanken von Jawl!), aber dann merke ich, dass ich einfach viel besser im Wütendsein als im Traurigsein bin und es ist viel zu spät für Wut.

Leb wohl, Mlle Read-on, ich hoffe, Du hast jetzt und Deine Familie findet irgendwann Frieden.

(Fast passend dazu heute: unser erster Outdoor-Regentag des Urlaubs.)

280719: Jasper und Icefield Parkway

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Was wir gestern neben traurig und wütend sein (also: ich vor allem) gemacht haben: uns wundern, wie kalt es ganz schnell wird, wenn die Sonne mal nicht runterknallt und es immer mal wieder regnet.
Nach einem Blick auf die Parkkarte haben wir uns für den Maligne Canyon ("am besten frühmorgens oder abends") und danach die Miette Hot Springs entschieden.
Früh zum Canyon aufzubrechen (also: vor 9 am Parkplatz an der ersten Brücke zu sein), war super, wir dachten erst schon, das Wetter hätte alle Wanderer abgehalten. Der Canyon ist auch im Nieselregel grossartig, auch im strömenden Regen, dann aber wird es zwischendrin ziemlich schlammig. Wir wissen jetzt, dass alle unsere Wanderschuhe wirklich dicht sind :-).
Auf dem Rückweg von dern 5. Brücke (dort goss es aus Kübeln und wir wollten unser Glück aka "Keiner in den Canyon gefallen" und "Keiner hat sich in den kalten Matsch gesetzt" nicht unnötig herausfordern und haben auf das letzte Stück zur 6. Brücke und zurück verzichtet) merkten wir: nein, es lag nicht am Wetter, allein an der Zeit. Uns kamen Scharen an Wanderern entgegen, je näher am Parkplatz, desto mehr, aber nichtmal das Wetter und die durchaus herausfordernden Bedinungen brachten die Flipflopfraktion zum Umbdenken. Mein persönlicher Favorit: ein Mädchen, das im weissen kurzen Chiffonkleidchen und dazu passenden weissen Sneakern durch den Schlamm watete.

Die Fahrt hinter zu den Hot Springs war dann sehr gemütlich, allerdings war es zu erwarten, dass wir mit der Idee, uns bei dem kalten Wetter in einem 40 Grad Outdoorpool mit Rocky Mountain Panorama aufzuwärmen, nicht die einzigen waren. Dementsprechend lang standen wir an, aber das war ok, und wurde durch zwei Stunden Einweichen im Wasser wettgemacht.

Rückfahrt mit Karibu-Sichtung, Duschen, Pizza, Packen.




So wartete Q.s Affe, der ihn seit seinem 2. Geburtstag überallhin begleitet nach dem Zimmerservice auf ihn.












Heute morgen klingelte der Wecker nämlich schon um 6, was vom Jungvolk gar nicht goutiert wurde, wir "mussten" nämlich zu unserem letzten total fixen Termin neben dem Heimflug: der geführten Tour auf dem Athabasca Gletscher um 10. Und weil zwischen Jasper und dem Columbia Icefield noch die Athabasca und die Sunwapta Falls liegen, die unbedingt angeschaut werden wollen, und natürlich über 100km Fahrt, tja, wir brachen mal lieber früh auf.
Die Gletschertour war dann sehr beeindruckend (man kann auch mit Bussen auf den Gletscher fahren, aber für Leute, die einigermassen gut zu Fuss und über 7 Jahre alt sind, kann ich die von "IceWalks" organisierten Touren zu Fuss nur empfehlen. Man bekommt 3 Stunden Gletscher hautnah incl Erklärungen und Hintergrundinformationen. (Jedes Jahr verschwinden ungefähr 6m Eisdicke und jeden Winter kommen so ca 2, 3 Meter dazu. Kann man sich ja ausrechnen, wo das hinführt. Wir haben Chrysalit angefasst, Gletschereis gelutscht, Gletscherwasser getrunken, in Gletscherspalten hineingeschaut, Q., das Füchsle, konnte alle Fragen des Guides dank dem Geographiestoff des letzten Jahrs beantworten, Endmoräne, Lateralmoräne, Gletschersee, V-Tal, U-Tal, es bleibt mehr hängen, als man glaubt! L. war so schön ehrlich: "Ich dachte erst, das wird voll fad und anstrengend, aber es war echt spannend und wie anstrengend es war, habe ich erst danach gemerkt."


Als wir zurückkamen, war auf dem Parkplatz mittlerweile die Hölle los, auch auf allen anderen Parkplätzen und Lookouts auf dem Weg nach Banff und so sind wir einfach durchgefahren und haben und noch in den Hottub gesetzt, bevor wir ins Städtchen fuhren. Ich habe sogar das Gefühl, dass wir alle keine Nerven mehr auf Parkplatzkrieg und Menschenmassen haben und deshalb den WELTSCHÖNSTEN BERGSEE aka Lake Louise (und eventuell auch Moraine und Peyto) mit Mut zur Lücke auslassen werden.


Weil alle hundemüde sind, kommen die Bilder dazu allerdings erst morgen,
Bleiben Sie dran, die sind richtig toll!

Gegessen:
Bagel, Sandwich
Gletschereis
Vegiburger

Getragen:
Wandersachen incl langer Unterhosen und Schal, Mütze, Handschuhe. Damit ist offiziell alles benötigt, was wir mitgenommen hatten

Gelesen:
Gestern "Zwei Handvoll Leben" aus, mit "Die Unsterblichen" auf Empfehlung von Sibylle angefangen. Super so weit.
Stressleveldurchschnitt: ach ja, das Band muss ich dann reklamieren, daheim
Selbstbeweihräucherung: Souverän an der Rezeption gebeichtet, dass ich die Zimmerkarte mit der magnetischen Kindlehülle gelöscht habe, während ich im Augenwinkel sah, wie die Jungs durchs Fenster einstiegen

290719: Gletscherbilder, Hoodootrail und Besuch im Schlafzimmer

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So, wie versprochen die Bilder vom Gletscher bzw der Anreise
Athabasca Falls, frühmorgens

Tageszeitbedingte Begeisterung. Geht so.


Ich weiss nicht, ob man das erkennt, aber unten in der Höhle nistet eine Gans. Es ist laut, nass, aber halt eine Bombenaussicht. ("Location, location, location!")

Sunwapta Falls, immer noch frühmorgens



Der Parkplatz morgens. Mittags ist das hier .... Hellabrunn an an einem sonnigen Pfingstsonntag.

Der Hübschen findet, das sieht aus wie ein Bandfoto :-)

Gletscherspalte. 

Was hier schon beeindruckend aussieht (3 Eisfälle des Athabasca-Gletschers) wird noch beeindruckender, wenn man Luftaufnahmen des Columbia Icefields obendran sieht: das ist ein RIESGER EISSEE, der Unmengen Gletscher "bedient" und damit 3 verschiedene Ozeane mit dem Schmelzwasser. Der riesige Athabsaca Gletscher ist nur ein minifuzziklaaner "Abfluss" des Ganzen)

Nebendran fahren die Busse zum Besichtigen hoch. Pro Jahr 500 000 Menschen, aber immerhin nicht mehr mit Fräsenfahrzeugen, sondern "Low pressure tires" und durchaus bewusst. Der Guide mahnte zur Toleranz den Bussen und Busbenutzern, weil jeder, auch die Busbenuutzer den Gletscher in dem Bewusstsein verlässt, dass das etwas Schützenswertes ist.

Immer brav im Gänsemarsch, damit keiner in ein Loch fällt

So eine Gletscherzunge ist ja immer total dreckig von rangewehtem und geschwemmten Staub und Dreck. Hier braun, in Island war das wegen der Asche recht schwarz. Je weiter oben, desto sauberer, und innen drin ist alles eisblau

Auftreten wie ein Sherpa (= mit dem ganzen Fuss), laufen wie ein Cowboy (bisschen breitbeinig, damit man sich die Hosen nicht zerreisst)




Selbstgekauft, selbstbezahlt, voll davon überzeugt, egal ob Gletscher- oder Leitungswasser :-)

Schon stylisher als Leitungwasser, though

Von nebenan schiebt sich der Andromeda-Gletscher ins Bild



Jeder will mal hacken





Mit nur 2 Monaten Vegetationszeit geht es eine Weile, bis nach dem Rückzug des Gletschers mehr wächst als Gras und Blümchen.












Parklpatzwächter Rocky-style


Autofahrkulisse

Rastplatz

L. möchte im Schrank schlafen

Ansonsten: unser Urlaub nähert sich seinem Ende. Das ist einerseits schade (es ist so grossartig hier und so grossartig mit genau diesen Menschen zu reisen! Ich habe heute mal wieder in meine Arbeitsinbox geschaut und drei Sorten Mails stapeln sich da:
welche zu meinen aktuellen Projekten, die mich in viel Arbeit stürzen würden, wenn ich denn daheim wäre. Bin ich aber nicht, deshalb schaue ich mal, wieviel davon sich von allein oder durch meinen Stellvertreter erledigt hat, sobald ich zurück bin. Es ist entweder die Ferienentpannung oder die Aussicht auf das fixe Enddatum am 31. August für all das, das mich das alles nicht so dramatisch sehen lässt)
Welche, die Informationen und Einladungen für den neuen Job beinhalten. Vorfreude galore!
Welche, in denen die Nachfolgeregelung für meine Produkte besprochen wird. Da: Mischung aus Wehmut (meine Babies!) und Beruhigung (sie kommen in wirklich gute Hände!))
andererseits: wir haben alle ein bisschen Heimweh (sehr nach den Katzen, nach den Kinderfreunden, auch ganz schön nach unseren eigenen Betten, nach selber Kochen, nach meinen Schminksachen und anderen Kleidern), wir sind langsam übervoll an Eindrücken (L. heute: "Ich würde fast sagen, wir haben genug Wasserfälle gesehen, aber wenn die Mehrheit den Umweg machen will, bin ich natürlich dabei."). Banff ist nach der Abgeschiedenheit, die wir bisher so hatten, natürlich fast ein Overkill an Menschen, aber vermutlich eine gute Gewöhnung an Calgary und eben dann daheim. Wir haben beschlossen, dass wir genug spektakuläres gesehen haben und nicht mehr superfrüh aufstehen wollen, um "noch einen Canyon" und "noch einen allerschönsten Bergsee" zu sehen und uns nicht um Parkplätze drängeln wollen und in einer langen Schlange am Fotoplatz warten wollen. Deshalb haben wir uns heute für Ausschlafen, gemütliches Frühstück und den praktisch direkt hinter unserem Resort startenden Hoodoo-Trail entschieden und .... waren ganz allein. Mit mehr als ausreichend spektakulärer Gegend und dann immerhin doch über 10km.










Frisur wegen Wind



ICH war es nicht, die sich wegen der Baristakunst hier totgelacht hat. (hint: um 180Grad drehen)

Mit Eis und Kaffee gestärkt (und Coffeebar-W-LAN-Check der Katzensituation. Die beiden sind erst um viertel vor elf von den Nachbarn heimgescheucht worden....) fuhren wir mit dem Resortshuttle zurück. Erstmals sind wir btw ein klitzekleines bisschen nicht so happy mit der Unterkunft. Die Kinder schlafen auf einem Ausziehsofa und das ist total verbogen, so dass die beiden nicht nur kopfunter schliefen, sondern in der Nacht langsam in das Sofagehäuse rutschten. Meldung bei der Rezeption ergab: "Oh, sorry, kümmern wir uns drum". Als wir zurückkamen hiess es: "Alles ok, alles repariert." nur leider war nix repariert, aber das Bett gemacht. Hmpf. Der Hübsche ist also nochmal vor und dann wurde der Klapprahmen ausgetauscht. Es ist jetzt zwar immer noch leicht schräg, aber dann sollen sie heute andersrum schlafen, immerhin faltet es sich nicht mehr zusammen.
Total skurriles Erlebnis, während wir auf der Veranda sassen: eine Karibu (?)-Herde kam auf der anderen Strassenseite angetrabt, dann über die Strasse, dann in das Wäldchen vor unserem Eingang, dann in unseren Eingang und holla, die sind ganz schön gross!
Die Resortleute meinten: "Ach ja, da ist der Bär hinten unterwegs, da kriegen sie Schiss und kommen dann hierher, weil der Bär sich da meistens nicht hertraut." Na dann.





Gegessen:
ein halbes Omelett
Müsliriegel
Nudeln

Getragen:
Was wohl?
Wandersachen und Rucksack

Gelesen:
"Die Unsterblichen"

Stresslevel: joah
Selbstbeweihräucherung: ausgeschlafen. Und einen tollen Tag gehabt, obwohl man das hier bestimmt NOCH BESSER AUSNUTZEN könnte.
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