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Channel: kl.brüllen
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071119: Vegi-Tag

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Der Hübsche kam gestern sehr spät vom Beisammensein mit den traurigen Kollegen, deshalb schlief ich sehr schlecht ein und er wachte sehr schlecht auf :-).
Morgens dann der erste Test mit "irgendwas mit Hafer" in der Milchschäumemaschine. Kann man nicht meckern, vong Schaum her. Vong Geschmack schmeckt es halt immer noch nach heissen Haferflocken. Jonny mag Hafermilch übrigens sehr.
Bei der Arbeit habe ich schon vor acht ungeplant eine Kollegin sehr erheitert, als ich meine Produkte, die sie auch sehr gut kennt, mit Serien oder Filmen verglich

  • Produkt A ist "Modern Family": sehr skurril, man kann die meisten Dramen echt nicht ganz ernst nehmen, aber manche Sachen haben durchaus einen ernsten Hintergrund
  • Produkt B ist sowas wie "Homeland" oder "24", es geht alles sehr schnell, es ist immer alles sehr dramatisch, wenn man denkt, man hat raus, wie es läuft, stellt sich raus, dass es NOCH einen Twist gibt und es mischen viele Mächte mit, die man nicht wirklich unter Kontrolle hat. Und es gibt schier unendlich viele Staffeln.
  • Produkt C ist Miss Marple. Nett, beschaulich, ein bisschen britischer Humor.
  • Produkt D ist das, was rausgekommen wäre, wenn "3 Haselnüsse für Aschenbrödel" in den 70ern vom DDR-Staatsfernsehen zusammen mit dem chinesischen Staatsballet verfilmt worden wäre.

Morgen wird ein gesamter "Modern Family"-Tag. (Mit ein bsschen "24", da gibt es keine Pause :-))

Sonst: Man merkt, dass die Wochen des Self-Assessments angebrochen sind, d.h. alle Kollegen weltweit auf unser Performace-Tool zugreifen müssen, wo ich sie jetzt vom Header aus leicht irre angrinse. Mittlerweile werden Besucher in unserem Stockwerk bei mir vorbeigebracht: "Und hier sitzt die Frau Brüllen, kennt ihr Euch? Kommt sie Dir nicht bekannt vor? PERFORMANCE TOOL?!" und ich werde von unglaublich vielen Leuten auf den Fluren gegrüsst (Ich bin seit über vier Jahren regelmässig in dem Gebäude, das war nicht immer so!), ich glaube, die denken alle: "Hm, das Gesicht kommt mir bekannt vor, keine Ahnung, einfach mal "Hallo" sagen") und naja, next step "Lastwagen", würde ich sagen.

Daheim hat Q. für mich total überraschend einen Zwischenbericht mit den bisherigen Noten und dem Durchschnitt mit nach Hause gebracht (wir haben den dann noch ins Onlinetool für die Berechnung des für den potentiellen Übertritt an eine nochweiterführende Schule übernächstes Jahr eingetöckelt und erstmal durchgeschnauft. Wird alles. Eh.) und seine erste Physiknote <3 (das ist jetzt ein Herz - <3, nicht ein numerisches :-))

Crosstrainerstrampeln, alle gemeinsam Abendessen (der Hübsche ist durchgeschüttelt die Woche und mag deshalb lieber bei uns sein, als sich mit Halbstarken in einem Dojo rumzurollen), Netflix. (Immerhin ist keins meiner Produkt wie "Peaky Blinders": Hübsch, aber brutal und kriminell.)

Gegessen:
Brot mit Powidl
Auberginenirgendwas mit Polenta und Bohnen und Salat*
Ofengemüse für alle.

Gelesen:
"Verborgen im Gletscher"

Gesehen:
"Working Mums" beim Rennen, "Peaky Blinders"

Getragen:
klassisches und verschmierte Linse


Stressleveldurchschnitt gestern:
Band war leer. sagt auch was.
Selbstbeweihräucherung: den Hübschen heute morgen ein bisschen länger schlafen lassen und Kinderdienst teils abgenommen (und einen Bus später genommen. Da ist es viel zu hell und viel zu viele Leute!)

*Heute war bei uns in allen Personalrestaurants fisch- und fleischloser Tag. Es gab ca 50% vegetarische, 50% vegane Gerichte, unter anderem "Beyond Meat"-Burger, die ich ja eher nur so mittel finde, aber das macht ja nix. Organisiert und durchgesetzt wurde das aus Klimaschutz-Awareness-Gründen von einer Umweltschutzinitiative. Für mich persönlich bedeutete das ja nur, dass ich viel mehr Auswahl als sonst beim Essen hatte, ich fand es allerdings sehr interessant, dass der Kollege, mit dem ich war, und den ich gar nicht so eingeschätzt hatte, sich im Moment dieselben Gedanken macht wie wir und zack haben wir uns über Soja, Quorn (geht so) und Hafermilch im Kaffee (wir sind uns fast sicher: dann lieber schwarz) unterhalten.
Im Lift dann aufgeschnappt: "So. Jetzt haben uns die Körnerfresser gezwungen, einen Tag ihr Hasenfutter zu essen, dann wollen wir aber als nächstes einen Tag, wo es NUR Fleisch gibt, und sie müssen das auch essen. Mal sehen, wie sie das so finden!" (Der Hübsche schlug vor, direkt einen Schritt weiter zu gehen und "Cannibal Day" einzuführen. Ich denke, ein "all you can butcher"-Buffet mit Streichelzoo in der Lobby wäre auch was.... just kidding, nech?)



081119: Zuverlässiges Personal

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Das Auto hat ja mal wieder ein Softwareupdate bekommen (unter anderem neu oder verbessert: der "Joe Mode", wo alle Hinweistöne so runtergedimmt sind, dass der Fahrer (Joe) noch alles mitbekommt, aber die Passagiere ("Joe's kids") nicht von dem Dauergedöngel gestört werden. Ausserdem hat es dazu geführt, dass das Auto meinen (anscheinend weder "Joe", noch "Joe's wife") Schlüssel nicht mehr erkannt hat, was mich ein bisschen gestresst hat, das letzte Mal war das nämlich eine längere Aktion in der Werkstatt, aber heute hat das Standardprozedere für ein Elektronikgerät (rauf und runterfahren, noch nicht das "mit einer Büroklammer den Reset-Button drücken") gereicht und ich kann wieder fahren.
Im Homeoffice hatte ich dann heute tatkräftige Unterstützung, Sansa hat erst einen Mausebuddy mitgebracht, der wild durchs Wohnzimmer flitzte, und später dann übernahm sie das "Product Quality Health Assessment" für Produkt 2, das "Homeland"-Produkt, indem sie zweimal mit dreckigen Füssen quer über die Tastatur latschte, damit eingab, dass wir im Feld "Major defect category" das Problem "sddddddddddrmmooooooooooooppppp" hätten (ausserdem hat sie eine winzige Nacktschnecke zwischen "G" und "H" eingeklemmt).

Die folgenden TCs habe ich dann lieber selber übernommen.
War alles sehr interessant, viel Neues, viel produktspezifisch abgefahrenes, aber ich freu mich rechtschaffen aufs Wochenende. War eine seltsame Woche irgendwie.
Jonny ist am Spätnachmittag in irgeneinen Beef geraten, er hat sehr nasse Stellen am Nacken, wie, wenn ihn da jemand gebissen hätte, dafür erstaunlich viele lage helle Haare in den Krallen hängen, aber keine offensichtlichen Verletzungen, guten Appetit, ungebrochenes Selbstbewusstsein ("Oh, der Hafermilch-Cappuccino ist für mich? Danke schön!"), es wird also schon nichts dramatisches passiert sein.
In der Primarschule ist heute wieder "Lese- und Erzählnacht" und nachdem wir Eltern uns schon die letzten Male ziemlich überflüssig gefühlt haben, geht L. heute bewusst und happy allein mit Freunden und wir holen ihn nur ab.

Jetzt: Freitagspizza!

Gegessen:
Toast mit Powidl
Schupfnudeln mit Sauerkraut
Freitagspizza

Getragen:
Jeans und Fleecehoodie

Gelesen:
Filingdokumente für Bahrain, den Gletscherkrimi

Gesehen:
Bald "Peaky Blinders"

Stressleveldurchschnitt gestern: 30
Selbstbeweihräucherung: Mich in einer Diskussion, die weit ausserhalb meiner bisherigen Erfahrung liegt, nicht zum Horst gemacht

091119: Lehrberufsinfo, Shopping, Burger

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Heute mal wieder Samstag mit Wecker, weil wir Q. (und uns restliche 3 als Begleitpersonen) zum Lehrberufsinfoanlass meines Arbeitgebers angemeldet hatten. Ich finde all das ja im Moment sehr spannend (unnötig spannend, ich wüsste natürlich viel lieber schon genau, wie das alles so ausgeht): ich lerne das Schweizer Bildungssystem ja so vom Zuschauen. Bisher war alles noch recht einfach: Man kriegt einen Zettel: ab nächstem Jahr muss Ihr Kind in den Kindergarten, bitte ausfüllen, hingehen, fertig.
  • Dann kommt die Entscheidung der Schule/Kindergarten, ob Regelklasse oder EK, ausfüllen, hingehen, fertig.
  • Die nächsten 6 Jahre: hingehen, fertig.
  • Dann kommt die Entscheidung der Schule, für welche Schulform das Kind für die nächsten 3 Jahre passt, bitte ausfüllen, hingehen, fertig.

Und jetzt wirds spannend:
Je nach Notenschnitt kann man nach der 9. Klasse

  • für weitere 3 Jahre aufs Gymnasium gehen
  • oder
  • eine Ausbildung machen
  • oder eine Fachmittelschule machen
  • oder die wildesten Kombinationen von allem.
Q. will ja (danke Netflix und Prime Video für "The good wife", "The good fight" und "Suits"; ist schon besser, als wenn er sich jetzt an Jessica Jones oder Luke Cage orientieren würde) Staatsanwalt oder Anwalt werden, das würde heissen: Gymnasium, Universität, Taxischein, aber erstens: wer weiss, ob er das auch in anderthalb Jahren noch möchte? und zweitens: der Notenschnitt für das Gymnasium (für die Zulassung zum Jurastudium habe ich noch gar nicht geschaut, da kann er sich dann selber drum kümmern) ist eine echte Hausnummer und von Noteninflation ist zumindest bei ihm an der Schule nichts zu merken, da wird die Skala ausgeschöpft. 
Also. In der Schule, auf Elterninfo-Abenden, überall beschäftigen sie sich also aktuell mit dem Thema: "Was will ich später und wie kann ich da hinkommen und wenn ich es nicht weiss, wie kann ich das rausfinden?"*, sie hatten Besuch von ask!, haben diverse Talentchecks gemacht, waren auf zwei verschiedenen Berufsschauen, wo vor allem Lehrberufe vorgestellt werden. Lehrberufe sind für mich ja ... ein Buch mit  Siegeln. Ich wüsste in Deutschland nicht, wann und wo und wie man eine Lehrstelle findet, und in der Schweiz erst recht nicht. Als ich (und Q. auf einem der Events) vom Lehrinfo-Tag bei meinem Arbeitgeber (noch dazu direkt vor unserer Haustür) las, habe ich uns ml angemeldet.
Joah. Wenn "wir" was können, dann ist es ... klotzen. Und professionell und überzeugen auftreten. (Q. war nur mittelbegeistert, weil "wir" erstens keine Staatsanwälte ausbilden und zweitens er all das ja durch familäres Influencing, Zukunftstage etc. eh schon alles kennt, aber ich bin beruhigt: vor Ostern 2020 müssen wir uns nicht um eine Lehrstelle für 2021 kümmern. Da wissen wir dann auch schon ein bisschen mehr über die Entwicklung des Notendurchschnitts. (Ich, bayerisch sozialisiert, wo man nach dem erfolgreichen Übertritt aufs Gymnasium in der 5. Klasse eigentlich kaum noch was zwischen einem selber und der Universität stehen hatte, während man hier allein für das Verbleiben in der Bezirksschule schon jedes Jahr einen astreinen Notenschnitt braucht, und für den Übertritt ans Gymnasium einen noch bessern, finde das noch recht sportlich, von 14/15jährigen zu erwarten, dass sie nicht nur wissen, was sie wirklich mal wollen, sondern auch für einen Plan B vorzudenken, für den Fall, dass die Noten nicht ganz reichen. Aber gut, bis Ostern müssen wir da jetzt mal nicht dran denken.)

Nachmittags dann: Shopping im Nachbarstädtchen. Der Hübsche hatte Friseurtermin, L. zu kleine Turnschuhe, Q. und ich kaputte Wanderschuhe, L. ausserdem Taschengeldausgabelust und so haben wir das alles erledigt. Ein Hoch auf den Einzelhandel: anscheinend wird "Lego Dimensions" entweder ad acta gelegt oder nur beim Müller ausgelistet, auf jeden Fall war Abverkauf und so hat L. sein Taschengeld in jede Menge Levelpacks investiert und ist högscht begeistert.
Ich bin verliebt in meine neuen Wanderschuhe (bei den Alten ist nach ... ich überlege..... der Wanderurlaub in Korsika 1999 war der letzte, in dem ich die VOR meinen aktuellen anhatte, also naja, so knapp 20 Jahren die Sohle abgefallen.), Q. hat die gleichen in der Männervariante und L. neue Turnschuhe, die der Hübsche  (O-Ton) "gern in meiner Grösse gehabt hätte". Apropos Grösse: im Familienvergleich (vlnr Q., ich, L.) bin ich jetzt die mit den Babyfüssen.....


Wäre das auch geklärt.

Gegessen:
halbes Silsergipfeli, halbe Semmel mit Hummus
Burger (Test mit "Beyond Meat", die Kinder wussten von nix und haben vor Genuss gejuchzt) mit allem Tralalala und Süsskartoffelpommes

Gelesen:
Gletscherkrimi

Getragen:
Ringelshirt und Jeans und DIE BEQUEMSTEN WANDERSCHUHE EVER!

Gehört:
Den Radiobeitrag zu "30 Jahre Mauerfall und die Schweiz" auf SRF. Das Statement:

"Es ist unmöglich, dass Bundesrat Felber zu allen politischen Ereignissen gegenüber Journalisten Stellung nehmen kann. Schliesslich geschieht fast jeden Tag etwas Wichtiges."vom EDA (Eidgenössisches Departement für Aussenpolitik aka Aussenministerium) am 10.11.1989 im Namen von Bundesrat René Felber verfasst

sagt viel über das Selbstverständnis der Schweiz (damals?) aus.

Stressleveldurchschnitt gestern: 43
Selbstbweihräucherung: Q.s Lustlosigkeit dann irgendwann ignoriert respektive nicht persönlich genommen


*Es gab so einen Fragebogen, wo man für sich verschiedene Aussagen als wahr oder falsch ankreuzen sollte. Q. hat "Ich weiss, was mein Traumberuf ist" und "Ich habe mich schon entschieden, was ich später werden möchte" angekreuzt, weil, und ich weiss nicht, ob das naiv oder grossartig ist, "Mensch, Mami, wenn ich weiss, was mein Traumberuf ist, warum sollte ich mich für was anderes entscheiden?!"

101119: Alpträume, Cookies, Kennedy

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Meine Güte, da kann ich einmal in der Woche ausschlafen und was passiert? Ich bin um halb sechs von ganz alleine wach und weil ich ja wohl am Sonntag nicht um halb sechs aufstehe und fest di ugn nochml zumache, träume ich die nächsten zwei Stunden so unglaublich anstrengenden, mühsamen Scheiss, dass ich selbst im Traum vor Erschöpfung weine. Entspannen? Kann ich voll gut.

Orange auf schwarz: ich kann nicht entspannen.

Der Tag war dann aber so entspannt, dass ich die ganze Zeit fieberhaft nachdenke, ob wir irgendwas Zeitintensives vergessen haben, aber....

  • Sportprogramm ist absolviert (12km, 3km, 3km, 40 Minuten rennen respektive Strampeln)
  • Cookies sind gebacken und gegessen (und einen volle Ladung backfertig eingefroren)
  • Schultaschen sind gepackt
  • Französisch und Englisch wurde geübt
  • ich habe mir Q.s Referat angehört (und weiss jetzt viel mehr als auch schon über JFK) und ein paar Vorschläge für die Powerpointpräsentation gemacht (zB dass sich eine Krise "zuspitzt", nicht "anspitzt", ausserdem kann er jetzt individualisierte Aufzählungszeichen einfügen, was sich beim "Kennedy-Fluch" ja anbietet, wenn Powerpoint schon keine Kreuze anbieten, und Videos einbetten und verlinken. Ich bin sehr froh, dass er und sein Vortragsbuddy meine Anregung, doch nicht das Video vom Attentat, sondern "Ich bin ein Berliner" zu nehmen)
  • das Haus ist gesaugt
  • die Schminkpinsel sind gewaschen
  • Katzen sind eingesammelt (es ist knackig kalt draussen und ich freue mich immer noch sehr über meine Wanderschuhe und den dicken Parka, den ich ganz vergessen hatte)
  • Sauna heizt vor,
  • Abendessen ist immerhin angedacht,
  • Nägel sind lackiert
  • Make-up und Outfit für morgen sind passend zum ... etwas knalligeren als erinnert Kupferton rausgesucht


Na dann.
Ab in die Sauna


HAAAAAHa: das Kinderhaareschneiden wars. Erledigt. (by: The Hübsche)

Gegessen
Zopf mit Avocado, Gipfeli
Cookies (mit salted caramel bits, Erdnüssen und salzige Erdnusskrokant)
Herbstliche Süsskartoffel-Hummus-Bowl (ich weiss doch auch nicht, wie das kam, dass hier auf einmal alles so hipsterig ist)





Gelesen:
Gletscher-Krimi

Gesehen:
Working Mums beim Strampeln, Peaky Blinders am Abend (die Russenstoryline hat mich verloren)

Getragen:
Jeans, leicht löchriges, aber sehr, sehr gemütliches Longsleeve und den ganzen Tag kein Makeup wegen Sport, Duschen, Sauna ....

Stressleveldurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: NICHT die Präsentation selber gemacht, NICHT darauf bestanden, dass das jetzt aber echt mal fertig sein muss



111119: Scriptkiddie meldet sich zum Dienst

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Gestern ist etwas sehr, sehr seltsames passiert: ich habe für das letzte Duschen nach dem letzten Saunagang im Kosmetikvorratsschrank ein wunderbar klingendes "Mediterranes Meersalzpeeling" ausgegraben aus einer der letzten "Bodyshop"-Aktionen bei Limango. Ich mag die meisten Sachen von denen recht gern (ich bin ein Teenie der 90er, ich kann nicht anders! Lange Zeit war "White Musk" für mich der Inbegriff des perfekten Parfums.), die "Irgendwas mit grünem Kaffee"-Körpercreme und die "Irgendwas mit Algen"-Cremegel fand ich diesen heissen Sommer super und habe mich dementsprechend auf das Peeling gefreut, ein erster Test beim Händewaschen versprach grosses: die Basis mit Sheabutter hinterliess ein sehr cremiges Gefühl nach dem Abwaschen und so schrubbelte ich nach dem letzten Saunagang grosszügig drauf los, machte gross Werbung beim Hübschen, der auch schrubbelte. Wir waren beide sehr cremig, was ja nach drei Schwitzdurchgängen nicht das Allerschlechteste ist. Was dann aber sehr eklig war, war .... das Gefühl mit Kleidern auf der Cremehaut. Der Pyjama klebte auf der Haut, löste sich immer wieder ab und klebte sich kalt und schmierig wieder auf die Haut, heute morgen klebte dann das Kleid und die Strumpfhose, abends beim Strampeln klebten die Sportklamotten und erst neues Duschen mit ganz viel Schaum und ohne Peeling sorgte für Entkleben.
Es ist jetzt ja nicht so, dass ich Laiencremer werde, ich creme mich IMMER nach dem Duschen ein, je nach Lust und Laune, Hautzustand, Wetter etc mehr oder weniger reichhaltig, aber so etwas habe ich noch nie erlebt (der Hübsche auch nicht, aber der hat nicht so viel Eincremeerfahrung wie ich).... Vielleicht ist das eher was für Hochsommer, wo man nach dem Peeling unter der Dusche vielleicht nur einen Bikini trägt. Oder für "OhneAnzugEistauchen" oder Kanalschwimmen, die Schicht hatte ungefähr die Konstistenz von Vaseline.

Abgesehen von der Klebrigkeit lief der Tag dann ganz gut. Ich würde gern sagen, ich habe den Vormittag über "gecodet", aber in Wirklichkeit habe ich nur einen Stapel Google Sheets mit einer sehr limitierten Anzahl an Formeln ("If, else", "Concatenate", "sum", "round" und "char" und alle Kombinationen davon und Grundrechenarten) und nach Dummyanleitung eines sehr gewitzten Kollegen so automatisiert, dass sich für den monatlich auszufüllenden Report die Kommentarfelder nach ebenfalls automatisiertem Datenimport automatisch mit passenden Kommentaren füllen. Das war erst Respek einflössend, dann ein bisschen kompliziert (meine Güte, das mit den ganzen Klammern und Doppelpunkt, Strichpunkt, Anführungszeichen, kein Leerzeichen, auf jeden Fall Leerzeichen, das ist ja ein bisschen Voodoo), dann hat ein Erfolgserlebnis und dann, gebe ich auch zu, ein bisschen langweilig. Morgen muss ich das dann noch mit den Reportsheet und den Grafiken ifelse-verknüpfen, und zack, zwei Stellen wegrationalisiert, können wir unsere hochbezahlte Brainpower auf kompliziertere Dinge verwenden, als jeden Monat für >30 Produkte 40 Datensätze zu bewerten und 39mal zu schreiben "complaint rate within the low historic range".

Mittagessen mit einem ehemaligen Kollegen und lustigerweise traf ich beim Warten vor der Markthalle L.s Gotte, mit der ich letzte Woche einen Mittagessentermin abmachen wollte und wir beide einfach furchtbar ausgebucht waren. Heute mussten wir beide auf unsere Verabredungen warten und hatten daher Zeit für einen Schwatz.

Nachmittgs: kein Sheetsbearbeiten mehr, eher "Stakeholdermanagement", daheim Pronomentest mit Q. anschauen, Katzen bürsten, Wäsche, strampeln, Spaziergang durchs Dorf, um L  und eine Volleyballlkollegin abzuholen und im Dunkeln heimzubegleiten, Trauerrede des Hübschen gegenlesen (puh.)

Gegessen:
Joghurt mit Birnen, Trauben, Kirschen und Granola
 mal was anderes in der Markthalle. Normal nehme ich IMMER entweder Vegi Pad Thai oder Pho mit Tofu. Heute habe ich ganz verwegen beim vietnamesischen Stand "Reisnudeln mit Tofu" genommen und was soll ich sagen.... so richtig wahrnehmbar war der Unterschied zu Vegi Pad Thai nicht....
Montagspizza

Getragen:
das grüne Startrek-Kleid und die Lieblingsstiefel

Gelesen:
Das Gletscherbuch

Gesehen:
"Workingmums" beim Strampeln, "Peaky Blinders" vor dem Schlafengehen

Stressleveldurchschnitt gestern: 51 (qed)
Selbstbeweihräucherung: Es irgendwie geschafft, dass mir die nicht wasserfeste Mascara nicht verlaufen ist, als ich diesen Comic angeschaut habe. (Wer um alles in der Welt überfährt absichtlich schwarze Katzen?)

121119: 75% Zielerreichung

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Jonny war heute nacht um vier schon hungrig (das ist ja ok, dann habe ich noch zwei Stunden Schlaf nachdem ich dem Kater und der herbeigesausten Katze zeigen kann, dass AUCH HEUTE NACHT zwei Schälchen mit der identischen Menge identisches Trockenfutter nebeneinander bereitstehen), auf dem Rückweg ins Bett habe ich mich verschätzt und volle Möhre mit dem Schienbein gegen das Bett gedonnert. Es tat so weh, dass das ganze Bein heiss (ganz gut, ich schlafe ja direkt unter dem offenen Fenster) und mir schlecht vor Schmerz (nicht so gut, obviously) wurde, aber dann war es wieder gut, dass es VIER UHR MORGENS war, weil da bin ich halt müde. Um 6 war das Bein dann wieder normaltemperiert, aber mit einer wachteleigrossen Beule versehen. Holla. Ich bin nachts um vier mit mehr Schwung unterwegs, als man so glauben möchte.

Auf dem Weg zur Arbeit hatte die S-Bahn 8 Minuten Verspätung. Das stand auf den Anzeigetafeln, wurde beim 12 Minuten langen Warten zweimal sehr sorry durchgesagt und dann auf der 8 Minuten langen Fahrtstrecke auch noch zweimal, incl "Wir wünschen Ihnen einen ab jetzt hoffentlich besseren Tag."

Promotionaktion im Bahnhof: Lactosefreie Kurkumamilch aus dem Tetrapack. In meinen Augen, aber was weiss ich schon, ein solchens Spartenprodukt, dass ich mit sehr viel ungeöffnet weggeschmissenen Packungen rechne. Keine Chance, das zu überprüfen, bis ich abends zurückgehe, sind die Abfalleimer schon mehrfach geleert.

Arbeit: ja, auch. Ganz schön viel. Ich habe den Eindruck, der Welpenschutz ist vorbei und es geht zur Sache. Noch fühlt es sich ein wenig ungewohnt an, im Brustton der Überzeugung Sätze mit "From a quality perspective..." anzufangen, aber hilft ja nix. "Fake it till you make it", oder so.

Apropos: ich bin nächsten Montag zu einem Networking-Event mit NachwuchswissenschaftlerInnen (Postdocs oder DoktorandInnnen) eingeladen, das eigentlich von unserer R&D-Abteilung veranstaltet wird, aber ich wurde als (und Sie ahnen, warum ich zugesagt habe, ohne nur ansatzweise drüber nachzudenken, dass Speeddating ja spontan sein heisst und .... das kann ich am besten mit viel Vorbereitung) "one of our coolest people/best role models and ambassadors" bezeichnet und tja, so einfach ist es, mich zu manipulieren. Entweder sagt man "trauste dich eh nicht" oder nennt mich cool. Tja. Also. Speeddating.

Wenn Sie sich vorstellen, Sie wären eine junge aufstrebende Wissenschaftlerin, die 3 (5? Keine Ahnung, ich hab bisher nur einmal auf einer Bloggerkonferenz gespeednetworked und da haben sich 3 Minuten wie 30 angefühlt) Minuten mit einer der coolsten Personen und einem astreinen ambassador  mir hat, die Ihnen weder eien Job anbieten kann, noch überhaupt in einer Abteilung arbeitet, die junge Wissenschaftler "frisch ab de Press", wie man im Produktionsumfeld etwas rustikal zu sagen pflegt, einstellt, was würden Sie von so jemand wie mir wissen wollen? Ich mache mal ausnahmsweise die Kommentare wieder auf. Nur für diesen Beitrag. Mal sehen, ob Sie noch wissen, wie das geht :-)!
Danke schon mal für Ihren Input, damit werde ich mich auf Montag vorbereiten und total spontan auf genau diese Fragen 30 Sekundenhäppchen vorbereiten (Und wenn Sie am Montag auf irgendeiner Seite der Tische dabei sein sollten, Glückwunsch! Ich hoffe, Sie sind nicht so nervös wie ich.)


Sonst dann noch so: auf dem Weg zum Bahnhof meinen ehemaligen Oberchef getroffen (Sie erinnern sich?) und auch heute war es in alter Tradition: awkward. Ich habe (ich kann nicht spontan!) als erstes gefragt: "Hi, I thought, your first order of retirement was getting a dog?!", er hat becshlossen, mich zu umarmen, worin wir beide keine Übung haben, da war es dann ganz gut, dass nicht auch noch ein Hund involviert war (der kommt erst nach der Neuseelandreise), naja, es scheint ihm gutzugehen und er vermisst uns, glaube ich, gar nicht.

Gegessen:
Joghurt, Granola, Weintrauben, Birne, Kaki
Soja-Stroganoff mit Brokkoli, Nudeln und Salat (meine Güte. Soja und ich, das kann nicht klimafreundlich sein)
ein restliches Stück Schaumkusstorte mit Mandarinen (es gab einen kleinen Incident mit Schaumkusstorte auf dem Teppich, aber alles besser als orange Farbe an der Decke)
Salat mit gebratenen Pilzen und Käsebrot

Getragen:
Cordhose, blaue Flatterbluse, hohe Stiefeletten (die haben meine grosse, blonde dänische Kollegin, die heute ausnahmsweise flache Schuhe trug, dazu gebracht, mit mir eine Kaffeelänge über das Dasein als grosse blonde Frau, die gerne Absätze trägt und gross und blond sein eigentlich ganz cool findet, zu philosophieren.)

Gelesen:
Das Gletscherbuch aus (joah) und "Eine Odyssee: Mein Vater, ein Epos und ich" (Affiliatelink) angefangen, das die Kaltmamsell so begeisternd empfohlen hat.


Stressleveldurchschnitt gestern: 33
Selbstbeweihräucherung heute: delegiert, nachdem ich fast dem Impuls "Den Abgleich mach ich mal schnell selber" nachgegeben hätte. Fast schon "strategic thinking".


Ach ja: schnell noch Bezug zum Titel herstellen: 3/4 Familienmitglieder sind gegen Grippe geimpft, bis Ende der Woche werden wir die 100% knacken

131119: Hat nicht wehgetan!

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4 Uhr scheint aktuelle Frühstückszeit bei der Katzencrew zu sein. Danach steht man gemütlich mit auf, muss aber dann noch weiterschlafen, und geht erst im Lauf des Morgens (Jonny) oder Vormittags (Sunny) raus. Heute habe ich immerhin nicht ans Bett gekickt.

Bei der Arbeit dann zwei Vorbereitungsmeetings für die grössten Blöcke für mein grösstes Produkt, die aktuell anstehen. Ich war schon so ein bisschen nervös, weil ich die Leute noch nicht 100% einschätzen kann, weil mir der fachliche Background zum Teil fehlt (ich bin halt keine Pharmazeutin und kannte mich bisher zB mit den Q-Werten und S1, S2 und S3 beim Dissolutiontesting noch nicht sooooo gut aus) und die Q-Rolle auch neu für mich ist. Vor einer Kollegin hatte ich totalen Bammel, weil ich das Gefühl habe, dass ALLE Angst vor ihr haben und sich keiner gegen sie behaupten kann. Ich sags mal so: sie hat mich immerhin nicht gefressen, es gab keine offene (oder unterschwellige) Konfrontation, das ist schon mal eine Menge, glaube ich. Und: ich fange an, mich damit zu arrangieren, dass ich nicht alles selber wissen muss, sondern eben genug und die Leute, die die Details wissen, zusammenbringen muss. Und dazu bringen, miteinander zu reden und gemeinsam einen Weg zu finden. Beim Enscheiden hilft dann übrigens ganz oft gesunder Menschenverstand und ausserdem lernt man dabei halt echt schon wirklich viel!
TWIMC Letter schreibe ich übrigens aus dem Effeff, mittlerweile :-).
Mittagessen mit meiner Schwester, obwohl wir beide eigentlich keine Zeit hatten, aber essen müssen wir so oder so und wenn wir das Absagen wegen "zu viel zu tun" einreissen lassen, sehen wir uns nie! (Absagen wegen "In Kanada/Italien/Indien/Frankreich" gilt natürlich). Ich habe übrigens festgestellt, dass ich mittlerweile lange genug in der Firma bin, dass ich eine gewisse Wartezeit in der Kantinenlobby perfekt damit verbinden kann, kleine Fragen zu klären, die manch einer per Email einfach ignoriert. Vielleicht ist das meine neue Strategie: mit einer Liste all meiner kleinen abzuhakenden Lästigkeiten von 11:55h bis 12:05 rumlungern und hungrige Leute auf dem Weg zum Essen aus dm Hinterhalt zu einer Antwort nötigen. "Heywiegehtslangnichtgesehenallesklarübrigenswasichvondirnochwissenmüsste"

Daheim dann Geburtstagsgeschenk für Patenmädchen aus der Post holen, mit den Jungs den morgigen Tag besprechen (es ist Zukunftstag für L., der mit dem Hübschen den Kosmetikmarkt revolutionieren wird, und Besuchsmorgen bei Q., wo ich mir ein bisschen Geschichte und Physik anschauen werde), Strampeln, Abendessen, Vorlesen (meine Güte, Eragon zieht sich schon, hm?), Granola machen, Peaky Blinders, schlafen

Gegessen:
Joghurt, Granola (ist jetzt alle!), Weintrauben, Birnen, Kaki
Kartoffelpfanne mit Gemüse und Selleriesalat (ich habe so schnell geredet und gegessen, dass mir ein kleines Stückchen Stangensellerie hinten in die Nase reingekrochen ist und dort bis nachmittags hing. Das tut wirklich weh!)
Flammkuchen mit Gemüsegedöns, Ziegenkäse, Ahornsirup und Walnüssen.

Gelesen:
das Odyssebuch. Es ist so schön, sich mal wieder mit altgriechischen Texten zu befassen!

Getragen:
einen sehr schönen, sehr dicken knallblauen Rolli zu schmaler Hose. War perfekt draussen, wo es echt kalt war, drinnen, bei uns im vierten Stock hat es ungefähr 27 Grad und ich hatte nur ein Unterhemdchen drunter..... also auch: roten Kopf.

Gesehen:
Working Mums/Peaky Blinders

Stressleveldurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: faked it, almost maked (jaja) it

141119: Back to school

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Heute war ein bisschen verkehrte Welt, L. war nämlich mit dem Hübschen bei der Arbeit, ich dafür mit Q. in de Schule.
Heute ist nämlich "Nationaler Zukunftstag" und L. ist endlich alt genug für Zukunft, nämlich 10 und in der 5.. Er ist also mit dem Hübschen um 8 zu Kinderprogramm (Unter anderem "Mach dein eigenes Shampoo from scratch" im Applikationslabor), Mittagessen, Grippeimpfung beim Werkstarzt (damit habe wir 4/4) und Videokonferenz marschiert.

Bei Q. in der Schule sind heute und morgen Elternbesuchsmorgen, d.h. interessierte Eltern können sich im Unterricht hinten reinsetzn und Mäuschen spielen, am Samstag morgen ist dann Elternsprechtag. Ich hatte mir durch Abgleich von Terminkalender und Stundenplan eine Stunde Geschichte und eine halbe Doppelstunde Physik rausgesucht und war echt beeindruckt. Die Stunden vergingen viel schneller als so manches Meeting, die Jugendlichen waren ausnahmslos interessiert und aktiv bei der Sache, es wurde diskutiert, nachgefragt, überlegt, in Gruppen diskutiert und am Schluss war alles rund (Im Gegensatz zu dem häüfigen Meetingende: "Oh, sorry, guys, we are getting kicked out of the room, we have to stop, let's follow up individually").
Im Physikunterricht ging es nach der halbem Zeit in den Experimentierraum, wo sie in Eigenregie (aber immer unter Aufsicht und Stupsen in die richtige Richtung) aus dem vorhandenen Material ein Gerät zum Temperaturunterschied sichtbar machen bauen sollten. Ich muss mich nochmal beim Lehrer entschuldigen, dass mein Phsyik-LK / Chemikerinnenhirn reflexartig den Kopf zum Schütteln zwang, als ein Schüler die Theorie aufstellte, dass Eis unter hohem Druck, zB unten im Gletscher doch so dicht zusammengepresst werden könnte, dass es eine höhere Dichte als Wasser hätte und deshalb untergehen würde. Immerhin habe ich keine einzige Antwort rausgeplatzt und mich auch danach direkt entschuldigt, aber immerhin habe ich zugehört und war voll bei der Sache!

Alles in allem: tollle Klasse, tolle Lehrer, tolle Schule (es ist ein recht altes Gebäude, die Ausstattung an Tischen und Stühlen ist so mittel, aber es werden ganz selbstverständlich Whiteboard, Wandtafel mit Kreide, Beamer, Tablet, festinstallierter Klassen-Computer mit Soundanlage und die Smartphones der Schüler für die per App gestellte Abfragen zum Stoff der letzten Stunde (direkt auf die Wand gestreamt und diskutiert) genutzt), danke für den Einblick!

Dementsprechend war mein Arbeitstag ein wenig gestückelt: von halb sieben bis Schule von daheim, dann im Zug wieder eingeloggt und ohne echte Mittagspause durchgearbeitet bis spät, weil Meetings mit Westküstenbeteiligung anstanden.

Ich habe heute festgestellt, was mich an dem vielbeschworenen "Die Leute da abholen, wo sie stehen" so aufregt. Ich mach das schon, aber es fühlt sich halt auch genau so an: alle stehen rum und ich versuche sie irgendwie in Bewegung zu bringen, renne vorwärts, rückwärts, seitwärts, Extraschlaufen, um noch dem letzten, der mit verschränkten Armen bockig in die Landschaft starrt, klarzumachen, dass die Ankündigung: "Wir bewegen uns alle von A nach B, um die und die Zeit müssen wir da sein, los." auch genau das bedeutet. Und dass B da ist, wo das grosse Schild mit B drauf ist, dass man die Richtung findet, indem man die vielen Wegweiser, auf denen "B, hier lang" steht oder auf den Plan schaut, der ausgeteilt wurde, und das mit der Zeit, ja, das war ernst gemeint, und ja, ich weiss auch, dass das schon bald ist, aber deswegen planen und organisieren wir das ja seit Monaten. Und alle stehen. (naja, nicht alle, aber einige schon echt ganz schön fest.)

Nun ja. Daheim dann begeisterte Geschichten vom Zukunftstag, Q. hat erzählt, dass er Jonny von der Katzenleiter der Nachbarn gepfückt hat, Ofengemüse, kein Strampeln, dafür der Hübsche zu Hause, weil kein Sport wegen Impfung, Pause.

Ach: gestern habe ich übrigens zum ersten Mal in meinem Leben bei Google eine Copyrightverletzung gemeldet und die Löschung eines Blogs gefordert, das Wort für Wort und Bild für Bild Einträge von hier kopiert und postet (lustigerweise konnte ich das erst gar nicht richtig sehen, weil es hinter einem "Mit Adblocker kommst Du hier nisch rein"-Ding liegt. Danke für den Hinweis.


Gegessen:
Avocadobrot
einen echt richtig, richtig scheusslichen Bagel mit Mozzarella und Tomate am Bahnhof
Ofengemüse

Gelesen:
erst zum Einschlafen "Odyssee"

Gesehen:
Peaky Blinders

Getragen
(Ich musste gerade an mir runterschauen, ich hätte es nicht sagen können, so ein Tag ist das heute): skinny Jeans und dunkelrotes Schluppenshirt

Stressleveldurchschnitt gestern:
23
Selbstbeweihräucherung: nicht übers Herz gebracht, trotz müde und echt langem Tag den jungen Mann, der einem älteren Mann ohne jede Deutschkenntnissse, aber offensichtlich verzweifelt, versuchte klarzumachen, dass er im falschen Dorf für die Adresse auf seinem Zettel ist. Wir haben ihm eine Karte gezeichnet, die Busverbindung rausgesucht ud aufgeschrieben, eine Karte zur Bushaltestelle gezeichnet, ihn bis in Sichtweite mitgenommen, aber er hat uns bis zum Schluss nicht glauben können, dass wir wirklich sicher sind, dass es sich um zwei verschiedene Dörfer handelt und er im falschen ist. Ich habs versucht.

151119: Schaurig schön

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Ich wollte es heute wissen und habe mal wieder ein Päckchen beim Hermesladen abgeholt (ja, so konsequent bin ich, aber ICH hatte ja bisher keine Probleme (naja) dort, sondern nur der Hübsche, der sich in eine etwas abstruse Diskussion verwickeln liess, und es ist halt schon unendlich praktisch, ausserdem musste ich was wegschicken und probieren kann man's ja). Es lief problemlos, und auch wenn der Hübsche davon überzeugt ist, dass das an meinem badass-Aufreten liegt, glaube ich eher, dass es an der Zeit liegt: ich komme immer kurz nach Öffnung, also um 07:30h am Freitag, und der junge Mann, der da Schicht hat, ist ... sagen wir es so, noch nicht ganz wach, also sicher nicht auf Verhandlungen aus. Paketscannen, Passnummer eintöckeln, mich unterschrieben lassen, fertig, das geht auch im Halbschlaf.

Das Paket war ein recht unspektakuläres Douglas-Paket aus der letzten 20% auf alles-Aktion und als Gimmick war etwas drin, was ich Ihnen nicht vorenthalten kann. Es hiess: "Karl Lagerfeld Liquid Lipstick oder Gloss, Überraschungsfarbe" und es ist grossartig. Kennen Sie das, wenn etwas so scheusslich ist, dass es fast schon wieder schön ist?
Also: Ich bin ja eh kein Lagerfeld-Fangirl, sondern finde (sagt man da jetzt "fand?", ich bin ja immer noch der Meinung) ihn als Person sehr unsympathisch und seine Mode, joah, ist mir egal.
Aber ich habe jetzt ein Lipgloss in einer erstaunlich langweiligen  neutralen Farbe, das aussieht wie ein PEZ-Spender mit riesigem-Karl-Kopf:


Sogar mit Pferdeschwanz hinten.

Das ganze ist aber nicht nur hässlich und auffällig, nein, auch sehr funktional, es hat nämlich auf der Seite einen Spiegel im Querformat, genau richtig zum Lippenschminken.

Funktional und hässlich und auffällig wird aber noch gekrönt durch dieses Feature:


Der Applikator ist beleuchtet. Und zwar nicht nur so ein netter Schimmer oder irgendwas, das ist halogenstrahlerhell! Mit dieser Scheusslichkeit kann man sich in grösster Dunkelheit perfekt die Lippen schminken. Halt nur von der Farbe her unauffällig.
Das ist die Definition von schaurig schön!

Während ich heute im Homeoffice rotiert habe (ich habe in der "Abholen, wo rumstehen"-Story ein Machtwort geschrieben, seitdem Schweigen im Walde. Und leider gilt "silence is consent" in dem Fall wohl nicht, wir werden sehen) und mit Rio konferiert habe, hat L. neben mir erst Mathe, dann Englisch-Hausaufgaben gemacht und dann den Bericht vom Zukunftstag gestern geschrieben. Er hat mir "Natürlich!!" erlaubt, ihn im Blog zu veröffentlichen, selber vorlesen wollte er ihn nur mir, ein Video wollte er "Sicher nicht!" machen.
Voila:

"Mein erster Tag bei "da, wo mein Papa arbeitet"*"
Am Anfang mussten wir gefühlt Jahre warten, bis alle da waren. Dann wurden wir in sechs Gruppen eingeteilt. Wir mussten auf das "Da, wo meine Mama arbeitet"* -Areal gehen, da haben wir dann drei Experimente gemacht:
bei einem durften wir etwas mitnehmen, dazu komme ich jetzt. Wir durften ein eigenes Shampoo machen, eigentlich nur Farbe und Geruch, aber wir durften es mitnehmen.
Zweites Experiment: Wir konnten uns mit einem "Stift" etwas ins Gesicht malen, das man mit dem normalen Auge gar nicht gesehen hat, aber mit einer speziellen Kamera schon.
Drittes Experiment: Wir mussten zuerst Handschuhe anziehen, in denen ich heiss hatte.... sehr heiss. Dann konnten wir irgendwie Zellen unter einem Mikroskop anschauen, sehr "spannend".
Dann habe ich mit meinem Vater in der Kantine gegessen und den Rest des Tages hat mein Vater gearbeitet und ich ... naja, habe Süssigkeiten gegessen und auf meinem Handy gezockt. Als wir über das Areal gelaufen sind, haben wir noch ein autonom fahrendes Auto von der Post gesehen."

* hat er natürlich ausgeschrieben

Ich hatte noch vorgeschlagen, dass er endet mit "Nächstes Jahr gehe ich bei meiner Mama mit und ich freue mich jetzt schon darauf, weil das bestimmt viel toller wird.", aber das wollte er nicht und ich hatte da auch noch nicht gesehen, was für ein strenges Urteil er gefällt hat. Könnte gut sein, dass unser Programm auch sehr "spannend" ist und Handschuhe muss man bei uns auch anziehen....

Sonst so: kurz nervös geworden, als Jonny bei zwei Nachmittagsrunden nicht auf oder um das Feld war und auch nicht kam. Dann Erleichterung, als ich hinter dem Fussballplatz eine schwarze Katze (sogar mit rotem Halsband) erspähte, aber: sie war viel kleiner und dünner als Jonny, hörte nicht auf den Namen Jonny, durchaus einige Hinweise darauf, dass es NICHT JONNY war. Hmpf. Jonny gesellte sich dann auf den letzten Metern des Heimwegs zu mir (Heute war draussen Tennisunterricht und viele Leute mit Hunden unterwegs. Das macht das Feld natürlich nicht so attraktiv.)

Der Hübsche war auf der Trauerfeier für seinen Freund, das war ... ja.
Q. hatte einen langen Tag, wie jeden Freitag, heute ausnahmsweise incl ÖV-Heimreise, weil das Auto ja mit dem Hübschen unterwegs war. L. und ich machten die eine oder andere Runde ins Dorf, zum und vom Geräteturnen, damit und den Jonnyspaziergängen komme ich auch in einem Homeofficetag ohne Strampeln auf die für meinen Alltag normalen >14000 Schritte am Tag.

Gegessen:
Toast mit Powidl
Lauchsuppe mit Breznstangerl
Ein paar Lebkuchen
Freitagspizza

Getragen:
Jeans und Lieblingsdaheimlongsleeve

Gelesen:
"Odyssee"

Gesehen: "Peaky Blinders"

Stressleveldurchschnitt gestern: 47 (joah)
Selbstbeweihräucherung: ich habe das Gefühl, als ob ich in dieser Woche und speziell heute endlich den Fuss von der Bremse genommen hätte und im neuen Job souverän unterwegs bin.

161119: Fast schon Schultag

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Heute morgen hat mal wieder trotz Samstag der Wecker geläutet, immerhin erst um 8, da war ich vier Stunden vorher schon mal wach für begleitetes Katzenfrühstück für und mit Jonny, und eine Stunde vorher durch leichte Katzenstupser von Sansa, die gerne kuscheln wollte, aber halt nicht einfach nur so, sondern mit Dauerkraulen. Das war schon sehr gemütlich.
Der Hübsche und ich hatten nämlich einen Termin in Q.s Schule. Nach den Besuchsmorgen während des Unterrichts diese Woche war heute Elternsprechtag bei allen Lehrern, immerhin für die Zweit- und Drittklässler erst um halb 11. Dementsprechend hatten wir noch Zeit für ein gemütliches Frühstück, bevor es losging. Wir sind in der komfortablen Situation, dass es keine Dramen und Notfälle und dringend zu besprechende Dinge gibt (dafür wäre dieser Setup auch nicht das richtige), aber ein Abgleich der Eltern- vs der Lehrerwahrnehmung von Q. ist doch immer mal wieder hilfreich. Tenor der Lehrer: ein aufgestellter junger Mann, sehr interessiert, mündlich extrem gut dabei, extrem gutes Gedächtnis, Handschrift schlimm, die Testnoten spiegeln nicht wirklich alles wider, was er vermutlich leisten könnte. Daran muss er arbeiten (und wir ihn sensibilisieren): in Ruhe nochmal konzentriert durchlesen, was und wie man geschrieben hat, wenn man eh 20 Minuten vor der Zeit fertig ist, would do the trick. Ich finde die durch die Bank geäusserte Einschätzung ("Da ginge noch mehr, wenn er denn müsste") eine sehr zutreffende und beruhigende. Alles in allem: super. (Und mir tut es echt leid, dass ich, glaube ich, den Physiklehrer ein wenig eingeschüchtert habe und das heute mit einem auflockernden Witz grad noch mal weiter getrieben habe.)
Mittags bekam Q. dann Besuch von seinem Vortragspartner und die beiden haben ihren Kennedyvortrag finalisiert, während wir anderen so Hausgedöns wie Kinderbetten frisch beziehen, Wäsche, Katzenspaziergang (mir blieb fast das Herz stehen, als Sansa zum Showoff einer Familie auf dem Weg zum Bus hinterhergerast ist und direkt neben der (jajajaja, nur für den Bus freigegebenen) Strasse beim Baumklettern gezeigt hat, was sie kann, und Jonny währenddessen nach einem mitteleleganten Sandbad


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 am Werkszaun entlangstrich. Der Hübsche hat die Augen gerollt, als ich heimgeflitzt bin, um eine Tüte Leckerli zum Anlocken und meine Zutrittskarte für das Werksgelände geholte habe, um im Notfall Jonny aus dem Sterilverpackungsbetrieb abzuholen. (Da sollte er nun eigentlich wirklich nicht reinkommen, aber who knows). War natürlich total unnötig, aber mei.
Dann haben wir daheim aufgerüstet (Lästermäuler aufgemerkt: die Helikopterkatzenhalter legen noch eine Schippe drauf!), wir haben unser basic Törchen jetzt gegen eines mit Hub und Appsteuerung (Affiliatelink) vom gleichen Anbieter, d.h. sie passt in die neugekaufte Glasscheibe mit Loch, ausgetauscht.
Jetzt haben wir einen formschönen Katzenkopf mit leuchtenden (wir haben sie schon runtergedimmt) Ohren in unserer Überwachungsecke stehen,


das Törchen lässt sich per App entweder zeitsteuern oder aber manuell öffnen oder schliessen, die Katzen haben ihre Profile hinterlegt (anhand des Chips erkannt) und wir bekommen wunderbare Statistikauswertungen über rein/raus, wie lange draussen, wie lange drinnen etc.



Das "Miau" als Ton für jedes "Jon hat das Haus durch "Terrasse" betreten. Hi Jon!" oder "Sansa hat das Haus durch "Terrasse" verlassen, Tsschüss Sansa!" per Pushnachricht war die ersten 5mal niedlich, aber lässt sich ja gsd stummschalten.
Sehr nett, sehr praktisch, sehr wir.

Dann war es auch schon fast Zeit, auf jeden Fall für Q., der ist ja jetzt Pio und die haben heute Kochdienst (Safranrisotto über dem Feuer in der Waldhütte) für die heutige Nachtübung, deshalb haben sie sich schon eher getroffen. Also: warm einpacken (Skiunterwäsche, Softshellhose, Skisocken, Pfadiuniform, Skijacke, Regenhose für alle Fälle in den Rucksack, Mütze auch, dazu Handschuhe und Velohelm) und los geht's.
Für L. erst um sechs, und dann haben der Hübsche und ich eine sehr ungewohnte Zeit am Tag für uns allein, nämlich abends, aber mit "nochmal raus", weil die Übung um 22.00h vorbei ist, und da holen wir sie lieber ab, auch wenn es nur im Dorf ist, es ist halt .... stockfinster, eisig kalt und sie sind müde und kaputt (und dreckig).

Wir haben die Zeit für ein Abendessen, das definitiv kein Kind isst, genutzt, nämlich nochmal die Spaghetti mit gerösteter Roter Bete.

Apropos Essen und Teilveganisierung: läuft eigentlich ganz gut. Wir (sogar ich) haben uns tatsächlich an Hafermilch gewöhnt (alles andere: pfui greislich, ich wäre nicht so explizit wie der Hübsche, der sagnt "Sogar Kotze ist besser als Soja", und jetzt gibt es halt einen Zopf mit Mandelmilch statt normaler, weil trinken kann das leider keiner bei uns), morgen gibt es Lasagne mit "Quorn-Hack", jetzt müssen wir halt noch die letzten Milchreste, die wir noch daheim haben, verbrauchen, genau wie das eingefrorene Fleisch. Butter und Käse bleiben bisher unangetastet, ich habe mal einen Kokosjoghurt (oder sowas) zum Test gekauft, mal sehen, ob der mit Granola und Früchten essbar ist. Wir sehen das insofern entspannt, dass wir uns zu nix zwingen, was wir ultraeklig finden, aber ich war schon überrascht, dass ich mich innerhalb zwei Wochen doch an die Hafermilchsache gewöhnen konnte (ich finde immer noch, dass sie sehr anders und nicht so lecker schmeckt, aber halt okay). Spannend auf jeden Fall!

Gegessen:
Silsercroissant, Semmel mit Gryere
Lebkuchen
Spaghetti mit gerösteter roter Bete, Champignons und Ziegenfrischkäse

Getragen:
Jeans, Bluse, Strickjacke (langweilige mittelalte Mutter :-))

Gelesen:
Odyssee

Gesehen:
"The Man in the Highcastle", neueste Staffel mit dem Hübschen und Q.
"Peaky Blinders" ohne Q.

Stressleveldurchschnitt gestern: 45
Selbstbeweihräucherung: immerhin nur einen Lehrer verschreckt

171119: Schneeregen

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Nach dem traumhaften Herbstwetter gestern wollte der Hübsche eigentlich heute laufen gehen, ich hatte so vage Vorstellungen, dass wir nach dem Üben für die Schule und dem üblichen Sonntagsgedöns einen Ausflug machen könnten, so romantisches Herbstlaubgeraschel, aber tja nu, heute war Schneeregen. Den ganzen Tag. Was dazu führte, dass wir es dank der App schwarz auf weiss haben: Jonny macht das nix, der war den ganzen Tag draussen, Sunny denkt sich: "Spinnt ihr?" und ist zwar 10mal rein- und rausgerannt, aber war insgesamt nur 1 Stunde draussen, 20 Minuten davon mit uns auf einem Spaziergang, Jonny suchen.
Sonst so: ich war kurz davor den Hübschen heute morgen zu würgen, wenn ich nicht so müde gewesen wäre. Er ist der letzte Mensch auf Erden, der sich weigert, seine Benachrichtigungstöne stumm zu schalten. Immerhin hat er einen Ruhemodus eingestellt, so dass vor sieben Ruhe im Karton ist, aber ab dann geht das Gedöngel, Gepiepe und Geklopfe los. Am Wochenende, die einzigen zwei Tage, wo ich mit etwas Glück länger als sieben schlafen kann, stört mich das gewaltig, ihn gar nicht, weil, wenn er schläft, schläft er.
Nun denn, Schneeregen hatte dann auch sein Gutes. so ist Q. jetzt für Französischtest und Geschichtsreferat gewappnet, L. für den Englischtest, wir haben gemeinsam Netflix und Amazon Prime leer geschaut, ich habe gestrampelt, mal wieder ein aufwendigeres Augenmakeup (wann, wenn nicht an einem Tag im Hoodie nur daheim!) geschminkt, gebügelt, die Klamotten für den Speeddatingtag morgen parat gelegt, das Haus ist aufgeräumt und gesaugt für den Putzeinsatz morgen, das aktuelle Paar Socken ist abgekettelt und vernäht und ich bin ... müde.
Aber ich muss ja nix mehr machen ausser in der Badewanne liegen, Nägel lackieren (ich muss mich zwischen "Hear me aurora" und "Fishnet Stockings" entscheiden) und noch eine Folge Peaky Blinders gucken.

Gegessen:
Hefezopf (mit der scheusslichen Mandelmilch, die keiner trinken wollte, gebacken. Geht auch) mit Käse
Cookies
Lasagne (wir haben mal Vegi-Hack aka Quorndings getestet. Die Kinder haben es nicht gemerkt, wir fanden es ok, aber das nächste Mal machen wir es einfach ganz ohne so Krümelgedöns)

Getragen:
Jeans, "Zimtstern"-Hoodie und spektakuläres Augenmakeup

Gelesen:
"Odyssee"

Gesehen
"Workingmums" beim Strampeln, "The Man in the High Castle" mit Q., "Peaky Blinders" mit dem Hübschen

Stressleveldurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: nahezu geduldig mit Q. gelernt 

181119: Speeddating

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Ich gebe zu, ich war unterschwelliger nervöser als ich gedacht hätte wegen der Speeddatingstory heute, alles in allem war das im Vergleich zum Rest vom Tag ... a walk in the park (aber der Speeddating-Charakter blieb sich gleich, es war eine Feuerwehraktion nach der nächsten und als ich vom Speddating mit der Tram ins Büro zurückfuhr und ENDLICH den Kollegen von der QC am Telefon hatte, mit dem ich dringend klären musste, was wir tun müssen, damit die regulär hinterlegten Analysenzeiten deutlich unterschritten werden können, beschloss das Iphone: "so, fertig, ich hab noch 20% Akku, es ist unter 10 Grad Celsius, ich mach jetzt einfach nix mehr." Und so kam ich heute zu ungefähr 7 Minuten Zwangspause im Tram. Immerhin)
Aber: der Reihe nach.
Ich war also sehr nervös, weil (jaja, lachen Sie ruhig) ich mir den Tag heute mit drölfzig Highpotential Nachwuchswissenschaftlerinnen als den ausgewählt hatte, wo ich das "OMG, das ist das Kleid, das mir am allerbesten im ganzen Leben passt, das Kleid BIN ich"-Kleid zum ersten Mal tragen wollte. Mit, es ist ja eine Zeitlang her, dass ich es gekauft habe, und die Lebkuchensaison hat begonnen, Shapewear drunter, und meinen Lieblings-Wildlederstiefeln. Also habe ich mich heute morgen in die Quetschklamotten gequetscht, das Kleid sass dann sehr locker, meine Organe nicht so (das KANN nicht gesund sein, hätte es für das Kleid sicher nicht gebraucht und ich zieh die jetzt sicher nicht mehr für ganze Tage an und nur, wenn man den Termin im Stehen verbringt, nicht im Sitzen.)

Also. Der Arbeitstag an sich war extrem eng getaktet, aber ich merke, mich stresst nicht der Stress, sondern wenn ich kein klares Ziel vor Augen habe oder wenigstens weiss, wie ich den Weg dorthin finde. Wenn ich hingegen drölfzig Bälle jonglieren muss und bei jedem weiss, welcher Stups in welche Richtung ihn wie in der Luft hält, dass macht mir das Freude und am besten ist, wenn noch ein brennender Reifen dazwischengeworfen wird.

Mitten im Jonglieren bin ich also zum Speeddating gefahren, habe mir mein Namensschild abgeholt, freundlich auf das Angebot, mir ein neues Profilfoto vom Profi schiessen zu lassen, verzichtet, weil: ich habe DAS BESTE PROFILBILD, das ich je bekommen würde, und meine Tischpartnerin getroffen.
Setup war: zwei Kollegen pro Tisch, jeweils zwei Nachwuchstalente, alle 3 Minuten wird gewechselt (und zwar hard stop, welcome to Switzerland, enforced by Kuhglocke).
Zack los gings und es ging ein bisschen, bis wir zwei unsere Vorstellungsrunden so optimiert hatten, dass das Wichtigste gesagt war und in den drei Minuten noch Zeit für ein, zwei, drei Fragen und Antworten blieb. Ich war irgendwann (es waren, glaube ich, 24 Stationen) so im Flow, dass ich aus Versehen fast meine Kollegin vorgestellt hätte, statt mich :-).
Danach gab es noch einen Stehlunch, wo ohne Kuhglocke noch ein bisschen vertieft diskutiert werden konnte, und dann musste ich auch schon wieder jonglieren.
Nachdem Sie mir so geholfen haben mit Fragen, auf die ich mich vorbereitet hatte, habe ich mir gedacht, ich beantworte Ihre und die, die tatsächlich gestellt wurden, aber ich stelle das an den Schluss vom heutigen Post.

Sonst wäre nämlich der Schwenk zurück zum Tag ein arg seltsamer, es wurde nämlich sehr skurril:
Wegen irgenwas war die Tramlinie, die den Elfenbeinturm mehr oder weniger direkt mit dem Standort am Bahnhof verbindet, unterbrochen und ich musste erstmal recherchieren, wie ich am schnellsten weder zurückkomme (ich hatte ja Bälle zu jonglieren und feste Termine!) und auf einmal sass ich dann ... nur an einer anderen Haltestelle an einem Platz, an dem ich sonst entweder in den Manor gehe oder selten auch mal umsteige, aber holla, das war eine andere Welt. Anstatt nur mit Kollegen oder Kitagruppen oder Messebesuchern zu warten, wurde ich angebettelt und creepy angegraben. Skurrile Beobachtung (und nein, ich habe geschaut, ich stand in sicherer Entfernung davon, die Stiefel sind kein Pretty-Woman-Overknees und so kurz ist das Kleid nun auch wieder nicht): es gibt tatsächlich Strassenmarkierungen für Prostitutions-Duldungszonen. Wieder was gelernt.

Irgendwann dann heim, sehr nervös geworden, weil Sansa noch unterwegs war, obwohl es schon dunkel war, aber sie hat mich dann auf dem Rückweg vom Bus begleitet.

Daheim: raus aus der Quetschwäsche, rein in die Sportklamotten, alle Innereien wieder an den richtigen Ort rütteln, mit Q. abendessen, L. vom Volleyball abholen.
Passend zum Tag übrigens sehr stylish bekleidet: ungeschminkt, noch mit duschfeuchten Haaren, Lieblingsjeans, L.s Winterstiefeln (zu gross!), des Hübschen Skijacke, weil auffällig und das Dorf stockdunkel. Es ist ja nicht ganz konsequent, die Kinder und Katzen mit Reflektoren noch und nöcher ausstustatten und dann selber stilsicher in grau, braun oder schwarz überfahren zu werden. Der Schal gehört immerhin mir.


Gegessen:
Fermentierte Kokosmilch mit Granola und Früchten (joah. Schmeckt nicht so eklig wie befürchtet, halt wie Naturjoghurt mit leichtem Kokoshauch. Umwelttechnisch kann mir aber keiner erzählen, dass das irgendwie nachhaltiger ist als Joghurt aus Weidemilch aus dem Schwarzwald im Mehrwegglas, also lasse ich das wieder)
Salat und irgendwas relativ geschmacksneutrales nach dem Speeddating beim Networking
Montagspizza

Gelesen:
immer noch das Odyssee-Buch

Gesehen
Working Mums und erste Folge der letzten Staffel "Peaky Blinders"

Stressleveldurchschnitt gestern: 16
Selbstbeweihräucherung: trotz Kippeln nicht vom Barhocker gefallen. (war knapp)


So, jetzt aber zu den Fragen:

Was tatsächlich gefragt wurde (nachdem meine Tischpartnerin jeweils kurz unsere Rolle und ein bisschen unseren Werdeganz erklärt hatten):

Warum genau diese Firma?
Es hat nur für "Sie haben beim Reinkommen die Unternehmenswerte gesehen? "Mut, Integrität, Leidenschaft"? Die werden hier gelebt, deshalb." gereicht, die lange Antwort wäre gewesen: "Ich wollte schon immer hier arbeiten, weil ich es grossartig finde, in einem forschenden Pharmaunternehmen zu arbeiten, das durch die spezielle Firmenstruktur nicht in erster Linie kurzfristigen Aktionären verpflichtet ist, und sich leisten kann, langfristige Strategien umzusetzen. Und weil ich gelernt habe, dass es mir persönlich wichtig ist, durch meine Arbeit einen sinnvollen Beitrag zu etwas wichtigem zu leisten."

"In academia the "reproducability threat" is a huge topic, can you confirm that and what is your experience?"
Das war ein bisschen ein lustiger Moment, weil meine Kollegin und ich uns angeschaut haben und beide unisono gesagt haben: "The what?" und, naja, so ein superhuge topic ist es bei uns halt nicht. Wir konnten dann noch klären, was damit gemeint ist und wenn dann ist es ein Thema für unsere Early Stage-Researcher.

Wie kommt es, dass Du/Sie in eine Marketing/Business/Funktion, die nix mit Wissenschaft zu tun hat, gewechselt hast?
Ich habe die ersten zwei Mal grosse Augen gemacht, als diese Frage kam, um dann zu merken, dass die Bezeichnung "commercial" mit "Business/Marketing" gleichgesetzt wurde, während ich es branchen- oder zumindest firmenübliche als Abgrenzung zu "clinical" verwendet habe (clinical: das Medikament ist noch nicht zugelassen, es wird nicht verkauft, sondern in klinischen Studien verwendet, commercial: nach der Zulassung, d.h. es wird verkauft, das heisst aber nicht, dass man ab diesem Moment nicht mehr wissenschaftlich daran arbeitet. Halt: anders)

Wie isses so mit Arbeitszeiten? Nine to five wäre mein Traum.
Joah, naja, es gibt Kernarbeitszeiten und Gleitzeit und Dein Chef bekommt einen Brief von HR, wenn Deine Überstunden über 120 sind. Das heisst aber nicht, dass es nicht stressige Phasen gibt, in denen man halt mehr arbeitet, weil es sein muss. Andersrum gibt es angeblich auch Phasen, in denen man weniger arbeitet und das gleicht sich dann aus. Strictly nine to five gibt es sicher nicht, weil pro Tag mindestens 30 Minuten Pause verpflichtend sind und abgezogen werden, egal, ob man sie macht, deshalb kommt man mit nine to five NIE hin. (Kleiner Exkurs zu: je nach Rolle globale Kontakte, also Zeitzonen.)

Wie sieht es mit der Männer/Frauen-Verteilung in Euren Abteilungen aus?
Aktuell: knapp 50:50, noch vor drei Monaten sah das ganz anders aus. Aber auch hier: abteilungabhängig, in der Summe bilde ich mir ein, dass wir einen knappen Frauenüberschuss haben.

Work-Life-Balance?
Joah. Es ist ein Ziel, das hinzubekommen, es klappt mal mehr, mal weniger, aber es ist so sehr Firmenziel, dass man auf Verständnis stösst, wenn man Hilfe braucht, um das hinzubekommen.

Wie geht das mit Kindern und so?
Da hat die Zeit für einen ausführliche Antwort nicht gereicht, deshalb musste die Kurzfassung: "Ich habe zwei, arbeite seit 5 Jahren 100%, davor verschiedene Grade von vollzeitnaher Teilzeit, es ist der Firma wichtig, dass man Familie und Job unter einen Hut bekommt, und zwar "man", nicht "frau", für mich ist das A und O eine gleichberechtigte Partnerschaft als Eltern.

Was ist der grösste Druck bei der Arbeit? Der Year end review?
Nein, zu dem Zeitpunkt ist eh alles passiert. Bei mir ist der Druck projektabhängig, je nach Baustelle. Der Review und die Zielsetzung ist nur nochmal Revue passieren lassen und den Plan fürs neue Jahr machen.

Was ist der grösste Unterschied zum Arbeiten im akademischen Umfeld?
Für mich: die Geschwindigkeit, der Zeitdruck und die Geldmengen, um die es geht. Wenn man rechnet, was .... ein verspäteter Launch, ein stockout on patient level, oder auch nur eine Reaktorfüllung oder ein missglückter Verpackungsauftrag kosten, dann wird einem schwindelig. Aber auch dara gewöhnt man sich.

Welche Kenntnisse neben der Promotion o.ä. sollte man branchenspezifisch mitbringen? Machen Weiterbildungen Sinn?
Ein beherztes "Kommt drauf an", würde ich sagen. Wenn jemand in der Forschung starten möchte, kommt man von der Uni oder der Postdocstelle perfekt gerüstet, die branchenspezifischen Themen lernt man vor Ort. Wenn man Richtung Business (also: nicht commercial manufacturing, sondern wirklich business ) gehen möchte, sollte man irgendwie zeigen können, dass einen das interessiert. Ob man den MBA schon mitbringen muss oder dann berufsbegleitend macht... hm. Technische Rollen, so wie ich angefangen habe: nicht unbedingt. Die Leute, die einen einstellen, haben alle selber promoviert und wissen, was man von einem frischgebackenen Universitätsabsolventen oder Postdoc erwarten kann und wo eben Lücken sind. Dafür gibt es aber interne und externe Weiterbildungsangebote und Trainings, in denen das schnell und spezifisch erledigt wird.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus?
(Naja, das wissen Sie hier ja alle genauestens). Ich habe gesagt: "Eine variable Mischung aus geplanten Aktivitäten und Feuerlöschübungen."

Muss ich das, was ich während der Arbeitszeit nicht schaffe, daheim machen?
Nein. Darfst Du nicht mal. (Weil: Work from home ist auch Work und wird gezählt und irgendwann kommt HR). (Ist so natürlich überspitzt, aber es ist hier nicht so wie in der Schule "So, jetzt alle Seite 4 bis 18 und was ihr bis zum Klingeln nicht geschafft habt, ist Hausaufgabe")

Gibt es denn Mentorprogramme oder wie soll man sich überhaupt zurechtfinden?
Ja, gibt es, jede Menge. Es geht niemand verloren.


So, und jetzt das, was Sie wissen wollten:
Mich würde vermutlich interessieren, ob es regelmäßige Überprüfungen und Anpassungen bewährter Prozesse gibt, also ob geschaut wird, ob und wie man Abläufe verbessern kann – oder zufrieden ist damit, dass man es seit Jahren so macht und es ja auch so funktioniert.
Ja, natürlich gibt es das. Ich würde es in drei Gruppen kategorisieren:
Es gibt die Prozesse, die durch das hochregulierte Pharmaumfeld von aussen vorgegeben sind. An die müssen wir uns halten, komme, was wolle.
Auch diese Prozesse und Vorgaben ändern sich. In den letzten Jahren / Monaten waren das zum Beispiel ICH Q3D, die Forced Degradation Studies für Brasilien, der Joint Review Process für Neueinreichungen in China, die MDR und ganz frisch das Nitrosamin-Thema. Da müssen wir unsere internen Prozesse aufsetzen und / der anpassen, um den neen Richtlinien zu entsprechen.
Und dann gibt es natürlich unabhängig davon die internen Prozesse, das WIE wir zusammenarbeiten und WIE wir dorthin kommen. Das ist natürlich ein kontinuierlicher Wandel, manchmal hat man das Gefühl, es ist Wandel um des Wandels willen, aber ganz sicher ist «Das haben wir schon immer so gemacht» keie Begründung mehr für irgendwas.


Als Postdoc hätte ich vermutlich gefragt: Wie kommt man in die Industrie, welche Wege kann man gehen oder bist du gegangen? In kleinem Unternehmen anfangen oder direkt groß, Traineeprogramm, Praktikum, regelmäßig neue Jobs oder einen für länger...?
Standardantwort: es kommt darauf an, was man möchte. Möchte ich forschen? Dann ist ein Trainee-Programm sicher das falsche. Praktika schaden nie,man bekommt ein bisschen ein Gefühl dafür, wie gearbeitet wird, aber ich würde den Nutzen jetzt auch nicht überschätzen. Ehrlich gesagt haben mir meine Praktikanten immer leid getan (und ich mir auch, weil es ganz oft irgendwelche Patenkinder, Nichten, Neffen oder Freunde von Nichtenneffenpatenkindern von Oberbossen waren, die dann halt irgendwo geparkt wurden, wo sie möglichst wenig kaputt machen können und dementsprechend unspannend waren ihre Jobs dann auch. Ist aber sicher abteilungsabhängig). In welchem Unternehmen man anfangen sollte: kommt darauf an, was man möchte. Wenn man forschen möchte, würde ich immer zu einem grossen gehen. Produktion, Business, Quality ist vielleicht eine gute Schule bei einem kleineren.
Jobwechselfrequenz: auch das ist Typfrage. Ich merke, dass ich nach drei Jahren im selben Job langsam unruhig werde und nach spätestens 5 Jahren brauche ich was Neues.

Gehaltsrange in dem Job
Mehr als genug.

Umgang in dem Unternehmen mit Frauen in dem Job, aktive Arbeit gegen Vorurteile, Umgang mit PoC, disabled people im Unternehmen. Also, realer Umgang, nicht nur Werbeimage?
Wir sind ein globales Unternehmen, das merkt man im Headquarter überall, lokale Produktionsstandorte sind nicht ganz so divers.
Ansonsten. Diversity ist nicht nur ein Schlagwort, aber auch bei uns ist noch nicht alles perfekt.

Was genau macht dir heute Freude bei deiner Arbeit?
Dass meine Arbeit letztendlich dafür sorgt, dass sehr kranke Menschen Medikamente bekommen, die ihnen helfen. Im Kleinen: dass ich das tun kann, was mir gefällt und worin ich gut bin.

Während meines PhD erschien mir der Sprung in die Industrie immer wie eine Einbahnstraße weg aus Academia. Ist das wirklich so? Kann man wieder "zurück" oder war's das (for better or worse)? Hat Sie diese Frage beschäftigt bei der Wahl?
Ich kenne genau eine Person, die aus der Industrie zurück in das akademische Umfeld gegangen ist. Insofern: ja, vermutlich Einbahnstrasse. Andererseits kenne ich auch genau eine Person, die zurück WOLLTE.
Andersrum bin ich der festen Überzeugung, dass man, wenn man zu lange im akademischen Umfeld bleibt, auch keine Chance mehr in der Industrie hat, also sind es vermutlich zwei Einbahnstrassen, wo man für eine bestimmte begrenzte Zeit wechseln kann.
Ich wollte nach der Doktorarbeit so schnell wie möglich auf Nimmerwiedersehen raus aus dem akademischen Umfeld, also ... man kölnnte sagen, das hat mich beschäftigt.


Was hättest du gern vor dem Einstieg in die Industrie gewusst/gekonnt? Welche Zusatzqualifikationen würdest du Einsteigerinnen empfehlen? Welche Skills braucht man für deine(n) Job(s) besonders?
Ich war nicht ganz darauf vorbereitet, wie sehr es dann doch immer wieder menschelt. Was ich erst lernen musste: komplizierte Sachverhalte und Unmengen an Details so zusammenzufassen und darzustellen, dass das Wesentliche sofort für jemanden verständlich ist, der diese Daten nicht generiert hat und vielleicht auch das Problem nicht kennt.
Zusatzqualifikationen: habe ich oben schon geschrieben: es kommt drauf an.
Skills für meinen Job: Eine Mischung aus Geduld und Verständnis mit Durchsetzungsvermögen respektive Entscheidungsfreude.Fachwissen, ein Netzwerk, wissenschaftliches Schreiben, Zusammenhänge erfassen, kein Problem ist isoliert, Struktur und Prioritäten setzen

Wie ist das mit den internen Wechseln, geht das gut/einfach? Muss man am Anfang der Karriere keine Angst haben, sich „falsch“ festzulegen?
Das ist das Schöne an so einem grossen Unternehmen: die Möglichkeiten sind nahezu unbeschränkt Wer offen ist für Neues, wird nicht festgelegt.

Warum sind Sie in das Unternehmen gegangen? Und nicht in ein anderes? Wie sehr schätzt das Unternehmen ein eher akademisch/wissenschaftlich geprägtes Mindset?
Warum ich da bin, wo ich bin, habe ich ja oben schon mal geschrieben (plus: bei aller «Hey, bester Arbeitgeber aller Zeiten»-Euphorie: es ist natürlich einerseits die Frage, wohin man möchte, andererseits die, wer einen nimmt. Und klar kann ich mir leicht reden und sagen «Ich arbeite viel lieber hier als bei dem anderen grossen Pharmaunternehmen in der Stadt», aber andererseits: hätten die mir damals einen Job angeboten, hätte ich den auch genommen.)
Ich weiss nicht genau, was «akademisch/wissenschaftlich geprägtes Mindset» ist. Wir sind ein forschendes Pharmaunternehmen. Natürlich basiert das alles auf Wissenschaft, worauf auch sonst? Andererseits sind wir keine Universität, wir forschen nicht um der reinen Erkenntnis, sondern um letztendlich Geld zu verdienen (und Menschen zu helfen, schon klar.)

Hat man nach eventueller Teilzeit trotzdem noch Karrierechancen?
Ja, nach und auch während.

Setzen Sie noch ein was man in der Promotion als Handwerk gebraucht hat?
Das ist jetzt die Frage, was damit gemeint ist. Im Labor habe ich nur noch sehr, sehr wenig selber gemacht. Ich habe nie wieder Lösungsmittel getrocknet, umkondensiert, selber einen Ansatz gemacht, Glaszeug gespült oder ein Laborprotokoll geschrieben.
Versuchsplanung habe ich am Anfang schon noch gemacht, Auswertung der Ergebnisse auch, aber auch das ändert sich mit der Zeit.

Wir krass ist der Übergang von wissenschaftlicher Forschung zur Industrie?
Ich habe am Anfang schon einen Heidenrespekt vor den Geldbeträgen gehabt, für die man verantwortlich ist. Als bei einer meiner Pilotproduktionskampagnen der Schichtleiter nachts um drei beim Rausschaufeln des fertig kristallisierten Produkts bei jeder Schaufel meinte : «So, das ist der Gegenwert einer E-Klasse, das ist ein Cayenne, oh, jetzt wars nur wenig, ein Boxster», da ist mir das Grinsen ein wenig eingefroren. Aber irgendwann denkt man nicht mehr drüber nach, dass man gerade für Beträge verantwortlich ist, mit denen man sonst eher ... nie zu tun hat.

Wer hat dich im Berufsleben bisher am meisten unterstützt?
Fast alle meine Vorgesetzten waren grossartige Mentoren. (Und die zwei, die nicht, waren immerhin extrem abschreckende Beispiele, wie ich NIE werden möchte und welche Chefs ich NIE wieder haben möchte).
Plus: all das ging und geht nur, weil ich mit dem Hübschen den Partner habe, den ich habe.

Wie gehst du mit Krisen um?
«Soldiering through». Nie hinschmeissen, wenn es am schlimmsten ist, aber danach Konsequenzen ziehen, wenn es nötig ist.

Verlief deine Karriere geradlinig?
Nicht wirklich, ich wollte zB nie bei dem Unternehmen arbeiten, das meinen ersten Arbeitgeber gekauft hat.

Wusstest du schon immer, wohin es beruflich gehen soll?
Nicht in die Forschung! (Und lustigerweise wollte ich nach einzweidrei Jahren in meinem allerersten Job Product Manager werden, da bin ich jetzt so nah dran, wie nie zuvor)

Was hat Sie bewogen, nicht in die Forschung zu gehen?
Ich wollte den direkten Erfolg (oder Misserfolg) meiner Arbeit sehen. Ich hatte nach der Uni die Nase voll von «Das könnte mal», «Wenn das was würde, dann könnte man sich vorstellen, dass..», ich wollte ... machen.

Was ist besser als erwartet? Was ist schlechter als erwartet?
Es ist viel spannender und abwechslungsreicher, als ich dachte.
Es ist viel komplizierter und manchmal langsamer, als ich dachte.

Welche Entscheidung würdest du als die wichtigste/schlechteste (für) deine(r) Karriere bezeichnen?
Wichtigste Entscheidung: raus aus der Forschung, der Umzug in die Schweiz, dann der Wechsel zu meine jetzigen Arbeitgeber.
Schlechteste Entscheidung: ich glaube nicht, dass sie schlecht war, im Nachhinein, aber der Wechsel zu dem kleinen Lohnhersteller zwischendrin, boah, das hätte böse in die Hose gehen können.

Tipps, um überhaupt eine Fachrichtung in der Industrie zu finden, die einem taugt
Hm. Ich kann nur empfehlen, offen zu sein, sich nicht auf «Forschung» festzulegen, es gibt sehr viel mehr Spannendes. Kontakte suchen, nachfragen, wenn man mit einer Stellenbeschreibung, die für «Entry level» gelistet ist, gar nichts anfangen kann.


Vermisst du das Labor?
Nope (ausserdem: hier sind überall Labors :-))

Warum hast du gegen einen Schreibtischjob getauscht?
Es ist nie ein reiner Schreibtischjob, bis zu meiner aktuellen Funktion war ich andauernd irgendwo in Produktionsbetrieben unterwegs.

Was hast du vor 17 Jahren gedacht, wo du heute bist?
Wenn ich ehrlich bin: keine Ahnung. Nicht so weit weg von dem, was tatsächlich ist.

Wie kann ich die akadem. Berufserfahrung in der Industrie gut verkaufen?
Hm, ich würde es nicht als Berufserfahrung verkaufen, zumindest nicht, wenn es eine Promotion und / oder Postdoc ist. Das wird in unserem Umfeld als Standardausbildung angesehen.

Was braucht man, um aus der Wissenschaft in der freie Wirtschaft ein Job zu finden, geht das ohne sich zu sehr weg zu bewegen von seinen Interessen?
Es kommt darauf an. Ich persönlich denke, es ist sehr wichtig, dass man flexibel bleibt. Natürlich muss einem ein Job liegen und interessant sein, ich denke allerdings, dass es viel mehr Interessantes gibt, als man von der Uni aus sieht.

Puh. Das war jetzt .... lang.

191119: Intense

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Na, alle erholt vom longread gestern? (Spontan wie ich bin, ist mir heute auf dem Heimweg endlich eingefallen, wie ich die Aufgabe meines Departments, das mit "Commercial" gestern für so viel Verwirrung gesorgt hat, einfach beschreiben hätte können: "We supply medicines to patients." Neben aller verständlicher Begeisterung für Forschung und neue Medikamente darf man nicht vergessen, dass es nach Approval und Launch nicht vorbei ist, sondern ein grosses neues Kapitel erst losgeht und dass das dann im Normalfall über Jahrzehnte hinweg weitergeht.)

In diesem Sinne habe ich heute Abend an Nieren- und Kopfschmerzen gemerkt, dass ich den ganzen Tag nur beim Mittagessen was getrunken habe (kein Kaffee, kein Wasser, keine Zeit zum Auffüllen, keine Zeit für Klo, keine Zeit zu Trinken, weil gefühlt den ganzen Tag geredet und diskutiert.
Ich möchte jetzt ja keine Namen nennen, aber dem Kollegen, der die QPL-Rolle als Vorstufe zur Rente bezeichnet hat, den würde ich gerne einen Tag lang auf meinen Platz setzen (naja, im übertragenen Sinn, weil dort sitze ich auch selten).
Ich merke aber, wie ich cooler werde (ich habe einen festen Platz im Warroom in der Tiefgarage, den ich mittlerweile auch alleine finde, ich habe heute früh zum ersten Mal dort unten gefroren, wie alle prophezeit haben, aber bei den bisherigen Terminen war ich immer so aufgeregt, dass ich wie auf Speed rumgehibbelt bin), ich merke, wie ich leidenschaftlich über analytische und regulatorische Fragestellungen diskutiere, ohne mich die ganze Zeit wie ein Hochstapler zu fühlen, der jeden Moment auffliegen könnte, ich zitiere Paragraphen und Verordnungen, als wüsste ich, was ich da tue, hätte ich nie etwas anderes getan.

Beim Mittagessen mit einer ehemaligen Kollegin merke ich erst beim Geschirrabräumen, dass ich nicht sagen könnte, was ich gerade gegessen habe, und wer das Schiffchen aus dem Kaffeebohneneinwickelpapier gefaltet hat (ich, immer ich, das muss man doch machen, oder?), gegen Abend merke ich, wie meine Schultern vor Anspannung brennen, der Kopf dröhnt und ich nicht sagen kann, auf welchem Stockwerk ich gerade bin und vielleicht ist es noch nicht ganz locker flockig oder halt einfach grad ein bisschen viel. (Jaja, ich merke selber, wie sich das liest. Aber. Eben.)

Heimweg ein bisschen später, weil Meeting mit San Francisco-Beteiligung, ich klatschte mit dem Hübschen via Hangouts ab, während unsere beiden Jungs, ein Freund und die beiden Katzen (Jonny heute 7h18min in zwei grossen Blöcken draussen, Sansa 5h37min mit kurzer Morgenrunde, langem Vormittagsschläfchen und zwei grossen Nachmittagsblöcken) direkt unter dem Dach zockten respektive auf einem Haufen schliefen (die Katzen).
L.s Englischtest lief gut, Q.s Geschichtsvortrag auch (es gab Extralob für das Erklären des amerikanischen Wahlsystems incl der Probleme, die das aufwirft), für den Kindergeburtstagsbesuch morgen ist alles gepackt und klar.
Q verschwindet nach dem Abendessen zu seine Pio-Hock, ich lese L. vor und strample meine Nackenmuskeln locker, dann kommt auch schon der Hübsche vom Sport und vielleicht schläft heute keiner vor Netflix ein.

Gegessen:
Kokos"joghurt" (morgen noch ein letztes Mal, dann wars das mit dem Kasperletheater) mit Kaki, Mango, Granola und noch irgendeiner Frucht.
Falafel mit arabischem Dip, Grillgemüse, Blaukraut (Es gibt nur eine Kantinenregel: "Wenn es Blaukraut gibt, nimm Blaukraut." Die gilt auch für Romanesco, Zuckerschoten, Brokkoli und natürlich Rosenkohl.) und Kohlrabisalat (für den die Regel auch gilt. Und Fenchelsalat)
ein Restchen Quornlasagne und eine Riesenschüssel Chicoreesalat.

Gelesen:
Odysee-Buch

Getragen:
Weisse Bluse mit den sehr unpraktischen Trompetenärmeln und den Bindebändern an den Hangelenken, Skiny-Cord-Chinos, hellbraune Stiefeletten

Gesehen:
Working Mums / Peaky Blinders

Stressleveldurchschnitt gestern: 26
Selbstbeweihräucherung: das heute morgen etwas grosszügig aufgetragenen Blush durch engagiertes Diskutieren mit auch untendrunter roten Backen und ganz wichtig: Extrem roten Ohren komplettiert.

201119: Hm. Hm. Hm.

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Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir (jenseits von der Aussicht) meinen Schreibtisch im Turm mal zurückwünschen würde, aber heute wäre das mal toll gewesen. Ich habe es zuvor immer vermisst, Leute, mit denen ich zu tun habe, mal einfach so beim Kaffee über den Weg zu laufen, heute jedoch bin ich zweimal zum Kaffee in ein anderes Stockwerk gegangen, weil ich wirklich nur schnell einen Kaffee holen wollte, und zack, das hat mich dann alles in allem zwei Stunden gekostet, die ich anderweitig eingeplant hatte,  weil ich erst in eine "damit kennst du dich doch aus, das hast du früher gemacht, ich erinnere mich an das regenbogenfarbige Riesen-Excelsheet!" Diskussion über Taktzeit, Debottlenecking etc bei einem Produkt, an dem ich früher gearbeitet habe, verwickelt wurde, dann ein Problem lösen sollte, von dem ich gar nicht wusste, dass es existiert (dabei viel über Herstellung von Alufolie gelernt), und zu guter Letzt irgendwie kurz unaufmerksam war und aktive Unterstützung für ein Complexity Reduction Projekt zugesagt habe.

Nun ja.
Ich versuche, mir zu Herzen zu nehmen, was ein Kollege gestern geschrieben hat ("Und ganz ehrlich, ich bin mir sicher, dass sich die Welt weiterdrehen wird, auch wenn wir morgen da nicht mit der perfekten Lösung rausgehen.") und der Hübsche heute gesagt hat ("Es kann doch nicht sein, dass jeder neue Job, den Du übernimmst, total eskaliert.") und einen Gang runterzuschalten.

Daheim dann ungewohnter Setup, L war nämlich ausser Haus auf einem Kindergeburtstag auf einem Indoorspielplatz, Q. war allein (naja, begleitet von den Katzen) daheim, der Hübsche kam kurz heim, dann fuhr er los, um L im vollen Berufsverkehr jwd abzuholen*, daheim abzuwerfen und wieder loszudüsen. Q. machte sich auf den Weg zum Training, ich hingegen fütterte eine sehr hungrige Frau Brüllen und ein sehr müdes, nicht so hungriges Kind ab, um mich dann um sieben in die .. ich weiss gar nicht, sie ist nicht mehr wöchentlich, biweekly?, monatliche? TC mit San Francisco einzuwählen. (Ich bin ein bisschen müde und grumpy und frage mich schon, warum man an manchen Tagen zu manchen Themen um vier oder halb fünf mit den Kollegen reden kann und an manchen Tagen auf gar keinen Fall vor sieben.....).

Nun ja.
Positiver Nebeneffekt von dem Ganzen: der Hübsche und Q. bekommen nach ihrem Sport heute beide heisse, frische Flammkuchen, weil L. und ich nur schnelle Nudeln wollten, ich habe Sport bis auf Bauchtraining ausfallen** lassen und ein Entspannungsbad (müdes Winken zu Kaltmamsell) mit Odysseus eingelegt.

Ich freu mich auf jeden Fall, wenn dann die grossen Jungs auch endlich daheim sind und ich das niegelnagelneue Knäuel Sockenwolle mit nach Birmingham nehmen kann.

Gegessen:
Granola, Kaki, Mango und den letzten Rest vom greislichen Kokosjoghurt
Frühlingsrollen, Bratreis, gebratenen Chicoree und Karottensalat
Riesenschüssel Salat und Spaghetti mit scharfer Knoblauchtomatensosse

Gelesen:
Odyssee-Buch. Ich lese das in kleinen Häppchen und viel langsamer als meine Standardbücher, aber das macht nix.

Getragen:
blau und pink (Wickeloberteil und Wollrock)

Gesehen:
"Peaky Blinders"

Stressleveldurchschnitt gestern: 18 (haha)
Selbstbeweihräucherung: den sehr ernsthaften QP am anderen Ende der TC mit "und klar, das wird hinterher mit Blut in Stein gemeisselt und beim Leben sämtlicher Erstgeborenen im Team" schon früh am Morgen nach einer komplizierten Diskussion zum Lachen gebracht (das ist ja so ein inneres Ziel für mich: jeden Tag jemand zum Lachen bringen, der nicht damit rechnet)

*Ganz ehrlich: ich finde es ... mir fällt kein nettes Wort dafür ein gedankenlos, unhöflich und fast schon unverschämt, einen Kindergeburtstag an einem Nachmittag unter der Woche zu veranstalten, an einem Ort, der für die Kinder nicht allein (= überhaupt mit dem ÖV) erreichbar ist, und keinen Fahrdienst für die Kinder (hin und zurück) anzubieten. Wenn L. sich nicht so drauf gefreut hätte, hätte ich das abgesagt, aber hmpf.

** Ha, ich wusste es: Sobald ich von dem "ich mache das volle Programm an diesen definierten Tagen" zu mehr abrutsche, fühlt sich schon ein einzelner Tag OHNE wie ein Cheatday an, obwohl ich in der Summe mehr mache als vorgenommen. Selbstgeisselung kann ich!

211119: Jajaja

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Jajajaja, I hear you. Ich habe heute nicht nur einen Zug (aka 30min) eher heim genommen, sondern auch nicht nur den Freitag, sondern auch den Donnerstag vor meinem Geburtstag freigenommen. Mit den zwei Tagen Workshop davor, DIE ICH JA AUCH NOCH FERTIG ORGANISIEREN MUSS, wird sich in der Zeit ein irrer Stapel Arbeit ansammeln, aber vielleicht ist bis Montag ein Teil davon schon erledigt oder es hat sich dann rausgestellt, dass es doch nicht so dringend ist. Oder halt YOLO.

Sonst so: es war ein sehr skurriler Tag.
Ich habe (check!) diesmal vor dem Mittagessen jemand zum Lachen gebracht und das zum Thema "REACH", Leute, die damit zu tun haben, haben ja sonst nicht viel zu lachen, vielleicht zählt das doppelt.
Ich beobachte sehr irritierendes Verhalten von verschiedenen Leuten, die, das muss man ja manchmal dazusagen, alle erwachsen und sehr gut ausgebildet sind, aber das merkt man manchmal nicht.
Ein Fall: Standort A muss eine Tätigkeit zum Teil an Standort B übergeben, für eine sehr limitierte Zeit, weil dann ist diese Tätigkeit hinfällig. Die Tätigkeit an sich ist nichts sonderlich spezielles, es gibt natürlich technische Feinheiten, IT-Systeme, Berechtigungen, die sowohl die Leute von A als auch von B kennen. Ich muss und möchte keine davon kennen, ich arbeite im Headquarter (nennen wir es Standort C). Eigentlich sollte man meinen, A und B setzen sich zusammen, überlegen, wie das klappen könnte, schimpfen von mir aus ein bisschen auf C, dass diese Übergabe überhaupt nötig ist, einigen sich, fertig. Oder aber: machen nix. Auf die Anfrage von C ("Ich nehme an, das ist geklärt und alles parat?" kommt ... ein vielstimmiges "Nein, natürlich nicht." In Meetings mit A und B (facilitator: C) ist man sich einig, dass das sooooo kompliziert ja nicht sein kann, erarbeitet Möglichkeiten, geht zurück, um vor Ort mit Technikern oder wem auch immer abzustimmen und dann trudeln bei mir (C) im Stundentakt Emails und Anrufe von allen Seiten ein, was jetzt alles nicht geht, wer nicht will, und dass das alles doch gar nicht so dringend sei (B), jetzt aber wirklich dringend erledigt werden müsse, weil die Zeit dränge (A), so einfach auch nicht wäre, man würde wirklich wollen, aber es geht nicht (B), man das Ganze eskalieren müsste, wenn nicht bald mal was vorwärts gehen würde (A), und auf jeden Fall werde ich morgen meine innere Frau Novemberregen channeln (oder mir mindestens das Wort "Kaschperlthater" verbieten).
Ein anderer Fall: Ein Kollege leitet mir einen kilometerlangen Mailrattenschwanz weiter mit dem BEtreff: "Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:Re:URGENT, Q-Issue Product xy" (was nicht mein Produkt ist) und sagt: anscheinend geht es doch um eins deiner Produkte. Ich kämpfe mich durch ohne Witz 37 Mails:
"Wir haben ein Q issue im Transfer von Produkt xy von Standort C nach D, wer ist Projektmanager?"
"Echt, das Produkt wird transferiert? Noch nie gehört, hier ist der Supplychain-Verantwortliche für xy"
"Hallo, wir transferieren xy nicht von C nach D, aber eine Vorstufe von C nach E, meint ihr das?"
"Nein, schon D, nicht E, sonst hätte ich ja E geschrieben"
"Seid ihr euch sicher, Zwischenstufe xy wird aber nicht nach D, sondern E transferiert!"
"Es geht nicht um Zwischenstufen."
"xy wird NICHT transferiert, nur Zwischenstufen, aber was ist denn das Problem?"
"Die Folie von der Primärverpackung."
"Wir transferieren die Zwischenstufe, da gibt es keine Primärverpackung mit Folie."
"Hallo, ich bin der Folienbeauftragte, es geht um Produkt abc."
Und da kam ich ins Spiel, weil Produkt abc meins ist, tatsächlich von C nach D transferiert wird, wir haben sogar Folien, sogar zwei, aber ich wusste bisher von keinem Problem.
Also habe ich geantwortet:
"Hallo, ich bin Frau Brüllen, meine Kollegen  O, P, Q sind mit mir zusammen mit dem Transfer von abc von C nach D befasst. Was ist denn das Problem und wie können wir unterstützen?"

Und seitdem ist .... Schweigen.
Nach einem Tag habe ich mal nachgefragt (ich war mir nicht ganz sicher, ob ich vielleicht einen unausgesprochenen Höflichkeitscode verletzt habe weil ich gleich so viele Informationen auf einmal in eine Mail gepackt habe), ob sich das Problem gelöst hätte und meine Mail wurde weitergeleitet an den Folienbeauftragten: "Bitte erkläre Frau Brüllen den Sachverhalt".

Joah. Und da bin ich mal gespannt, ob das passiert. Und wann. Und ob es vielleicht doch ein ganz anderes Produkt ist.

Ich nehme solche Sachen jetzt als Achtsamkeitsübung, vielleicht müssen und sollen und wollen nicht alle Probleme direkt gelöst werden.

Immerhin gibt es auch genügend, die man zackizacki lösen kann und muss.

So. Fertig für heute!

221119 Hymn for the weekend

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Wenn Sie mich mal richtig pranken wollen, legen Sie ein Handy mit Wecker irgendwann mitten in der Nacht (Klingelton erstaulicherweise egal) neben mein Bett, egal wann es läutet, ich stehe auf, ziehe mich arbeitstauglich an, schminke mich, fertig. Es ist dem Hübschen hoch anzurechnen, dass er mir vor dem "ziehe mich an" Bescheid gesagt hat, dass es diesmal ausnahmsweise nur SEIN Wecker ist und ich noch eine Stunde schlafen kann, während er parallel die Vorstellung des Cybertrucks und das Sunrise-Concert von Coldplay in Amman angeschaut hat. (Ich habe ja erst kurz überlegt, mit aufzustehen, aber ich hätte es vermutlich nicht hingekriegt, beim ersten Kaffee zu grossartiger Musik NICHT zu arbeiten und endlich mal "on top of everything" zu kommen, und auf gar keinen Fall hätte ich es geschafft, mich um sechs für eine Stunde nochmal hinzulegen :-))
Trotzdem war das irgendwie ein müder Tag, es war alles sehr viel, ich hatte einen Heidenrespekt vor dem (Sie erinnern sich an gestern?) Meeting mit A und B, weil, das ist alles sehr, sehr anstrengend, dann noch ein Meeting mit Rio für die Workshopplanung, die ... ach, lassen wir das, es wird einfach nicht besonders gut, ich denke, damit müssen wir uns abfinden, aber mei, so ist das. Immerhin: das A/B-Dilemma ist (erstmal, ich habe direkt im Anschluss eine Mail mit dem Betreff: "FINAL DECISION: rhabarberrhabarber" verschickt, nicht dass das ein "Oh, ich hab nochmal nachgedacht und deshalb geht da doch nicht" verhindern würde, aber man kann es ja mal versuchen) beigelegt, typischerweise so, dass keiner der Involvierten (ausser mir) richtig mit der Lösung zufrieden ist, ich bin ja einfach nur happy, DASS wir eine Lösung haben.
Sonst so:

  • die Katzis haben ihren normalen Tagesablauf ein bisschen geändert, weil jemand daheim war, also immer mal wieder daheim vorbei geschaut, das ist sehr sehr süss! Überhaupt: sie sind total cool an unser Controlletti-Dasein angepasst, sehr praktisch!
  • Haare frisch geschnitten, das hätte ich fast vergessen, und ja, ich hätte fast erst abgesagt, weil keine Zeit, aber ein Blick in den Spiegel jenseits des üblichen Schemas (Concealer, Foundation richtig verteilt, Lidschatten gut verblendet, Wimperntusche nicht vergessen, passen Blush und Lippenstift zusammen?) zeigte dann doch ein bisschen zu langes Haar über den Ohren, 
  • hungrig einkaufen gewesen, was in einem extrem vollen Gemüsefach resultierte, 
  • wir werden wohl keinen Cybertruck kaufen, weil, meine Güte ...

  • Q. muss als Hausaufgabe Urzeitkrebschen züchten 
  • Wir sind eine bekennende Coldplay-Fan-Familie und haben zu zivilisierter U(h)rzeit das Sunrise- und Sunset-Konzert nochmal nachgeguckt
  • wir haben ein tolles Wochenende vor uns
  • ich muss schlafen
Gegessen
  • Toast mit irgendwas
  • einen kleinen Streuselkuchen mit Brombeeren
  • Nudeln mit scharfer Tomatensosse und Rest Röstgemüse
  • Freitagspizza und drölfzig Kilo Salat
Gelesen:
Gestern morgen "Odyssee" (eine Mischung aus "down memory lane" und "Entspannungsbad" für mich) aus, dann "Herkunft" angefangen (Affiliatelink)

Getragen:
(ein Tag, an dem ich an mir runterschauen muss): Jeans und Tunika, die der Hübsche mir als "Ne, das ist auf gar keinen Fall zu kurz, das Kleid" anpreisen wollte.

Gesehen:
Sunrise/Sunset/Cybertruck/Man in the High Castle

Stressleveldurchschnitt gestern: 14 (what?!, aber das Bandl war auch um 16:00 leer, ohne dass ich es gemerkt hätte)
Selbstbeweihräucherung: das A/B/C-Thema ganz gut gelöst, leider niemand unerwartet zum Lachen gebracht



231119: friendsgiving

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Dafür dass wir heute nix ausser rechtzeitig beim Friendsgivingdinner bei, wer hätte das gedacht, Freunden zu sein, vorhatten, wurde das ganz schön eng:
ausschlafen
Betten frisch beziehen
2 Folgen "The Man in the Highcastle" schauen (Holla!)
rennen/strampeln, 
Katzenspaziergänge machen
Fotobuch für Weihnachten starten
Partymenü für die Geburtstagsfeier planen (mal ganz vegi)
duschen
partyfertig machen
Hefezopf für morgen früh in den Ofen schieben 
alle ins Auto packen
nochmal zurück sausen, Geschenk holen,
Katzenfutter kaufen, weil der Fressnapf fast auf dem Weg liegt


Jetzt aber: feiern!

241119: down memory lane

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Holla, das war ein emotionales Wochenende: erst das warm and fuzzy friendsgiving gestern, was alle heute morgen ausschlafen liess (L. war so süss gestern abend, als wir kurz vor Mitternacht ins Auto stiegen "Boah, ich bin ein bisschen gestresst bei dem Gedanken, dass ich keine sieben Stunden Schlafe bekommen werde. Schaut mich nicht so an, ja, ich weiss, es ist Sonntag morgen, ihr wisst auch alle, dass ich nicht ausschlafen KANN!" und heute morgen war er seelig, als er es geschafft hat, bis 20 nach acht zu schlafen), heute dann die Einladung einer ehemaligen Kollegen von meinem allerersten Job, die die alte Truppe angeschrieben hatte, um unseren allerallerersten Chef, dessen Frau kürzlich gestorben ist, ein wenig abzulenken. (aufzumuntern, ihm zeigen, dass wir da sind, unterstützen, suchen Sie sich den Ausdruck aus, der am besten passt).
Und so fuhren wir ins Markgräfler Land, echt, echt ab vom Schlag, assen Sonntag mittag Pizza, was wir sonst nie machen (nicht nur Pizza, sondern überhaupt was essen), schwelgten in alten (also: ganz alten Geschichten), unsere Kinder waren grossartig und bekamen sehr viel Lob, dass sie so sind, wie sie sind (als wir beim Verdauungsspaziergang den Kalksteinbruch besichtigten --> Sprengsignale, Sicherheitskammern, Chemiker unter sich, was will man machen <-- meinte L.: "Ich sags jetzt mal ganz ehrlich: ich dachte, das wird total langweilig hier und dann müssen wir auch noch spazierengehen, aber das ist jetzt echt super und total spannend!"). Ich wurde zwischendrin sehr nachdenklich, weil mein Ende bei der ersten Firma ja nicht nur gut war und ich mehr als nur einen Grudge pflege gegenüber der Firma, die "uns" damals aufgekauft hat und bei der die Exkollegin immer noch arbeitet, aber wir dank des Starts dort (VOR dem Kauf) das beste Rüstzeug in den Berufsstart bekommen haben, den man sich vorstellen kann. Ich profitiere immer noch von dem, was ich dort sachlich fachlich, aber auch strategisch und menschlich gelernt habe. "Wir werfen euch direkt ins Wasser, wir erwarten, dass ihr schwimmen könnt, aber wir wärmen es ein bisschen an", das war damals das Motto und es hat uns sehr gut getan.
Alles in allem ist es .. interessant, dass der Hübsche und ich, der wir die ganze Transformation damals sehr unstrategisch, sondern nach Bauchgefühl, Trotz und "Jetzt erst recht" und "Ich brauch euch nicht, ich zeigs euch!" angegangen sind und nicht unbedingt strategisch, nach 10 Jahren mit am komfortabelsten dastehen. Trotz statt Strategie ftw!
Ich habe auch festgestellt (gestern und heute), dass ich, auch wenn oder besonders dann, wenn ich weiss, dass Menschen einen Schicksalsschlag hinnehmen mussten, total gehemmt bin und nicht weiss, was ich sagen soll und dann gar nix sage und anders als der Hübsche, der sagt: "Lieber nix als das Falsche sagen" finde ich "Gar nix sagen ist auch was sagen und das ist immer das Falsche" und hmpf.
Nun ja. Es könnte sein, dass wir im Januar alle gemeinsam Skifahren gehen und das wird ja dann doch ganz cool. Und wir haben frisches "Nonno-Brot" von meinem Exchef bekommen und das war sehr lecker zum Abendessen.

Sonst so:
Sansa war heute arg auf Abenteuer aus. Erst ist sie fremden Leuten hinterhergerannt (und näher an die Autobahn gekommen, als mir lieb ist) und kam nach langem Locken vom Hübschen mit RIchtung heim und dann war sie den ganzen Nachmittag unterwegs, als wir auch weg waren, und kam uns dann, als wir suchen gingen, weiter als ich dachte, dass sie laufen würde, aus dem WERKSGELÄNDE (ich muss morgen mal meinen Kontakt beim Werksschutz anrufen und mir die security footage von dem Zaunabschnitt geben lassen) entgegen, verfolgt von einem Schwarm Krähen und Elstern im Tiefflug (das hatte schon was von "die Vögel" und war beängstigend, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass sie selber nur knapp 3 kg wiegt und kleiner ist als die meisten Krähen.... Allerdings muss sie nur den Anflug eines Autogeräuschs hören und sie ist weg im Gebüsch und duckt sich, ich muss vermutlich endlich mal den französischen Strassenkatzengenen vertrauen lernen. Auf jeden Fall hatte sie nach 6 Stunden draussen ohne Pause einen Riesenhunger und war sehr, sehr müde.

Gegessen:
Hefezopf mit Avocadocreme
Pizza
Salat mit Austernpilzen und Nonnobrot

Getragen:
weisse Jeans, Longsleeve, Boots

Gelesen:
"Herkunft"

Gesehen:
Letzte Folge von "The Man in the High Castle" (souverän beendet, finde ich) und "Peaky Blinders"

Stressleveldurchschnitt gestern: 19
Selbstbeweihräucherung: nicht direkt hysterisch durchgedreht ob Sansas Eskapaden

251119 Edgy

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Heute war so alles in allem kein richtig guter Tag.
Ein Faktor war, dass mir Sunnys Eskapaden auf dem Werksgelände gestern ja schon noch ein wenig nachhingen und ich nicht entspanter wurde, als ich auf der App (jaja,"The power of knowing") sah, dass sie nicht wie sonst nach  kurzer Morgenrunde zu einem ausgiebigen Vormittagsschläfchen heimkam, sondern gar nicht. Also wirklich: null. Ich weiss schon, dass ich da irrational bin, weil was soll ich ändern? Wir können sie nicht mehr einsperren, sie macht das super mit den Autos und anderen Leuten, sie hat hier eine verhältnismässig sicheres Umfeld und vermutlich den Spass ihres Lebens, aber in meinem Kopf sehe ich sie von Schulkindern erschreckt vor den Buss rennen, im Werksgelände in die Laderampe, eingesperrt in Kühllagern, vom Werksschutz zur Strecke gebracht, naja, sowas.
Der Hübsche wurde irgendwann auch nervös, machte sich in der Mittagspause erfolglos auf die Suche und dann am Nachmittag ausnahmsweise übers Werksgelände heim und .... da war sie. Auf der "ökologischen Ausgleichsfläche", d.h. da ist ein Teich, Bienenstöcke, Gestrüpp, Liegestühle, naturbelassene Blumenwiese.... und Sansa. Sie hat dort einen regulären 8 Stunden Arbeitstag verbracht, war total aufgedreht und aufgeregt (sie musste auf dem Heimweg erstmal pinkeln, das macht sie sonst nie vor Zuschauern) und wäre nach einem kleinen Snack am liebsten grad wieder raus. Phew.
Soviel zu meinem inneren Anspannungslevel, den ich versuchte, zu unterdrücken, aber da bin ich nur so mittelgut drin.

Auch nur mittelgut drin bin ich mit dem Akzeptieren von ... last Minute Änderungen und Unsicherheiten wie zB bei dem Workshop nächste Woche, den meine Kollegin und ich planen müssensollendürfen. Allgemeiner Konsens war: gute Planung und rechtzeitige Vorbereitung ist das A und O, nur als es um die Umsetzung ging, war dann (total verständlicherweise, ich habe eigentlich auch keine freien Kapazitäten dafür) keine Zeit und auch nicht unbedingt unendlich viel Begeisterung und Engagement übrig. Und nun haben wir noch eine Woche, eine sehr wackelige Agenda, eine arg tiefenentspannte Assistentin, die die Logistik organisiert (hoffentlich), irre hohe Ansprüche (ich) und in dunkelsten Farben ausgemalte Katastrophenszenarien, wie schlimm das wirklich wird, für wie inkompetent mein Chef mich halten wird, für wie unorganisiert meine Kollegen mich, und all das zwei Tage offsite in der Pampa zusammengesperrt, wahrscheinlich muss ich danach Seppuku begehen. Immerhin habe ich für das Thema, das die Kollegen einhellig am wichtigsten (und, wie ich heute gelernt habe, unser Chef am verschmerzbarsten) finden, mit einer terrierhaften Hartnäckigkeit firmeninterne, aber abteilungsfremde Agile-Coaches aufgetrieben, die last minute ein Modul gestalten werden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die wirklich so cool und professionell und spontan (und ich so unglaublich verkrampft, unspontan, pessimistisch und halt auch alt) sind, oder ob die beiden ein unglaublich grosses Ego haben und das Modul ein Desaster wird. Naja, immerhin habe ich mich sehr reingehängt.
(Vermutlich wird alles ganz ok oder vielleicht sogar super, aber vielleicht halt auch nicht. Und ich glaube, am meisten stinkt mir, dass ich glaube, dass ich das hätte besser machen können.)

Das und noch ein paar andere Querschläger brachten mich heute echt an meine Grenzen.

Aber: ganz besonders der Hübsche, der mir dann irgendwann Katzenlivefeed aus dem Ökogestrüpp schickte, ein Stapel Häkchen auf der To-Do-Liste, die sich durch stures Abarbeiten von Akkord-Emails ergab und ein erstaunlich schnell erledigtes firmenhistorisches Rechercheprojekt brachten die Waage wieder halbwegs ins Gleichgewicht (Ich mag das tatsächlich: eine am Anfang total abstrus erscheinende Anfrage, ein bisschen Recherche, der eine erinnert sich dunkel an etwas, man bekommt einen Namen, eine kopierte ausgedruckte Email, mehr Namen, manchmal kommt sogar "Oh, der ist schon lang in Rente, aber ich treffe ihn jeden Samstag im Pub, ich sag ihm, dass Du ihn anrufst" (Das waren die Iren :-)) oder "Ja, stimmt, das war ich, vor 25 Jahren, das war so und so" und zack, hat man zusammen, was man braucht.
Sehr befriedigend und ich habe schon echt viele Leute kennengelernt so.
Dann noch Kaffee mit dem Lieblingsexkollegen ("Na, möchtest Du doch wieder zu uns zurück?"), den ich eigentlich auch ob des Rechercheauftrags interviewen wollte, aber bis der Zeit hatte, hatte ich schon alles rausgefunden, blieb also nur der Kaffee übrig, und schon war die Welt in Ordnung, bis zu dem Moment, als ich "Upsi, zwanzig vor fünf" aufsprang, um zum Zug zu sausen und fast wieder umfiel, weil ich den ganzen Tag das Mittagessen einfach vergessen hatte. Das ist mir noch nie passiert, ich hatte nicht mal Hunger zwischendrin.

Ab dann aber übrigens höllisch und logischerweise stand genau heute der Bus vom Bahnhof im heute mal wieder erratisch eskalierten Feierabendverkehr 25 Minuten im Stau UND war so voll, dass ich keinen Sitzplatz hatte, hat alles gepasst.
Nach eine Notfallglas "Schlesische Gurkenhappen" schwang ich mich auf den Crosstrainer, strampelte den letzten Rest Frust ab, den allerletzten lief ich dann raus, als ich L. im Dorf vom Volleyball abholte und so wurde das doch irgendwie wieder alles.

Es ist... im Moment einfach alles viel. Das ist es jedes Jahr zum Jahresende, ich denke mir wie jedes Jahr, dass es dieses Jahr extrem ist, ich habe wie jedes Jahr ein paar Sachen identifiziert "wenn die mal durch sind, dann, aber dann, wirds ruhiger" und hm, bisher kamen dann immer neue Sachen dazu. Ich weiss es doch auch nicht.  (Ausserdem stehen vor Weihnachten noch drei Check-up-Termine bei Ärzten an, die EIGENTLICH alle ok sein sollten, alle aber auch schon mal nicht ok waren, also da ist auch schon ein grosser Teil Wurschtigkeit flöten gegangen.)

Nun ja.
Sonst so:
Q.s Bioprojekt "Urzeitkrebse" sind noch nicht geschlüpft, obwohl wir gestern extra Wasser aus dem Dorfbach geholt haben wie in der Anleitung stand (eiskalt und wir hatten alle schlammige Schuhe danach). Ich dachte ja immer, die bräuchten Salzwasser, aber vielleicht gibt es verschiedene. Man soll sie ausserdem mit einer Lampe anstrahlen und wärmen, aber wir haben im ganzen Haus nur LEDs, da wärmt nix. Nun denn.
Q. ist auch angefixt vom "Gamechanger", allerdings besonders deswegen, weil er dachte, Conor McGregor und Ewan McGregor wären ein und dieselbe Person oder wenigstens Brüder, dabei weiss man doch, das Ewan McGregor der Tarnname für den anderen.... dings, genau, Viggo Mortensen ist. (in meinem Kopf auf jeden Fall). Mal sehen, was das in Sachen Ess-Ideen mit ihm macht.
Morgen: Weihnachtsfeier und direkt davor das nächste Meeting im War-Room. Diesmal nehme ich mir eine Strickjacke mit.

Gegessen:
Granola mit Joghurt, Mango und eingelegten Quitten
Essiggurken
Montagspizza

Gelesen: "Herkunft"

Gesehen: Working Mums beim Strampeln, danach müssen wir schauen, mit "Peaky Blinders" sind wir durch (ich fand die letzte Staffel extrem enttäuschend)

Getragen: Blaues Karokleid und Boots

Stressleveldurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: mich irgendwann zusammengerissen.

261119: Workshop, Warroom, Weihnachtsfeier

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Uiuiuiui, das war ja mal ein ultragestresster Eintrag gestern!

  • Heute: alles besser und zwar nicht, weil ich mich mal zurückgelehnt und tief durchgeatmet habe und dabei festgestellt habe, dass ich viel zu zwanghaft bin und nur delegieren muss und nicht so hohe Ansprüche haben, sondern weil ich
  • gestern abend noch alle Kollegen, die Module moderieren müssen, informiert habe, 
  • ab halb acht Alignmentmeetings hatte, 
  • ab halb 10 mit der verjetlagten Kollegin die Agenda umgestellt und festgezurrt habe, 
  • nach einem letzten Meeting mit unserem Chef nochmal angepasst
  • und es dann im Groupmeeting sogar mit einem Augenzwinkern als final verkaufen konnte incl. farbcodiertem Reminder mit allen Vorbereitungstasks und Links und Templates.

Parallel hatte ich ein Mittagsmeeting, vor dem ich einen Heidenrespekt hatte und gern besser vorbereitet gewesen wäre, was aber auch erstaunlich gut lief, drölfzig dringende Kleinigkeiten und direkt vor dem Weihnachtsessen noch ein gestern nacht einberufenes Meeting im Warroom..

Holla.
Weihnachtsessen dann erstaunlich weit draussen in einer umgebauten Scheune. Das erste Weihnachtsessen mit einer neuen Gruppe ist ja immer spannend, man weiss nie, ob und in welche Richtung es eskaliert (ich komme aus der Produktion, ich bin sehr, sagen wir, rustikale Feiern gewohnt), aber heute war es sehr zahm und gemütlich und überschaubar.

Praktischerweise vom Hübschen auf dem Rückweg vom Sport abgeholt und nach Hause chauffiert worden.
Der hatte übrigens heute nachmittag nicht nur die Katzen von der Arbeit abgeholt (ich muss mal mit den Leuten da reden: Sansa hat über 8 Stunden gearbeitet, das kann nicht erlaubt sein :-)) und die Kinder und sich selber zum Hautscreening gebracht. Alles gut soweit, ich bin am Freitag dran.

Joah. Ich sehe wieder Land, wird alles.

Gegessen:
Granolajoghurtfrüchte
Quornchiliburrito mit Karotten und Salat
Weihnachtsbuffet

Gelesen:
"Herkunft"

Gesehen:
"Modern Family"

Getragen:
das gleiche Kleid wie gestern nur in graurosa statt blaugrau

Stressleveldurchschnitt gestern: 37
Selbstbeweihräucherung: sämtliche Steilvorlagen im Warroom Richtung Panama ignoriert und sehr seriös gewesen. (Nix mit Bär, Tiger, "Panama riecht nach Bananen", "Oh wie schön ist Panama" etc. Sehr schade.)

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