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Channel: kl.brüllen
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Spirale

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Kennen sie das, wenn sie auf einem workshop sind und so im diskussions-und meinungsmodus, dass sie egal zu welchem thema das gefühl haben, dem ganzen nur gerecht zu werden, wenn eine ausführliche diskussion dazu oder auch mehr oder minder knapp dran vorbei geführt wird? Ichvjabe das gefühl, wir könnten in unserer gruppe aktuell ca 3 stunden drüber diskutieren, ob der himmel wirklich blau ist, was man dagegen tun könnte und warum es eh total irre ist, dem himmel eine farbe zuzuordnen.
Ich habe ein bisschen angst davor, dass ich morgen einen workstream leiten darf, zu dem ich mich vielleicht freiwillig gemeldet habe (das sagt die agenda) oder wozu ich bestimmt wurde ( das sagt meine erinnerung und meine co-moderatoren), und bei dem ich nicht genau weiss, was eigentlich erwartet wird. Ich bin mir jedoch sicher, dass es kein ungangenehmes schweigen geben wird, und das ist ja auch schon mal was.


Müde

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So, der dreitägige Workshop ist zu Ende.
Nun bin ich müdemüdemüde. Tage, die von morgens 7:30h bis abends um 22:00h mit Arbeit* vollgestopft sind, sind ... anstrengend. So grossartig es auch ist, sich mit dem sehr internationalen Team für drei Tage aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und Strategie und Team und einfach alels zu besprechen, so viel bleibt natürlich über die drei Tage auch reguläres Zeug liegen.
Und ich fand es zwar schon ziemlich praktisch, dass ich nicht im Hotel irgendwo jwd untergebracht war, wo wir auch an der Bar noch bis spät in die Nacht über die Arbeit geredet hätten, sondern halt jeden Abend heimfahren konnte und wenigstens den Hübschen noch wach getroffen habe. Die Kinder habe ich nur im Halbschlaf gesehen... Der Hübsche hat den Alltag daheim natürlich genauso gut im Griff wie ich, wenn er weg ist, nur ich habe das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Ich wusste nicht, dass Q. einen Planetentest hatte, ich wusste nicht, dass L. sich mit seiner besten Freundin wegen Pokemonkarten in die Haare geraten ist (ist aber alles wieder gut). Ich habe es heute beim Abendessen sehr genossen, unter Gickeln und Gackern erzählt zu bekommen, dass L. sich vielleicht den Ärmel im Kunstunterricht bunt besprenkelt hat, sein Freund aber beim sich unter der Achsel kratzen vergessen hat, dass er den Pinsel in der Hand hatte und jetzt eine bunte Achsel hat.

Morgen dann werde ich im Homeoffice das Email-Postfach leerarbeiten und dann habe ich mir das Wochenende verdient.



*Ja, wir haben auch Schoggi gemacht und auch gut zu Abend gegessen, aber ehrlich gesagt haben wir beim Schoggimachen über Arbeit geredet, beim Essen über Arbeit geredet und von der Arbeit geträumt.

Einmal mit Profis!

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Heute morgen habe ich das Auto zum Reifenwechseln gebracht. Das habe ich mittlerweile dahingehend optimiert, dass ich den Reifenladen direkt vor der Haustür nehme, da muss ich dann nicht EINE STUNDE im Autohaus rumsitzen oder ein Ersatzauto organisieren oder mit dem Zug in die Pampa gurken, ausserdem kann man Termine online reservieren und muss dann weder am Telefon noch in echt diskutieren, ob man jetzt noch einen Batteriecheck oder Winterservice mit Zimtduft möchte oder so, ich klicke einfach zusammen, was ich brauche, reserviere den Termin, fertig. Eigentlich. Ich hatte heute nämlich den Termin-Slot von 7:30-8:00 reserviert, das passt mir recht gut in mein Freitags-Homeoffice-Konzept: Aufstehen um 6, Arbeiten mit Kaffee von viertel nach 6 bis kurz vor halb acht, Autowegbringen, Frühstücken mit der Familie bis acht, Autoholen, Einkaufen fahren, weiterarbeiten. Und ja, Sie alle hätten das natürlich genau wie der Hübsche auch von vornherein gewusst, aber um 10 nach acht war das Auto ("Geht so halbe Stunde") natürlich nicht fertig.... Und ja, ich bin immer noch so naiv und glaube daran, dass auch andere Leute gern pünktlich sind, und so war ich schon ganz schön angefressen, vor allem als ich dann da rumsass wie bestellt und nicht abgeholt ("Geht noch paar Minuten, keine Ahnung, warum oder wie lang"), während die gesamte Werkstattbelegschaft am Kaffeetrinken war. Können sie ja gern machen, aber dann brauchen sie nicht mehrfach behaupten, das Auto wäre in 30 Minuten fertig. Das Gute ist ja: auch bei Onlineterminbucherei ist nicht alles Gold, da kommen nämlich drölfzig Aufforderungen zum Ausfüllen eines Customer Survey hinterher. Vielleicht mache ich das diesmal ja dann.

Zum Gesamtkonzept des "WTF?"-Tages passte dann die unangekündigte Strassensperrung im Nachbarort und ein neues Highlight in der Beziehung zwischen Paketversand und mir. Diesmal hatte ich für 4 Pakete eine Zustellbestätigung im selben Paketshop bekommen. Aus Erfahrung war ich erstmal recht entspannt, als es hiess: "Hier sind drei, das ist alles was wir haben". Ich blieb auch noch ruhig, als beim erneuten Nachschauen nur "Ne, da ist echt nix mehr" kam. Erst als beim Verweis auf "Vielleicht haben Sie es ja SCHON WIEDER, MITTLERWEILE ZUM DRITTEN MAL DANN ausgebucht und auf einen anderen Namen in einem anderen System wieder eingebucht" verneint wurde, das hätte man schon überprüft.
Ich durfte dann mit dem Hermes-Mensch selber telefonieren, der mir mitteilte, dass das eine Paket in einem anderen Nachbarort sei und die "Bitte holen Sie es ab"-Mail ja nun nur eine generische wäre und gar nicht genau sagen würde, wo das wäre. Ich habe ihm dann die Mail mit "Name, Adresse, Telefonnummer" des Ladens vorgelesen, bekam ein "Das können wir jetzt ja wohl nicht mehr klären, wer da Recht hat" (WTF? Ich bestelle an eine bestimmte Adresse, bekomme eine Mail, dass ich es genau da abholen kann, das Paket ist aber woanders, wo es nicht hinsollte und das steht nirgends? Ja, das ist wirklich nicht klar, wo da der Fehler liegt, was?) als Antwort. Das Paket wird jetzt umgeleitet, ich kann es eventuell nächste Woche im eigentlichen Laden abholen, eventuell klappt es auch, dass es trotz überschrittener Rücksendefrist wegen nicht abgeholt nicht zurückgeschickt wird und eventuell kann ich dann die darin enthaltene Retoure trotz überschrittener Retourenfrist auch noch zurückschicken und das Geld wiederbekommen.

Ganz sicher bestelle ich da nix mehr hin, ich werde mit eingezogenem Schwanz wieder zum Lottomann zurückkehren. Da fahre ich länger und werde altväterlich belehrt, aber immerhin ist das Zeug da.

WMDEDGT 11/16

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Es ist wieder soweit (waaaaaah, es ist schon November), es ist der 5. und ich möchte von Ihnen wissen: "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?" aka kurz und prägnant: #WMDEDGT?

Dazu schreiben Sie doch heute einfach mal Tagebuch, verlinken in der Liste unten und schauen, was der Rest des Internets heute so macht.


Der Tag startete bei uns hier relativ spät (weil der Tag gestern relativ spät endete und die Kinder nach dem traditinoellen Pizzafreitag erst um zehn oder so im Bett waren). Ich wachte gegen halb neun auf und war die allererste! Little L., der normalerweise der erste ist, kam gegen zehn vor neun verschlafen aus dem Kinderzimmer.
Nach gemütlichem Kaffee im Bett, Internetleerlesen und Feststellen, dass wir aus den meisten Pokemon-Arenen rausgeflogen sind, teilten wir uns auf: der Hübsche holte frische Semmeln zum Frühstück, die Kinder tauschten ihre Bücher in der Bücherei um und ich machte das gemütliche umfangreiche Samstagsfrühstück parat.
Danach: schneller Hausputz, Garten winterfest machen (incl. Rasenmähen. Im November. Ja nu), Halloween-Spinnweben aus den Büschen pflücken, so aufräumen, dass der Staubsaugerroboter durchs Haus fahren kann, Bäder wischen, kleine Mittagsbrotzeit.
Draussen goss es mittlerweile aus Kübeln, deswegen haben wir die Jungs für die Pfadfinder extra regendicht eingepackt und ihnen neben den Klassikern Stockbrotteig und Obst auch noch heissen Tee in die Rucksäcke gepackt.
Heute war eine besondere Übung: sie wurde vom Altpfadiverein geleitet. Das heisst, die ehemaligen Leiter der aktuellen Leiter haben sich das alles überlegt, geplant und durchgeführt. Ausnahmsweise waren Wölfli, Pfadi und Pios alle gemeinsam unterwegs.
Der Hübsche und ich haben die Kinder am Pfadihaus abgeliefert und dann noch eine Runde durch den immer stärker werdenden Regen gedreht und schnell 4 Arenen wieder für Team Blau eingenommen. Das geht ja so nicht, dass auch einmal neben unseren roten Erzrivalen auch noch Team Gelb mit <1000-Pokemönern meint, hier Fuss fassen zu können.
Wieder daheim haben wir uns in der Badewanne aufgewärmt, ein bisschen schlechtes Gewissen beimGedanken an die Outdoorkinder gehabt, mit Baileys-Kaffee ein bisschen "Black Mirror" geschaut, sehr gemütlich.
Um 6 holte der Hübsche die durchnässten und durchgefrorenen Kinder ab, während ich das Taco-Abendessen vorbereitete. Die Kinder durften ausnahmsweise alle triefenden Klamotten vor der Tür liegen lassen und direkt in eine warme Wanne hüpfen.
Sauber, warm und trocken verpackt in Pyjamas und Bademäntel fielen wir dann gemeinsam über die Tacotafel her.
Jetzt: Kinder ins Bett bringen, vorlesen, selber lesen lassen, der Hübsche und ich werden die Sauna geniessen, so alles in allem: geht eigentlich grad so :-)




Der Schatten des Schmetterlings

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Achtung, Oma erzählt von vor dem Krieg.
Als der Hübsche und ich wirklich noch jung und hübsch waren und in die Schweiz gezogen sind, sind wir noch öfter als jetzt nach "Hause"* gefahren. Auf der Strecke zurück fährt man direkt an unsere damaligen Arbeitsort vorbei und bevor man in den Schweizerhalle-Tunnel fährt, sieht man als letztes ein Lagerhaus, an dem damals noch das Firmenlogo** prangte. Der Hübsche und ich pflegten uns an dieser Stelle beim Heimkommen anzusehen und jedesmal zu sagen "Schau an, immerhin gibts die Firma noch."
2008 änderte sich das dann und wir sagten stattdessen: "Schau mal, immerhin haben sie das Logo noch nicht weggerissen."
Im April 2009 änderte sich das dann in "Oh, neeee, jetzt ist das neue Logo da, aber schau mal, den Umriss vom Schmetterling sieht man noch."
Mittlerweile arbeiten wir ja beide längstens woanders und die Firmen, in denen wir arbeiten, haben etwas *hust* glamourösere Wahrzeichen als ein Lagerhaus vor einem Tunnel (bzw. man sieht die Wahrzeichen schon von viel weite), aber der Blick auf den Schatten des Schmetterlings gehörte immer noch dazu.
Vor ein paar Tagen hat der gar nicht mehr so neue Besitzer mitgeteilt, dass er den eh schon extrem geschrumpften Standort Basel noch weiter schrumpfen wird und viele unserer ehemaligen Kollegen und imme rnoch Freunde bangen jetzt um ihren Job.
Heute bin ich mit den Kindern die Au-Els besuchen gefahren und habe vor der Tunneleinfahrt gesehen, dass das Lagergebäude abgerissen wird. Die Fassadenplatte mit dem Schmetterlingsschatten ist schon weg.

Irgendwie tut das weh. Ziemlich sogar. Da kann der Elfenbeinturm noch so hell leuchten.

*Wir zwei sagen immer noch "Wir fahren heim", wenn wir Bayern meinen. Die Kinder sagen "Wie, heim, wir fahren zu den Omas, oder?"
** Ich gebs zu, die wunderschönen Visitenkarten haben mich damals schon ein bisschen extra über den Job freuen lassen ("Wieviele Punkte hat der Schmetterling und warum in diesen Farben?" war eine gern genommene Quizfrage bei Sommerfesten)

Diversity & Inclusion mal anders rum

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Ich befasse mich ja im Job und im Leben aus Überzeugung immer wieder mit dem Thema Diversity. Ich erinnere mich gut dran, wie ein Oberchef sich selber feierte, weil er in einem Jahr den Anteil an Frauen in seiner Abteilung mehr als verdoppelt hatte. Von 2 auf 5%. Bei einem Konzernziel von mindestens 40%. Indem er einer Sekretärin einen Festvertrag statt eines Leiharbeitervertrags gab. Damals habe ich nur sehr aktiv die Augen gerollt und als ich dann ein Jahr später die Abteilung verliess, war es, nehme ich an, nicht nur der Verlust meiner unglaublichen Sachkompetenz und meines superstarähnlichen Potentials, das eben diesen Oberchef damals im Quadrat springen liess, sondern auch der Fakt, dass er damit in Sachen Frauenziel wieder in die ganz falsche Richtung rutschte. Und andere Dinge, aber das ist eine andere Geschichte.
In meiner aktuellen Gruppe bin ich wieder mal die einzige Frau, aber durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen anderen Funktionen, die traditionell frauenanteilsmässig stärker besetzt sind als die Chemieproduktion (nämlich zB die Galenik, Qualität, Registrierung und auch Supply Chain und Finanz) bin ich nun Mitglied in einigen Teams, wo Frauen nicht nur gefühlt, sondern auch in echt in der Überzahl sind. Das ist sehr ungewohnt, aber auch sehr toll! (Sowas hatte ich seit der Oberstufe am Gymnasium nicht mehr, ab da waren meine Peer Groups immer mindestens zu zwei Dritteln bis ganz männlich besetzt.). Lustigerweise haben wir gerade ein Projekt mit einem externen Partner begonnen, das von unserer Seite aus von einem 80% weiblichen Team geleitet wird, auf der Partnerseite von einem zu >90% männlichen Team. Ich bin gespannt auf die Dynamik und ob sich die unconscious und nicht ganz so unconscious biases gegenüber "Frauen und Technik" und "süditalienische Männer und Gleichberechtigung" spüren lassen werden.
Ich habe es übrigens aufgegeben, die Augen zu rollen (also: natürlich nicht, aber ich rolle nicht nur noch), sondern habe mich zB letzte Woche auf dem Workshop, als ich ja als Freiwillige für den "Diversity & Inclusion"-Workstream bestimmt wurde, erstens dafür stark gemacht, bittedanke beim Thema Diversity und erst recht beim Thema Inclusion weiter zu denken als nur ans "Frauenzählen". Andererseits deckt genau das erschreckend oft die Diskrepanz zwischen gefühlter Wahrheit ("Es ist doch so, heute musst Du für eine Topstelle nichts mehr können, nur noch eine Frau sein", was kein wörtliches Zitat ist, sondern die überspitzte Essenz aus seufzend geäusserten Leidensbekundungen) und der Realität, wo ein Frauenanteil von 17% als ausgeglichen und von knapp 30% (ich finde die Studie nicht mehr) als weibliche Übermacht empfunden wird, und was ich in der aktuellen Situation genau so beobachte, auf. Und so fand ich mich ungeplant und spontan als einzige Frau in einem Team eine flammende Rede pro Frauenquote als Beschleunigungsfaktor zur Beseitigung einer über Jahrzehnte zementierten Ungerechtigkeit zu halten.
Raten Sie mal, wer jetzt langfristig in diesem Workstream mitarbeiten darf, weil es ihr ja so am Herzen liegt? Nun denn.

Auf der ganz anderen Seite bekomme ich aktuell auf Kinderebene gelebte Inklusion ganz anders rum mit. Little L. geht ja seit knapp einem Jahr zum Geräteturnen. Und wie das so ist, ist er mit zwei anderen Jungs total in der Unterzahl. Der Verein freut sich aber sehr, dass sie endlich mal auch Buben dabei haben, und so wurde beim Neuentwurf des Vereinslogos darauf geachtet, dass die stilisierten Figuren weder besonders weiblich noch besonders männlich aussehen. Die neuen Trainerjacken wurden aufgrund eines Entscheids, der von allen Turnkindern gemeinsam getroffen wurde, in blau bestellt und die Turndresses für die aktiven TurnerInnen sind eh schon immer blaugrünglitzrig. Little L. fühlt sich auf jeden Fall sehr wohl in diesem Verein (nur vor der Weihnachtaufführung hat er Bammel, weil er es nicht mag, auf der Bühne zu stehen und "Boah, Mami, alle glotzen mich an").

Zeug

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Der Shuttlebus hat zur Zeit morgens immer recht viel Verspätung bzw. braucht wegen Stau ewig in die Stadt. Klar, es wird kalt, viel mehr Leute fahren mit dem Auto anstatt mit dem Rad, es könnten eventuell Schneeflocken fallen, da verlernt man gern das Fahren. Heute hatte ich insofern noch Glück in JEDER HINSICHT, weil unser Bus ca 10 Minuten VOR diesem Unfall ebendiesen Tunnel passiert hatte. So konnte ich den kilometerlangen Stau dann aus der Vogelperspektive vom Elfenbeinturm aus bewundern. Ich habe beschlossen, dass mich das Gezuckel nicht stört, weil die Alternative ja nur Fahren mit den wirklich öffentlichen Verkehrsmitteln wäre, da müsste ich stehen, es gäbe 1000 Stops, ich müsste 3mal umsteigen und hätte kein W-LAN, dank dessen ich halt einfach im Bus schon arbeiten kann.
Morgen übrigens nicht, weil ich es, warum auch immer, geschafft habe, meinen Laptop zu vergessen. Und das nicht mal auf meinem eigenen Schreibtisch, sondern auf dem eines Kollegen, der auf Geschäftsreise ist und dessen Schreibtisch ich heute nach einer Veranstaltung am anderen Standort für eine Stunde gekapert habe. Gnaaaaaah! Immerhin war mein eigentlicher Büronachbar auch da und der bringt ihn mir morgen mit.

Sonst: ich habe diesen Blogpost gelesen und lange darüber nachgedacht. Ein paar meiner Gedanken habe ich den Kommentaren dort gelassen, das muss ich jetzt ja nicht nochmal aufschreiben :-). Auf jeden Fall fühle ich mich geehrt, in einer Reihe mit zwei anderen grossartigen Frauen genannt zu werden.

Sonst: viel gearbeitet, aber auch viel fertig gekriegt. Der Hübsche und ich lassen den gemeinsamen Google-Kalender glühen, es tummeln sich Arbeitsweihnachtsfeiern (neben der Abteilungweihnachtsfeier veranstaltet jedes einzelne Produktteam ein Xmas-Dinner. Ich bin in SECHS! Ich werde bis Weihnachten nur noch essen), Pfadi-Waldweihnacht, Turnaufführung, ein Offsite-Workshop bei mir, einer beim Hübschen und noch eine (oder zwei?) Geschäftsreisen bei mir. Bari im Dezember. Nun denn. Und ein runder Geburtstag. Ich bin froh, dass die Kinderveranstaltungen recht übersichtlich sind, aber vielleicht kommen die ja alle noch kurz vor kanpp :-).

 Ich freue mich auf den"Nationalen Zukunftstag" am Donnerstag, wo endlich Q. offiziell zur Arbeit mitkommen darf, und darüber, dass ich heute ein Ammonitas gefangen habe, darüber freue ich mich auch :-)

Ein kleines Licht

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Der Ausgang der US-Wahl lässt mich einigermassen sprachlos zurück. Ich weigere mich, in Weltuntergangsstimmung und abgrundtiefe Verzweiflung zu verfallen, ich möchte hierzu auf die Worte von Kira verweisen.

Ansonsten habe ich heute für Sie eine, wie ich finde, wunderbare und coole Bastelidee für (grössere) Kinder, nämlich Leuchtsterne aus Heisskleber. Ja, das ist nicht der klassische Öko-Upcycling-Strohstern-Nusschalen-Filz-Weihnachtsschmuck, den die Kindern sonst so aus Bastelnachmittagen in der Schule mit nach Hause bringen, aber mal ehrlich: vom Coolnessfaktor her auch eine andere Nummer.
 
Q. hat das gestern in einer ausserderReihe-Betreuung von seinem irischen Englischlehrer gelernt und ist högscht beeindruckt.
Man braucht: Heisskleber („Viel. Echt viel. Mehr als man glaubt, schreib das, Mami!“) mit zugehöriger Pistole, mini-LEDs (zB die hier (Affiliate Link), gibt es in verschiedenen Farben) und Batterien.
Man zeichnet sich eine Vorlage auf ein Papier (oder druckt eine aus dem Internet aus, das finden Sie sicher selber), dann legt man Backpapier glatt drüber und spritzt die Form des Sterns oder der Schneeflocke aus Heisskleber auf das Backpapier, drückt die LED mit der Leuchtspitze voraus in die Mitte, fertig. Zum Leuchten klemmt man nun die Batterie zwischen die beiden Minidrahtenden an der LED: fertig.




 
Für grössere Mengen und zum Aufhängen kann man sich sicher noch eine geschicktere Variante der Stromversorgung einfallen lassen, vielleicht lernt Q. in der Betreuung nächste Woche ja Lichterkettenlöten oder sowas.
 
Ein winzig kleines Licht an einem dunklen Tag...


Nationaler Zukunftstag: endlich!

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Der "Nationale Zukunftstag" ist aus den "Nationalen Töchtertag" entstanden, bei dem ursprünglich Mädchen ihre Väter zur Arbeit begleitetn sollten, um mal zu sehen, was es neben den klassischen Frauenberufen sonst noch so gibt und dass man sich das durchaus auch als Mädchen zutrauen kann. Irgendwann dann wurde der Tag dann auch für Buben geöffnet, d.h. an diesem Tag sollen Buben ihre Mütter und Mädchen ihre Väter zur Arbeit begleiteten um ihren Horizont zu erweitern und über die traditionellen Rollenbilder hinauszudenken. Ausserdem gibt es schweizweit auch verschiedene Angebote ohne Eltern, an denen zB Mädchen Informatikprojekte bearbeiten können und Buben in Kinderkrippen, in Tierarzpraxen oder in Spitälern mit"arbeiten" können.
Im direkten Umfeld beobachte ich allerdings, dass das ganze nicht ganz so streng gehandhabt wird und zumindest gefühlt die meisten Jungs ihre Väter und die meisten Töchter ihre Mütter begleiten, aber vielleicht scheint mir das nur so. Ausserdem gilt das Angebot ja für 10-16 Jahre, da kann man durchaus mit beiden mitgehen.
 
Wir haben es auf jeden Fall mal klassisch by the book gemacht und Little Q. hat mich zur Arbeit begleitet. Der Tag fing schon spannend an, weil der Bus zum Bahnhof Verspätung hatte und es erst so aussah, als würden wir den Anschlusszug verpassen. Der kam jedoch gerade so viel zu spät, dass alles gut ging. Q. vermutete seinen Freund, der an diesem Tag bei der SBB in Zürich mitschnuppern durfte dahinter.
 
Auf dem Firmengelände angekommen, haben wir erst mal mein "Büro" besichtigt, die anderen Kinder auf dem Stockwerk getroffen, ein paar eMails beantwortet (ich) und Papiere abgeheftet (Q.).
Dann machten wir uns auf den Weg zu einem Arealspaziergang, die verschiedenen Baustellen in den verschiedenen Stadien besichtigen, erklären, wofür die verschiedenen Gebäude sind und warum alle so ähnlich aussehen. (Ich musste an Anke Gröner denken, als ich Q. das Prinzip der "Corporate Architecture" aus dem Gedächtnis versuchte zu erklären.).
 
Eigentlich hätte ich im Anschluss ein Frühstück in der Lounge im obersten Stockwerk des Elfenbeinturms geplant, aber wir hatten spontan die Gelegenheit, uns einer Führung durch die niegelnagelneue Produktionsanlage für hochaktive Wirkstoffe anzuschliessen. In voller Sicherheitsmontur durften Q. und ein paar andere Kinder Isolatoren begutachten, Deko-Duschen anschauen, nicht ausprobieren, Filtertrockner, Reaktoren und das "Haus-in-Haus-Konzept"  bewundern. Ich kannte die Anlage zwar schon aus meiner Zeit im Nachbarbetrieb in allen Baustadien, aber das nochmal mit Kinderaugen zu sehen, war schon sehr cool.
 
Danach mussten wir dann direkt in den Vortrag "Vom Molekül zum Medikament" (Und ich hatte noch gar nix gegessen an dem Tag), in dem zwei Forscher erklärten, wie die Suche nach neuen Wirkstoffen und die Entwicklung von neuen Medikamenten funktioniert. Am schönesten fand ich die ¨Überschrift: "Der Weg von der Idee zum Medikament ........ ist echt lang."
 
Im Foyer des Auditoriums war eine Art Selbermachparcour über die Entwicklung eines Medikaments aufgebaut. Betreut von zum grossen Teil Lehrlingen, die das supergut gemacht haben, durften die Kinder mit der Kinect Viren bekämpfen, mit dem Schlüssel-Schloss-Prinzip Strukturen nachbauen, aus verschiedenen potentiellen Strukturen die vielversprechendsten isolieren, sie durften mit Diagnostikstreifen Krankheiten diagnostizieren.
Weiter ging es mit der Syntheseentwicklung, dem Scale-up, der Wirkstoffproduktion und schliesslich der Galenik, wo in Einzelfertigung Tabletten gepresst wurden.




 
 
 
Q. und die Tochter eines Kollegen, die gerne für Geschwister gehalten wurden, hatten sehr viel Spass und waren mit Feuereifer bei der Sache.
 
Zum Mittagessen trafen wir uns mit mehr Elternkindpärchen in der Kantine, wo Q. begeistert Schnitzel mit Pommes und OHNE Brokkoli verdrückte. Das Geschirrförderband war allerdings fast noch besser, Q. wäre fast reingekrochen, um nachzusehen, wohin die Tabletts verschwinden :-).
 
 
 
 
Am Nachmittag hatte ich noch eine Telefonkonferenz am anderen Standort, dh. Q. durfte endlich mal mit dem berühmten Shuttle fahren. Das Meeting war das Kick-off-Meeting eines Projekts mit einem externen Partner und wir hatten vorher kurz gewitzelt, dass es eigentlich ein guter Start wäre, das als Videokonferenz aufzusetzen und alle Kinder auf unserer Seite an den Konferenztisch zu setzen und wir hätten dann nur den Ton dazu geliefert. Aber wer weiss, wie witzig die anderen das gefunden hätten. So sassen Q. und die anderen Kinder mucksmäuschenstill an einem Ende des Tischs und lasen oder spielten am Handy. Q. hatte zwischendrin noch Slide-Weiterdrückdienst bei meiner Präsentation, was er sehr stolz erledigt hat.
 
Im Zug nach Hause dann erzählte Q. mir (obwohl ich ja dabei gewesen war, aber es musst wohl raus und der Rest des Abteils weiss jetzt auch Bescheid), wie toll er das mit dem HausinHAus und dem Containment und dem Tablettenpressen gefunden hätte und er wärde ganz sicher auch Chemiker werden wollen. Das werden wir ja dann mal sehen :-).

Visitenkarte? Och nöööö

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Ich gehe morgen auf die erste schweizer Elternbloggerkonferenz, die "Swissb Blog Family". Das ist zwar nicht meine erste Bloggerkonferenz, ich habe mich ja immerhin zweimal ins Getümmel bei der re:publica gestürzt, aber das waren soooooo viele Leute, da ging man als einzelne eh unter, es gab keine Teilnehmerliste und mal ehrlich? ein paar 1000 Blogs und Twitteraccounts nachzulesen, um rauszufinden, wen man vielleicht trifft, das mache nicht mal ich. Morgen ist das alles eher viel familiärer, es gibt eine Liste der Teilnehmerinnen (ich habe das Gefühl, richtig divers ist das morgen nicht, wobei: Frauenzählen ist ja nur ein Teilaspekt von Diversity....), von denen ich ein paar sogar schon lange lese, ein paar habe ich sogar schon ein paarmal getroffen, da freue ich mich schon sehr drauf. Das Gros kenne ich aber nicht, ich habe das Gefühl, meine Filterbubble ist nicht (mehr) so besonders elternbloglastig. Ich bereite mich aber ja nun auf alles und jedes vor und so bin ich also seit ein paar Tagen dabei, immer mal wieder bei den mir unbekannten Bloggern vorbeizulesen.
 
Heute ist mir dann siedendheiss eingefallen, dass das ja vielleicht auch die anderen machen. Und seitdem überlege ich krampfhaft, was ich denn heute bloggen soll. Ich wollte ja eigentlich ein paar lose Enden erledigen, zB die Hermes-Geschichte fertig erzählen, vom Happy End der #lepralove-Story erzählen, und genau dann ist mir eingefallen, wie das das letzte Mal ja schon ein wenig sideways ging, als Little Q.s Klasse genau an dem Tag googlen übte und Q. ihnen von "meine Mami hat ein Blog, wie ihr wisst nicht, was das ist, ich zeigs euch!" erzählte und die gesamte 5c incl Klassenlehrer meine Fusshornhautberichte las. Also nicht das perfekte Thema für einen ersten Eindruck.
Andererseits: was solls, ich neige eh dazu, in verkrampften Situationen nur um angestrengtes Schweigen zu vermeiden draufloszubabbeln, dann ist das ja schon mal ein ganz guter Anfang.
 
Also: Hermes. Mir war ja zugesichert worden, das Paket wäre dann am Montag spätestens in dem Pakethop, von dem die Sendungsverfolgung die ganze Zeit schon behauptete, da würde es liegen und auf mich warten. Am Mittwoch (zwei Tage Puffer wegen Erfahrung) bin ich also extra eher aus der Arbeit nach Hause und mit dem Auto über die Grenze gefahren. Geschickterweise war die Bundesstrasse gesperrt, das war aber erst direkt an dem "Durchfahrt verboten"-Schild und der Strassensperre ca 400m vor dem Hermesladen angezeigt. Im Nachhinein hätte ich das Auto an der Strassensperre stehenlassen sollen und laufen, so bin ich der ausgeschilderten Umleitung praktisch den halben Schwarzwald rauf und wieder runter gefolgt und war EINE STUNDE später im Hermesladen. Mit einer Laune, die schon nur so mittel war. Als es dann wieder hiess:"Ne, das Paket ist nicht da!", ja, also.... sagen wir so: der Paketshopmann, der mich das erste Mal noch die Geschichte selber mit dem Hermes-Gebietsleiter besprechen liess, behielt das Telefon lieber selber, weil "die Kundin ist zu Recht sehr verärgert." Es stellte sich raus: das Paket lag immer noch in dem 10km entfernten Getränkemarkt, wo es nie hätte hinsollen und der mittlerweile auch zu hatte. Ich bin nach einem kleinen Rumpelstilztänzchen auf dem Parkplatz also wutschnaubend wieder ins Auto gestiegen und eine weitere DREIVIERTELSTUNDE durch den Stau nach Hause geschlichen. Am nächsten Morgen habe ich in dem Getränkemarkt angerufen, ja DEM Getränkemarkt, und tadaaaaaaa, es hiess: "Ja, das Päckli stoht do scho es Wieli." Am Abend also wieder: Auto, Grenze, Pampa, Getränkemarkt. Endlich, endlich, endlich durfte ich mein Paket in die Arme schliessen. Die Getränkefrau wollte erst wissen, warum ich denn erst so spät käme, unterbrach meine wutschnaubende Schilderung der totalen Hermes-Inkompetenz allerdings souverän recht bald mit "Da bin ich ja schon sehr froh, dass das überhaupt nicht mein Problem ist."
 
Und zu #lepralove: das schreibe ich wirklich wann anders, sonst gruselt es morgen alle vor mir.
 
 

Swiss Blog Family

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Zurück von der "Swiss Blog Family" sitze ich hier mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite habe ich eine perfekt organisierte Konferenz erlebt (danke, Severine und Katharina, das habt ihr echt grossartigst hinbekommen! Respekt!). Ich habe endlich mal Katarina von Staublos getroffen (schon am Bahnhof und weil wir, wie könnte es anders sein, viel zu früh waren, haben wir schon vor der Konferenz unendlich viel geschwatzt und gelacht, das war richtig toll. Ich habe ganz kurz Madame Ichlebejetzt getroffen und interessante Gespräche mit Mrs Cgn, TheMama und Frau Sparfuxx geführt. Ich hätte gern noch länger als die zwei zwischen den Vorträgen gewechselten Sätze mit "Zweimal Feierabend" gesprochen, dafür habe ich mit Runzelfüsschen gesprochen und mich mit Michele Binswanger wieder vertragen :-),keinen Stokkestuhl für das Berliner-Hipster-Bruder-Baby gewonnen, aber das ist ok, die Goodiebags waren auch ohne Stokkestuhl schon schwer genug zum Heimschleppen :-).
Ich habe interessante Infos zum Thema Persönlichkeitsschutz und Bilder-Veröffentlichen im Schweizer Recht bekommen (Fazit: wir machen das schon ganz gut), ich habe einen interessanten Blick drauf bekommen, wie weit man mit dem Schutz der Privatsphäre im Internet gehen kann, wenn einem das so wichtig ist. Ausserdem habe ich viel über Little L.s und Q.s Lieblingsstifte gelernt (ich soll ausrichten: am coolsten wäre so eine Box zum Aufklappen mit ALLEN Farben, da könnte Q. dann bestimmt viel schöner schreiben als jetzt :-))
Auf der anderen Seite habe ich gemerkt, dass ich keine typische Eltnerbloggerin bin. Oder keine typische Elternbloggerin, die auf Elternbloggerkonferenzen geht. Die Podiumsdiskussion zum Thema "Sichtbarkeit" sollte, glaube ich, Hilfestellungen geben, wie man aus Kooperationen mit Firmen/Bloggern das meiste rausholt (sicher nicht nur monetär). Das mag für viele interessant sein, aber ganz ehrlich: mein Alltag ist so voll, das Blog ist ein reines Hobbyprojekt. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit dem Beruf, den ich gelernt habe, und das bringt mich in die komfortable Situation, sagen zu können: ganz ehrlich könnte ich mit keiner Kooperation so viel verdienen, dass es die Zeit, ein Angebot zu verhandeln und Rechnungen zu schreiben und meine Posts mit einer Agentur auf ein Kundenprojekt abzustimmen, aufwiegen könnte. Und ja, es mag nicht besonders professionell sein und vielleicht haben andere Blogger das Gefühl, ich würde ihnen die Preise versauen, aber ich werde es weiterhin so machen, dass ich nur Produkte teste und drüber schreibe, wenn es wirklich perfekt passt (wie Netflix oder Ergobag oder der aktuelle Kosmobits-Kasten, der hier gerade heissläuft zB), aber dafür werde ich niemals Honorar neben eben dem zu testendem Produkt und evtl. unter meinen Lesern zu verlosende Exemplare in Rechnung stellen. Aber ich will und muss ja mit diesem Hobbyprojekt nicht professionell sein. Dass das andere anders machen und anders sehen, habe ich heute gelernt (und wusste es auch vorher schon), und das ist ja auch absolut legitim, aber ich tu mir das nicht an.
Ich habe das Gefühl, in der aktuellen Generation Elternblogger* stellt das sehr in den Vordergrund, und so weiss ich nicht, ob ich noch mal zu einer Elternbloggerkonferenz gehe. Vielleicht mal, um was zu erzählen. Aber nicht zum Thema Professionalisierung oder Kooperationen :-).


*und ja, ich muss schmunzeln, wenn Blogs, die 2011 oder 2009 gestartet sind, als "Urmütter" bezeichnet werden. Aber das ist ein anderes Thema.

Spiegelkind

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Little L. ist nicht nur optisch mein Spiegelbild (bis auf die Augen, da hat er statt meinem "durchfallgelb"* das blaugrüngrau des Hübschen geerbt), auch vom Temperament her erkenne ich mein mindestens halbklingonische Wesen in ihm wieder. Besonders wenn er unterzuckert ist. Und noch schlimmer, wenn ich auch unterzuckert bin. Und ja, da rappelt es dann auch mal im Karton, da knallen Türen, da wird"dann ess ich halt nie wieder was" oder "dann verschimmelst Du halt in Deinem Zimmer" gebrüllt, da ist keiner von uns stolz drauf. Interessanterweise hat es auch zwischen meiner Mutter und mir früher so geknallt und ich fand es schrecklich. Das einzige, was ich mir zugute halten kann, ist, dass ich, anders als meine Mutter (ein minimaler Lerneffekt über eine Generation muss sein), recht schnell und nicht erst Jahrzehnte später einsehe, wenn ich Unrecht hatte oder dass wir beide Unrecht hatten, oder dass wir beide unterzuckert und deshalb nicht wir selbst waren und der Anlass diese Art von Streit sicher nicht wert war. Das ist ziemlich genau immer der Fall. Meist merke ich das sogar schon während der Schreierei, aber von "Und dann kriegst Du halt nie wieder Znüni mit in die Schule!" auf "Komm, wir teilen uns die Banane, danach sieht alles ander aus" umschalten, das kann ich halt auch nicht von 180 auf null.
 
Heute war aber in der Hinsicht ein mittelguter Tag: gegen Abendessenzeit wurde auf einmal alles etwas hektisch. Die Kinder hätten gern noch eine Folge Pokemon geschaut, ich bestand auf "Schultaschen für Montag packen" und "Ich glaub, mein Schwein pfeift, da ist ja noch die Znünibox von Freitag drin!" und "Bitte Wäsche zusammenlegen und Eure mitnehmen und einsortieren" und auf einmal war "Jetzt ist Essenszeit, das ging jetzt alles zu lang, es gibt keine Folge mehr.".
Little L. fand das sehr ungerecht, verschwand beleidigt im Zimmer und liess durch Little Q. ausrichten, dass er dann halt nix essen würde und ich würde schon sehen, was ich davon hätte, und ich könnte das schon machen, ihm kein Znüni mehr mitgeben, dann hätte er halt Hunger, wäre ja nicht sein Problem. Mein unterzuckertes inneres 7jähriges Ich wollte zurückbrüllen (oder Q. schicken und ausrichten lassen): "DANN HALT, MIR WURSCHT!", aber irgendwie regte sich irgendwie noch mein nicht ganz im hypoglykämischen Koma versunkenes fast 40jähriges Mutter-Ich, klopfte an die Kinderzimmertür und meinte: "Ich verstehe, dass Du dich jetzt ungerecht behandelt fühlst, aber ich fände es toll, wenn Du Dich überwinden könntest, runterzukommen und doch ein paar Nudeln zu essen. Wir wissen doch beide, wie hangry wir zwei werden. Vielleicht ist es nach den Nudeln alles nicht mehr so schlimm, das wäre es doch wert, auszuprobieren, oder?" Little L. sah mich mit schmalen Augen an und meinte: "Wenn Du dafür bereit bist, dass es unten dann noch mehr Streit gibt, dann komme ich runter." Ich habe mir ein Grinsen verkniffen und gesagt "Wir könnten ja beide einfach versuchen, gar nix mehr zueinander zu sagen, bis wir die erste Portion gegessen haben. Wenn wir danach immer noch aufeinander sauer sind, dann ist das halt so, aber dann haben wir wenigstens genug Power zum richtig Weiterstreiten. Ich finde, das wäre es wert, das auszuprobieren."
 
Und ja, Ende gut, alles gut, wir haben nicht mal einen ganzen Teller Nudeln bzw Raclette (Little L. mag keinen Käse als Hauptdings, deswegen hat er Schinkennudeln bekommen) gebraucht, um uns versöhnt in den Armen zu liegen.
 
Wenn doch nur alle Konflikte mit Nudeln und Käse beizulegen wären....
 

*der Hübsche und ich pflegen sehr ehrlich zueinander zu sein und auch wenn in meinem Pass "grün" steht, hat er mir schon sehr früh in unserer Beziehung diese Beschreibung meiner Augenfarbe mitgeteilt. Und ja, so unrecht hat er nicht. Mit einem Stich ins Grüne.

Und auf einmal bist Du erwachsen

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Es ist schon seltsam... volljährig sind der Hübsche und ich schon eine Zeitlang. Erwachsen benehmen (zumindest nach aussen :-)) tun wir uns auch meistens. Wir haben geheiratet, wir haben zwei Kinder und im Zusammenhang mit den beiden ist das Erwachsensein einfach: wir sind ihre Eltern, da sind unsere Rollen ihnen gegenüber und auch den anderen Menschen, mit denen sie interagieren, gegenüber klar. Für die sind wir Eltern ihrer Schüler, ihrer Freunde, ihrer Pfadis/Wöflflinge, ihrer Mannschaftskameraden, ihrer Turnkollegen, ihrer Patienten. Für diese Rolle ist man automatisch erwachsen. (Natürlich sind wir auch unglaublich coole und lustige Eltern, aber trotzdem halt Eltern.)
Wir haben beide einen Job für Erwachsene, in denen wir erwachsene Entscheidungen treffen, cool über grosse Budgetsummen verhandeln (der Hübsche), die Verantwortung für irrwitzigen Warenwert tragen (ich), mit Kunden diskutieren, mit Gesundheitsbehörden argumentieren, und wir selber und alle um uns rum trauen uns das zu. Da ist Erwachsensein auch einfach.

Aber trotzdem gibt es immer noch Entscheidungen und Dinge, die wir tun, die jetzt zwar nicht unglaublich unvernünftig und verrückt sind, aber bei denen der Hübsche und ich uns währenddessen oder danach anschauen und das Gefühl haben, wir haben jetzt was getan, was unsere Kompetenz eigentlich übersteigt und gleich kommt ein Erwachsener, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und fordert uns mit strenger Stimme auf, das jetzt aber stantepede rückgängig zu machen. So, wie wenn man früher vielleicht beschlossen hat, 100 Leute auf eine Party im Elternhaus einzuladen. Oder sich piercen zu lassen. Oder einen Iro schneiden. Aber das Tolle und das Beängstigende ist: keiner kommt und verbietet uns irgendwas. Wir können das alles selber entscheiden und wenn es schief geht, sind wir ganz allein dafür verantwortlich.
So hat es sich zB angefühlt, den Vertrag für den Hauskauf zu unterschreiben, seinerzeit, die Hypotheken-Neuverhandlung letztens hat sich auch so angefühlt. Auch die recht spontane Idee: "Wir bauen eine Solaranlage aufs Dach" war aus der Kategorie. Aktuell fühlt sich das in die heisse Phase der Umsetzung gehende Projekt "Wir tauschen unser immer noch perfekt fahrendes, aber leider von der Dieselabgasaffäre betroffene Auto gegen das modernste Auto, das es im Moment gibt, das unser Fahrverhalten total auf den Kopf stellen wird und das ein Vermögen kostet, aber wir leisten uns das jetzt, erstens weil wir es können, zweitens weil wir es wollen, drittens weil wir glauben, dass darin die Zukunft liegt" genau so an.

Schon cool eigentlich.

Wandererin zwischen den Welten

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Von Totengräberstimmung wegen Lay-off-Gesprächen im recht grossen Stil zu "I brought some champagne, we really have achieved so much as a team in the last 8 months!" lag heute nur der Weg von einem Gebäude ins andere. So kann es in einem Riesenkonzern gehen.

Stilecht haben wir den Tag als gesamte Familie mit Essen an der Dönerbude und Wochengrosseinkauf beschlossen. Weird as weird can.

Reibungspunkte

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Heute wurde mir ein Artikel in die Timeline gespült, den ich eigentlich nur deshalb gelesen habe, weil sich sogar die sonst so tiefenentspannte Berlinmittemom zu einem "Hergottnochmal" (und mehr) hinreissen liess. Mittlerweile lassen mich die in schöner Regelmässigkeit aufpoppenden Artikel, warum Eltern, die etwas anscheinend oder auch nur scheinbar "besser" oder ambitionierter oder auch einfach nur anders machen, als man selber, und sich dafür nicht schämen, ganz schrecklich sind, ja nur noch müde die Augenbrauen heben (eigentlich würde ich gerne nur eine heben, aber das kann ich ja nicht und deshalb finde ich alle, die mir das reinreiben, dass sie das halt schon können, saudoof.). Und ja, es mag sein, dass der Adventskalenderartikel und auch manche andere eigentlich ironisch und überspitzt und nicht bierernst gemeint waren, aber mal ehrlich, die entbrennenden Kommentarschlachten sind es nicht.

Ich diskutiere da meistens gar nicht mit und wenn doch, ärgere ich mich, dass ich mich hinreissen liess, weil der Mehrwert oder Erkenntnisgewinn jenseits trainierter Augenrollmuskeln bei mir ist nahezu null.

Deshalb stelle ich Ihnen hier mal eine kurze Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit zusammen mit Sachen, die ich aus Überzeugung oder aus Priorisierungsgründen so mache und über die sich in meiner Filterblase in den letzten Monaten unglaublich aufgeregt wurde. (Also: nicht explizit darüber, dass ich das mache, das habe ich ja nicht zugegeben gesagt, sondern darüber, dass das überhaupt jemand macht oder jemand glauben könnte, dass es ernsthaft jemanden gibt, der das macht.)

1. Meine Kinder bekommen selberbefüllte Adventskalender.
2. Meine Kinder bekommen Mottoparties zum Geburtstag ausgerichtet.
3. Meine Kinder tragen kurze Haare und ich bestehe auf Mitspracherecht bei der Frisur.
4. Meine Kinder sind durchgeimpft.
5. Wir alle lassen uns gegen Grippe impfen.
6. Ich senke Fieber auch schon unterhalb von 40Grad.
7. Es gibt feste Zubettgehzeiten.
8. Es werden jeden Morgen und Abend die Zähne geputzt.
9. Ich schminke mich jeden Tag.
10. Ich dusche jeden Tag und wasche jeden Tag meine Haare.
11. Die Kinder auch. Auch darauf bestehe ich.
12. Die Kinder gehen zum freiwilligen Religionsunterricht.
13. Ich kontrolliere die Hausaufgaben der Kinder.
14. Es gibt Zucker bei uns.
15. Ich rasiere meine Beine jeden Tag. Das habe ich auch gemacht, als ich schwanger war.
16. Ich habe immer lackierte Zehennägel. Auch als ich schwanger war.
17. Ich hatte auch Schminksachen in meine Kliniktasche gepackt und sie auch benutzt.
18. Wir haben ein Auto.
19. Meine Kinder müssen ihren Schulranzen selber tragen.
20. Ich stelle den Lehrplan nicht in Frage. Ich habe nicht mal eine Meinung dazu.
21. Meine Kinder gehen auf die reguläre Dorfschule.
22. Ich arbeite Vollzeit.
23. Es gibt Kameraden meiner Kinder, die ich nicht mag.
24. Ich habe ein Vetorecht bei Geburtstagsgästen meiner Kinder.
25. Bei uns ist es aufgeräumt. Spätestens jeden Abend. Immer.
26. Die Kinder räumen mit auf.
27. Es gibt feste Regeln für das Benehmen bei Tisch und überhaupt.
28. Ich trage immer einen Fahrradhelm (also: beim Radfahren.)
29. Die Kinder auch. (auch beim Rollerfahren)
30. Gegessen wird bei uns am Tisch, maximal gesnackt wird auf dem Sofa.
31. Ich benutze Parfum.
32. Ich benutze Weichspüler.
33. Ich benutze einen Wäschetrockner.
34. Ich benutze manchmal sogar Trocknerdufttücher.
35. Ich benutze teure Kosmetik.
36. Wir alle tragen immer Sonnenschutz.
37. Ich bügle meine Bettwäsche nicht und auch sonst fast nix.
38. Bei uns ist Haushalt nicht Frauensache, sondern alle packen mit an.
39. Ich benutze Shampoo und Spülung mit Silikon.
40. Ich benutze duftende Bodylotion und keine Naturkosmetik.
41. Die Kinder haben bei uns im Bett geschlafen.
42. Ich habe die Kinder im Tragetuch und im Ergobabycarrier getragen.
43. Ich habe die Kinder aber auch im Kinderwagen und Buggy geschoben.
44. Ab dem zweiten Geburtstag gab es keinen Kinderwagen mehr.
45. Die Kinder bekamen Brei.
46. Wir haben keinen Reboarderautositz und kein Isofix.
47. Ich habe mich im Kindergarten an die "Was darf das Kind zu essen dabei haben"-Regeln gehalten, tue das heute noch und finde sie gut. Auch, dass sie durchgesetzt werden.
48. Vereinbarung von Familie und zwei Jobs klappt hier hervorragend.
49. Beim Essen darf man bei uns so viel Wasser trinken wie man möchte.
50. Wir verschicken keine Weihnachtskarten.
51. Es gibt keine kunstvollen Bentoboxen für die Kinder.
52. Aber Picker mit Augen oder niedlichen Tierchen schon.
53. Ich benutze nur Deo MIT Aluminium (da können alle in Riechweie froh drum sein).
54. Wir haben eine Nespresso-Maschine und benutzen sie.
55. Wir essen wenig (ich) bis mittelviel (der Rest) Fleisch, wir essen Eier und Milchprodukte. Und tonneweise Obst und Gemüse. Und Nudeln. Und Nutella nicht nur am Wochenende.
56. Ich esse aber zB überhaupt kein Nutella, weil ich es nicht mag.
57. Ich tu Rotwein in die Bolognese und Weisswein ins Käsefondue und die Kinder dürfen mitessen.
58. Wir haben (und werden nie einen haben) keinen Thermomix.
59. Ich mag Tupper nicht. Wegen der Produkte und viel mehr wegen des Verkaufskonzepts.
60. Beide Kinder wurden aus Überzeugung nicht nur mit Wegwerfwindeln gewickelt, sondern sogar  mit Pampers.
61. Ich finde Urlaub und Ferien mit Kindern grossartig.
62. Hier gibts keine Homöopathie im Haus.
63. Ich poste Bilder meiner Kinder (und von mir und dem Hübschen) MIT Kopf und von vorne.
64. Ich finde Chiasamen eklig, Porridge auch und alles mit warmen Haferflocken. Und Griessbrei und Milchreis und Apfelmus. Und Smoothies.
65. Meine Kinder hätten keine Quetschies bekommen, auch wenn es die damals schon gegeben hätte
66. Gegen Zahnungsschmerzen gabs hier Dentinox MIT Lidocain. Und keine Bernsteinkette.
67. Ich habe beide Kinder gestillt, eines 8 Monate, eines 14 (oder so).
68. Beide hatten einen Schnuller, einer 14 Monate, der andere zweieinhalb Jahre.
69. Beide kamen im Unikrankenhaus zur Welt, beide mit PDA, beide ohne Beleghebamme und das alles mit Absicht.



Und ganz ehrlich? Nur weil ich das so mache, heisst das nicht, dass ich finde, dass Sie das auch so machen sollten (bis aufs Impfen). Ich habe mir Gedanken gemacht und mache das, was ich am besten für mich/uns finde. Aber deshalb müssen Sie gar nix :-). Ich finde Sie deshalb nicht doof (wenn ich Sie doof finde, dann wegen irgendwas anderem :-)) und verbitte mir, dass Sie mich aufgrund meiner Haarshamponiergewohnheiten oder Adventskalenderaktivitäten be- oder verurteilen. Und mal ehrlich: wenn Sie sich unter Druck gesetzt fühlen, das auch so zu machen und deshalb finden Sie es furchtbar, dass ich das so mache und da auch noch drüber spreche, dann ist das ganz allein Ihr Problem. Niemand macht Ihnen mehr Druck als Sie selber.

(Ehrlich gesagt finde ich die Liste dort oben schockierend banal und in der Zusammenstellung sogar einigermassen skurril, aber das sind die Punkte, die mir eingefallen sind, zu denen es in den letzten Monaten hoch her ging.)



Jetzt aber

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So, nach dem Spass, den wir hier gestern alle hatten, jetzt aber mal wieder zu was ernsthaftem.
Ich glaube, ich habe heute die allergünstigste Geschäftsreise in meinem ganzen Leben gebucht. Wobei: stimmt nicht. Mein erster Auslandseinsatz war ja eben in Frankreich, einmal am anderen Ende von Basel rausfahren, fertig, das wäre sogar mit dem ÖV gegangen, glaube ich.
Diesmal geht es immerhin mit dem Flugzeug nach Rom (und dann mit dem Auto weiter, weil der nächstgelegene Flughafen zu dem Ort an der Adria, wo wir hinmüssen, nur im Sommer angeflogen wird und wir gehen ja im Dezember), allerdings fliegt von Basel aus nur Easyjet nach Rom und das kostet hin und zurück unter der Woche im Dezember weniger als das Taxi von der Arbeit zum Flughafen einfach.
Es bringt mir auch ein wenig die Weihnachtsshoppingpläne durcheinander, nach meinem letzten stundenlangen Aufenthalt in Heathrow auf dem Weg nach und von Irland habe ich eine innnere Liste geschrieben, was ich dort noch für Geschenke besorgen könnte, und jetzt komme ich da erst im Januar wieder hin und muss jetzt für Rom umdenken. Ausserdem übernachten wir für den Rückflug direkt in einem Flughafenhotel und wie ich meine Kolleginnen kenne, gehen wir dann erst so, dass wir kurz vor knapp wie Profis am Gate sind und so wird das alles sehr kompliziert. Aber immerhin gibt es für den Schüttelkuglesammler Little L. eine römische Variante, da freut er sich bestimmt.

Reality check bzw bites

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Mein Arbeitszeitmodell hatte ich ja schon ein paar Mal vorgestellt (kurz rekapituliert: 4 Tage gehe ich sehr früh, Mann schickt die Kinder in die Schule, mittags kommt die Nanny, Freitag arbeite ich von zu Hause, keine Nanny).
 
Heute also: rein theoretisch wäre Home-Office-Freitag gewesen. Sogar incl. Kinder-Zahnarzttermin. Dann aber kam erst letzte Woche ein „Thank you for making yourself available“*-Meeting für den Morgen rein. Okay, das ist ja noch gar kein Problem, morgens ist es ja betreuungstechnisch egal, ob ich daheim allein arbeite oder halt in der Stadt bin.
Dann auf einmal kamen für den gesamten Tag im Halbstundentakt noch drei Meetings dieser Kategorie reingeflattert. Bei Reorganisationen passiert sowas. Und ja, sowas ist immer am Freitag. Gerne am Nachmittag. Hm. Nun denn. Ich habe den Zahnarzttermin verschoben, bei Q.s bestem Freund und L.s bester Freundin daheim angefragt, ob die beiden dort nach der Schule aufschlagen könnten. Gottseidank war das alles kein Problem und die beiden Jungs freuten sich schon auf Mittagessen mal woanders.
 
Gestern abend dann kam das Rundtelefon: Q.s Klassenlehrer ist krank, der Unterricht fällt aus. An sich ist Q. zwar für die Notfallbetreuung in so einem Fall angemeldet, aber er hat direkt mit seinem Freund abgemacht, dass er ja dann direkt nach dem Frühstück zu ihm gehen könnte. (Kurzer Anruf bei den Eltern: ja, kann er tatsächlich. DANKE!)

Little L. war ein bisschen beleidigt, dass er trotzdem erst in die Schule müsste und dann erst zu seiner Freundin dürfte, aber nun ja.

Gerade als ich das erste Meeting (in einem Hörsaal im Untergeschoss eines Betonbaus fast ohne Handyempfang…) betrat, brummte das Handy „Die kleine Schwester der Freundin hat sich Magendarm eingefangen, L. kann aber trotzdem kommen, nur dass Du Bescheid weisst.“ Aaaaaaah! Nicht nur, dass man als Mutter eines spuckenden Kindes mit ebendem auch ohne ein Besuchskind mehr als genug beschäftigt ist, ganz eigennützig muss ich dann doch sagen: „Neeeee danke, lieber nicht.“
Also habe ich während der einleitenden Worte des Site Heads die Whatsapp-Kontakte zum Glühen gebracht und binnen 10 Minuten hatte ich es tatsächlich zwei Angebote, wo Little L. superspontan den Nachmittag verbringen könnte. Ich hatte den Hübschen zwar vorgewarnt, dass er ihn evtl. mit ins Büro nehmen müsste, aber das konnte ich dann ja schnell abblasen. Ich habe Little L. in der Schule natürlich nicht erreicht, dementsprechend wurden alle Stellen um seinen Heimweg rum informiert, wo er denn nun hinsoll.

ich bin unglaublich froh, dass wir mittlerweile so ein Netzwerk aufgebaut haben, in dem man sich gegenseitig unterstützt. Wenn es bei uns irgendwie geht, bin ich ja auch immer bereit, in solchen Situationen einzuspringen und habe das auch schon einige Male sehr gern gemacht. Das im Hinterkopf zu haben, hilft mir dann immer sehr, über meinen Schatten zu springen und dann eben im Notfall um Hilfe zu bitten. (Und mein natürlich trotzdem schlechtes Gewissen wird dadurch besänftigt, dass ich gestern abend eine Riesenportion gebrannte Mandeln gemacht habe und den beiden Jungs je eine grosse Tüte als Dankeschön für ihre Asylgewährer mitgegeben habe.)

Pffrt, so viel zu meinem geplanten „easy slide“ ins Wochenende …

*Das heisst ja auf Konzernsprache: lass alles stehen und liegen und schwing deinen Hintern in das Meeting. Da sollte man dann tatsächlich schon hingehen. Egal was ist.

Prokrastinieren für Profis

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Also. Es gibt da was für mich zu tun (bald, sehr bald), was Konzentration erfordert, was wichtig sein könnte, was mir auf der Seele liegt, aber was mit der Arbeit zu tun hat. Deswegen ist der eigentliche Plan, es NICHT am Wochenende zu machen, weil das ist ja zum Erholen da.
Weil ich mich aber nicht zB mit Buch in die Badewanne legen kann* oder Gilmore Girls schauen sowas, wenn mir was wichtiges zu erledigendes auf der Seele liegt, mache ich also andere Dinge, die mir auf der Seele liegen und auch erledigt werden müssen, nix mit Arbeit zu tun haben, aber wo ich wenigstens nicht still liegen oder sitzen muss.

Ich habe heute morgen also das Haus geputzt und die Kinder zum Helfen angehalten (nächsten Freitag stellt sich die neue Putzfrau vor. Man darf Daumen drücken).
Ich habe Wäsche zusammengelegt.
Ich habe einen Zopfteig für morgen fertig gemacht.
Ich habe Hefewaffelteig für morgen vorbereitet (meine Schwestern kommen zum Brunch).
Ich habe mit meiner einen Schwester heute schon Kaffee getrunken und geschwatzt und eine Pokemon/Hunderunde gedreht.
Ich habe mir ein Wickelkleid genäht (das vom Stoff her mein "Was ziehe ich auf die 70er-Party von einem Kollegen vom Hübschen heute abend an?"-Problem auf ästhetische Weise löst).
Ich habe die Fotobuchsoftware runtergeladen und drölfzigtausend Bilder der Kinder ausgesucht für das Weihnachtsfotobuch für Freunde und Verwandte.
Ich habe dann noch die Fussleisten gewischt.
Und alle Bücherregale abgestaubt.
Ich habe überprüft, ob die technischen Vorraussetzungen für die Erledigung des wichtigen Dings schon gegeben wären. Theoretisch. Auch am Wochenende. (Ja, wären sie).
Ich habe die Reisevorschläge für den Sommerurlaub 2017 verschiedener Reisebüros verglichen.
Ich habe das Geschenk für die Party heute psychodelisch verpackt.
Ich habe Einmerkerle in meine Kochbücher und Zeitschriften für das Partybuffet für meine eigene Party gemacht.
Ich habe Kinokarten für morgen gekauft.
Ich habe den Kindern Dr. Proktor vorgelesen.
Ich habe Unmengen Kaffee getrunken, das hilft natürlich super, was die Hibbeligkeit angeht.
Ich habe meine Schminkpinsel gewaschen (aber das mache ich ja jeden Samstag)
Tja. Nun. Vielleicht sortiere ich die Bücherregale jetzt noch nach Farben.


*Ich kann natürlich schon. Für ungefähr 3 Minuten, weil ich so kribbelig bin.

Zauberhaftes Wochenende

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Kurz bevor der Hübsche und ich jetzt gleich eine sechsstellige Summe für ein Auto ausgeben werden (nicht ohne uns mit etwas Malbec Mut angetrunken zu haben, what could  possibly go wrong?), möchte ich Ihnen den Film "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" wirklich ans Herz legen. Ok, Q. und L. sind eh die absoluten Harry Potter Fans, auch ich habe alle Bücher gelesen (nicht ganz wahr: die Sekundärliteratur wie "Quidditch im Wandel der Zeit", "Die Märchen von Beedle dem Barden", und eben "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Das magische Handbuch" (alles Affiliatelinks" hat nur Q. gelesen), aber ich gehe fast davon aus, dass auch nicht ganz so Hardcore-Fans das lose verbundenen Prequel in den Roaring Twenties in New York geniessen können. Es wird sehr nett mit den Europa vs  USA-Klischees gespielt; wenn man gut aufpasst, gibt es immer wieder Verbindungen zu den eigentlichen Harry Potter-Bänden. Das Ganze ist visuell unglaublich liebevoll gestaltet und einfach schön anzusehen.
Vom Alter her ist es in der Schweiz ab 10, in Deutschland ab 6. Little L fand es zwischendurch so grusligspannend, dass er nicht hinschauen wollte, aber das wird durch niedlichwitzige Szenen immer wieder aufgelockert, so dass auch er total begeistert das Kino verlassen hat. (Psst: falls es Ihnen wie mir so gehen sollte, dass Sie sich rein optisch und aus Gründen, die wir hier nicht tiefer diskutieren wollen, eher zu den Bad Guys im Harry Potter Universum hingezogen fühlen: Sie werden den Film geniessen. Bis kurz vor Schluss, weil: Johnny Depp kann Sascha Lobo sehr ähneln und das möchte keiner sehen.) Und um das Ganze wieder in unverfängliche Fahrwasser zu bringen: es gibt unglaublich praktische Gadgets, wie zB den Zauberstabregenschirm, das ist wirklich eine tolle Erfindung.

Weihnachtsgeschenk für die vierte Leseratte

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Sie erinnern sich noch? Little L. liest mittlerweile genauso gern wie sein grosser Bruder.

Das war auf einer Party letztes Wochenende :-)
Es schon sehr lustig anzusehen, wie sie beide nach ZähneputzenDuschenHaarewaschen sich beide zum Lesen in unser grosses Bett verkrümeln und dort mit der Kuschelkatze in ihren Büchern versinken. Eigentlich war das mal so gedacht, dass Q. dorthin auszieht zum Lesen, damit L. nicht vom Licht gestört wird und einschlafen kann (ja, beide Kinder schlafen immer noch im selben Zimmer, ja das klappt hervorragend, nein, sie finden das nicht schlimm, nein, das wird nicht für immer so bleiben).  Das wäre jetzt ja nicht mehr nötig, aber scheints gehört es zum abendlichen Lesen, das im Elternbett zu erledigen.

Little L. hat mittlerweile so ein Tempo drauf, dass er die familienintern vermutlich etwas voreilig gesetzte Marke von "1000 Punkte bis Kindle" schon längstens geknackt hat. Interessanterweise bestand er gar nicht auf sofortiger Einlösung, sondern meinte "Ich habe eigentlich lieber Papierbücher. Irgendwann dann mal." Waaaaaah, und das in in unserem Nerdhaushalt!
Heute hat mich der Hübsche dann freundlicherweise darauf hingewiesen, dass es bei der "Cyber Monday"-Woche bei Amazon (Affiliate Link) nicht nur eh jede Menge Schnäppchen gibt, sondern eben auch bis zu 40% Rabatt auf zB den Kindle Paperwhite (Affiliatelink). Ich hätte ja eigentlich gerne das Basic Modell mit ohne Touchscreen und Tralalala für Little L. gehabt, aber ehrlich gesagt, zu dem Preis..... Vielleicht ist er ja bereit, gegen meinen Uraltkindle der ersten Stunde zu tauschen :-). Noch ein Neuzugang auf der Weihnachtsgeschenkeliste!

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